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Spinnenart entdeckt, die mit ihrem Gift menschliches Fleisch verwesen lassen kann

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Von: Franziska Schuster

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Wissenschaftler haben in Mexiko eine Spinnenart entdeckt. Die „Loxosceles Tenochtitlan“ trägt ein besonderes Gift in sich: Es lässt Fleisch verwesen.

Stuttgart/Mexiko - Kreuzottern, Ammen-Dornfinger und Feuersalamander - nicht nur im für seine gefährlichen Tiere berüchtigten Australien trifft man auf giftige Tiere. Auch in Baden-Württemberg sind viele davon heimisch. Im Südwesten breitet sich eine gefährliche Spinne aus: Bei ihrem Biss droht Kreislaufversagen. Weitaus gefährlicher ist allerdings eine Spinnenart, die in Mexiko entdeckt wurde.

Giftige Spinnenart in Mexiko entdeckt: Ihr Biss lässt Fleisch verwesen

Die sogenannte „Loxosceles Tenochtitlan“ scheint einem Horrorfilm entsprungen zu sein: Lange, haarige Beine und ein dicker, brauner Körper. Auf den ersten Blick scheint die Spinne aus Mexiko nicht anders zu sein, als ihre deutschen Verwandten. Doch auch wenn sie gewöhnlich aussieht - sie ist weit davon entfernt: Ihr Gift kann Menschenfleisch zersetzen. Damit können es die fünf giftigsten Tiere Deutschlands bei weitem nicht aufnehmen.

Entdeckt wurde die neue Gattung von Universitätsprofessor Alejandro Valdez-Mondragon und seinen Studenten der National Autonomous University of Mexico. Die Wirkung des Giftes der Spinnenart ist verheerend: Das Toxin zersetzt Fleisch und lässt es verwesen. Das Gift kann nicht nur direkt an der Bissstelle das Gewebe auflösen, sondern auch rund 40 Zentimeter rund um die Bissstelle. Somit reicht ein Biss auf, um große Wunden zu verursachen.

Ein Exemplar der neu entdeckten Spinnenart „Loxosceles Tenochtitlan“.
Ein Exemplar der neu entdeckten Spinnenart „Loxosceles Tenochtitlan“. © Biologisches Institut der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM)

Doch der Biss soll laut Forschern in der Regel nicht tödlich sein. Jedoch dauert die Heilung des befallenen Gewebes Monate. Zudem erinnert eine riesige Narbe für immer an den schmerzhaften Biss.

Für Kinder kann die „Loxosceles Tenochtitlan“ aber durchaus gefährlich werden. Das Gift wird durch den Blutkreislauf transportiert und kann dort rote Blutkörperchen zerstören. Vorsicht ist zudem bei weiblichen Exemplaren geboten: Sie sind doppelt so giftig wie ihre männlichen Vertreter.

Spinnenart „Loxosceles Tenochtitlan“ aus Mexiko wird von Müll angezogen

Wie rtl.de berichtet, kommt die Spinne jedoch nicht nur in Mexiko, sondern auf allen Kontinenten vor - auch bei uns in Europa. Sie wurde jedoch vorwiegend in Mittel- und Südamerika gesichtet. Bereits aus den Kanaren nach Deutschland eingeschleppt wurde die Edle Kugelspinne.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 3. Oktober 2021. Da er für unsere Leser noch immer eine Relevanz hat, hat die Redaktion ihn aktualisiert.

Am liebsten hält sich die mexikanische Giftspinne laut Alejandro Valdez-Mondragon und seinem Team in Löchern auf. In unseren Häusern bevorzugt sie daher kleine Öffnungen zwischen Objekten wie Wänden. Aber auch Möbel sind geeignete Verstecke für das Krabbeltier. Angezogen wird die „Loxosceles Tenochtitlan“ zudem von Müll. Dort geht die Spinne auf Beutesuche.

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