Hochgiftig: Wanderer fasst Schlange an - per Helikopter ins Krankenhaus

Ein unvorsichtiger Tourist wurde in Südtirol von einer Kreuzotter gebissen und musste mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden.
Gröden - Vor allem beim Wandern trifft man sie an: Die Kreuzotter ist in Europa weit verbreitet und auch in Deutschland und Baden-Württemberg heimisch. Einem italienischen Tourist wurde eine Begegnung mit der giftigen Schlange nun zum Verhängnis. Der 25 Jahr alte Mann entdeckte in Gröden in Südtirol eine Kreuzotter und versuchte sie anzufassen. Das endete ungut.
Wie stol.it berichtet, war der Wanderer am 21. August zwischen der Saltner Hütte (Cason) und Innerraschötz unterwegs, als er die Kreuzotter sichtete. Doch anstatt der Schlange auszuweichen und sie in Ruhe zu lassen, näherte er sich dem Tier und fasste es an. Ein fataler Fehler, denn die Kreuzotter wusste sich zu wehren: Die Schlange biss den Mann instinktiv in die Hand.
Tourist fasst Kreuzotter an und wird gebissen: Notarzt-Hubschrauber bringt ihn ins Krankenhaus
Ein Biss des Tieres ist nicht zu unterschätzen. Die kleine bis mittelgroße Giftschlange stammt aus der Familie der Vipern, deren Biss bei Kleinkindern und alten Menschen auch durchaus tödlich enden kann. Gerade für Kinder kann es besonders gefährlich werden. Ein zwölfjähriges Mädchen aus Bayern kämpfte nach einem Kreuzotter-Biss mit Luftnot.
Im Falle des italienischen Touristen kam es zwar nicht zu Atembeschwerden, doch seine Hand schwoll gefährlich an. Ein Notruf wurde abgesetzt und binnen weniger Minuten war der Notarzthubschrauber zusammen mit einem Rettungssanitäter des Bergrettungsdienst Gröden am Einsatzort. Der Mann wurde vor Ort vom Notarzt erstversorgt und anschließend ins Bozner Krankenhaus geflogen.
Tourist fasst Kreuzotter an und wird gebissen - Schlange auch in Baden-Württemberg heimisch
Die giftigen Kreuzottern kommen auch in Deutschland vor, unter anderem in Baden-Württemberg. Im Südwesten kommt die Kreuzotter vor allem im Schwarzwald, in den Moorgebieten im Allgäu und in Oberschwaben, sowie auf der Schwäbischen Alb vor. In Baden-Württemberg ist noch eine andere Schlange heimisch, die sogar noch giftiger als die Kreuzotter ist. Der Biss der Aspisviper führt zu Lähmungen und Krämpfen.
Die Schlangen beißen in der Regel nur zu, wenn sie sich bedroht fühlen, etwa wenn man ihnen zu nahe kommt oder - wie der Mann in Südtirol - versucht sie zu berühren. Kreuzottern sind sehr scheu und flüchten, sobald man sich ihnen nähert. Die Tiere sind zwar taub, aber sie spüren Erschütterungen. Daher ist es hilfreich, mit Stampfen die Schlangen fernzuhalten. Kommt es doch zu einer Begegnung, ruhig bleiben und langsam vom Tier entfernen.
Die Kreuzotter ist nicht das einzige giftige Tier, dessen Biss gefährlich werden kann. Im Südwesten Deutschlands breitet sich eine gefährliche Spinne aus: Beim Biss der Ammen-Dornfinger droht Kreislaufversagen. Damit ist die Giftspinne sogar die einzige Spinne in Mitteleuropa, die Menschen ernsthaft verletzen kann.