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Wissenschaftler entwickeln Solarpanel, das Wasserstoff aus Licht und Luft erzeugen kann

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Von: Niklas Noack

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Photovoltaik-Anlage
Eine Fotovoltaik-Anlage, wie man sie bereits kennt. © Imago

In Belgien haben Wissenschaftler Solarpanels entwickelt, die Wasserstoff erzeugen können.

Leuven (Belgien) - Man kennt sie längst. Solaranlagen, die unter anderem auf Dächern oder in Gärten installiert sind, um aus dem Licht der Sonne elektrische Energie zu gewinnen. In Belgien haben jetzt die Forscher Jan Rongé und Tom Bosserez von der Universität Leuven neue Solarpanels entwickelt.

Im Gegensatz zu den üblichen soll dabei jedoch nicht direkt Strom, sondern der Energieträger Wasserstoff entwickelt werden. Gegenüber der Brussels Times sagte Rongé: „Wasserstoffgas wird als Energielösung der Zukunft wichtig sein“. Denn es könne für viele Anwendungen genutzt werden. „Wir denken dabei in erster Linie an den Schwerlastverkehr, die Industrie und Notstromaggregate. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung kann man damit auch Strom und Wärme erzeugen“, hieß es weiter.

Wasserstoff-Solarpanels sollen sogar in der Wüste funktionieren

Wie die Solarpanels funktionieren? Sie nutzen das Licht, um die Wasserstoffmoleküle von der Luft abzuspalten. Anschließend soll der gewonnene Wasserstoff gespeichert oder abtransportiert werden. Laut Angaben der Forscher soll von einem Panel täglich bis zu 250 Liter Wasserstoff entwickelt werden. Der übrig gebliebene Sauerstoff wird zurück an die Luft zurückgeführt.

Wie viel Wasserstoff extrahiert werden kann, ist selbstverständlich von der Luftfeuchtigkeit abhängig. Die Wissenschaftler behaupten allerdings, dass selbst in der Wüste noch genügend Wasserstoff produziert werden könne.

Neue Solarpanels sollen bald produziert werden

Dennoch gibt es rund um die Wasserstoff-Solarpanels kritische Punkte. Fraglich ist, wie man mit dem entstehenden Wasserstoff umgehen soll, da dieser leicht entzündbar ist. Auch darin sehen die Entwickler kein Problem. Sie könnten sich einen Tank für den Wasserstoff vorstellen, der in der Nähe des Hauses stehen würde. Zudem sei die Gefahr laut den Wissenschaftlern nicht höher als bei Erdgas.

Davon abgesehen stellt sich die Frage, warum die Panels nicht direkt zur Stromerzeugung genutzt werden, sodass sich die Forscher mit Kritikern auseinandersetzen müssen. Die glauben jedoch an ihre Solarpanels, die sie jetzt industriell produzieren lassen wollen. Die Univiersität in Leuven hat dafür ein Spinoff gegründet.

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