Für die Menschheit dürfte es bereits zu spät sein, sich vor Aliens zu verstecken - laut Wissenschaftlern
Sind wir alleine im Universum? Eine Studie hat herausgefunden: Andere Zivilisationen könnten unseren Planeten längst entdeckt haben. Verstecken können wir uns wohl nicht.
Washington D.C. - Genie und Astrophysiker Stephen Hawking war davon überzeugt: Es gibt außer den Menschen noch weiteres intelligentes Leben im All. Er forderte, dass die Suche nach Aliens vorangetrieben werden sollte - obwohl er gleichzeitig der Meinung war, dass diese außerirdischen Lebensformen mit Sicherheit versuchen würden, die Menschheit auszulöschen. Stephen Hawking warnte vor einem fatalen Fehler, der in weniger als 600 Jahren die Erde zerstören könnte. Zwei amerikanische Forscherinnen haben zwar keine Aliens entdeckt, aber sie haben herausgefunden: Es gab reichlich Gelegenheiten für fremde Zivilisationen, unsere Erde zu sehen.
Studie untersucht Chancen auf Entdeckung der Erde durch außerirdisches Leben
Seit Jahren suchen Wissenschaftler nach außerirdischem Leben - und zugleich nach anderen Planeten, auf denen ein Leben für uns Menschen möglich wäre. Venus, Mars und Monde werden dabei untersucht. Unter anderem fanden Forscher einen überraschenden Grund, warum Leben auf dem Mars nicht möglich ist. Bisher waren die Wissenschaftler auf der Suche nach Aliens allerdings nicht erfolgreich. Doch was, wenn wir bereits von anderen Lebensformen gefunden wurden? Können wir uns überhaupt noch vor Aliens verstecken?
Stephen Hawking warnte unterdessen nicht nur vor außerirdischem Leben, er fürchtete sich auch vor einem Experiment, das in der Nähe von Baden-Württemberg stattfindet: Die weitere Forschung am „Gottesteilchen“ könnte das Universum kollabieren lassen.
Die Astrophysikerinnen Lisa Kaltenegger von der Cornell University und Jacqueline Faherty vom American Museum of Natural History führten eine Studie zu der Frage durch: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass uns außerirdisches Leben längst entdeckt hat? Die beiden Wissenschaftlerinnen veröffentlichten ihre Arbeit im Fachjournal Nature. Kaltenegger und Faherty haben in ihrer Analyse den Zeitraum von vor 5.000 Jahren, dem Zeitpunkt der ersten Hochzivilisationen auf der Erde, bis 5.000 Jahre in die Zukunft abgedeckt.

Weit mehr als 1000 Sterne waren bereits in einer idealen Position, um die Erde zu sehen
Für ihre Studie griffen die Forscherinnen auf die Gaia-Datenbank der europäischen Raumfahrtorganisation Esa zurück. Diese misst seit 2014 die Positionen und Bewegungen von Sternen der Milchstraße. „Gaia hat uns eine präzise Karte der Milchstraße geliefert, mit der wir in der Zeit zurück und nach vorne schauen können und sehen können, wo Sterne positioniert waren und wo sie in Zukunft sein werden“, erklärt Faherty. Auch bei der Erforschung des Mars gibt es Fortschritte: Eine andere Forscherin entwickelte eine Fusionsrakete, mit der Menschen zum Mars reisen könnten.
In ihrer Studie kamen sie zu einem erstaunlichen Ergebnis: In den vergangenen 5.000 Jahren waren weit mehr als 1.000 Sterne in einer idealen Position, um die Erde zu sehen. Voraussetzung für diese Angabe ist, dass auf diesen fremden Planeten vergleichbare astronomische Instrumente zur Verfügung stehen wie bei uns. Die Astrophysikerinnen gingen zudem von einer Methode aus, die bereits auf der Erde verwendet wird, um Exoplaneten zu entdecken. Bei der Methode wird ein Stern beobachtet. Zieht ein Planet an diesem Stern vorbei, nimmt dessen Helligkeit ab. „Siebzig Prozent aller bekannten Exoplaneten wurde bisher so entdeckt“, erklärt Lisa Kaltenegger gegenüber fnp.de.
In den nächsten 5000 Jahren könnten 319 weitere Sterne eine Beobachtungsposition der Erde erreichen
Beruhend auf dieser Methode berechneten Kaltenegger und Faherty, dass seit den Anfängen der menschlichen Zivilisation vor 5.000 Jahren 1.715 Sterne mit fremden Zivilisationen die Erde hätten entdecken können. 75 dieser Sterne seien sogar so nahe an der Erde, dass sie menschengemachte Radiowellen empfangen könnten. Es wäre also nicht mehr möglich zu verhindern, dass uns außerirdische Lebensformen entdecken. 29 Sterne könnten zudem Gesteinsplaneten als erdähnliche Himmelskörper in ihrer bewohnbaren Zone haben.
In den nächsten 5.000 Jahren könnten laut der Berechnungen 319 weitere Sterne eine solche Position erreichen, von welcher aus sie die Erde sehen können. Voraussetzung hierfür ist ebenfalls wieder, dass die Bewohner geeignete Instrumente hierfür besitzen.
Sieben der Sterne, die die Erde bisher sehen konnten oder in der Zukunft die Möglichkeit dazu haben, werden von sogenannten Exoplaneten umkreist. Exoplaneten sind planetare Himmelskörper, die sich zwar außerhalb des vorherrschenden gravitativen Einflusses der Sonne befinden, aber innerhalb des gravitativen Einflusses eines anderen Sterns. Das System „Trappist-1“ etwa wird in 1.642 Jahren die Erde sehen können - und das für 2.371 Jahre.
Drei Exoplaneten können aktuell die Erde sehen
Laut den beiden Forscherinnen sind aktuell drei bekannte Exoplaneten-Systeme in der Lage, unsere Erde vor der Sonne vorbeiziehen zu sehen. Das Exoplaneten-System „Ross 128“ konnte die Erde für 2.158 Jahre sehen. „Ross 128“ ist etwa elf Lichtjahre von der Erde entfernt und gilt als zweitnächstes Planetensystem mit einem erdgroßen Exoplaneten.
Doch potenzielle Lebewesen auf dem Exoplaneten-System hätten wohl keine Chance gehabt, Radiowellen zu empfangen. Denn vor 900 Jahren endete das Beobachtungsfenster, also lange bevor die ersten Radiowellen von der Erde ausgingen. „Hätte irgendjemand damals vermutet, dass es intelligentes Leben auf der Erde gibt?“, fragt sich Kaltenegger. „Aus der Sicht der Exoplaneten sind wir die Aliens.“ Ein Astrophysiker aus Harvard war sich sicher, einen Alien-Satelliten im Universum gesichtet zu haben.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Mithilfe von Teleskopen will die NASA künftig nach Exoplaneten Ausschau halten. Werden solche Planeten entdeckt, sollen sie mit dem James-Webb-Weltraumteleskop beobachtet werden. Das Teleskop soll unter anderem das Licht analysieren, das durch die Atmosphäre von Exoplaneten gefiltert wird. Damit soll das Weltraumteleskop auch gezielt nach Spuren von Leben auf Exoplaneten suchen. „Wir stehen gerade an der Schwelle, um Leben im Kosmos zu finden“, glaubt Lisa Kaltenegger.