Fremdartiges Signal aus dem All wirft 43 Jahre lang Rätsel auf - Forscher endeckt nun Hinweis auf den Ursprung

Vor 43 Jahren nahm der Forscher Jerry Ehman ein rätselhaftes Signal aus dem Weltall auf, dessen Ursprung bis heute nicht geklärt werden konnte. Nun soll es einen Hinweis geben.
Stuttgart - Um unsere Galaxie ranken sich viele Mysterien und Geheimnisse. Wissenschaftler versuchen seit Jahren, den Weltraum und seine Planeten zu erforschen, um Licht ins Dunkel zu bringen. Die größte Frage ist dabei wohl, ob es im All noch weiteres Leben gibt, beziehungsweise, ob es andere bewohnbare oder erdähnliche Planeten gibt. Einige Entdeckungen lassen darauf schließen.
Die NASA-Sonde „Voyager 1“ zeichnet im vergangenen Jahr ein unheimliches Brummen auf. Vor 43 Jahren nahm Jerry Ehman mit dem Big Ear-Radioteleskop der Ohio State University ein rätselhaftes Signal aus dem Weltall auf. Über die 72 Sekunden lange Datensequenz war Ehmann so erstaunt, dass er lediglich mit einem „Wow“ darauf reagierte. Seine Entdeckung wird deshalb „Wow-Signal“ genannt und warf viele Fragen auf, die nicht geklärt werden konnten. Über das fremdartige Geräusch wurde eine Reihe von Theorien aufgestellt.
Forscher findet nach 43 Jahren Hinweis zum Ursprung des rätselhaften Signals
Alle Erklärungsversuche für das rätselhafte Signal aus dem All waren bisher jedoch nicht tragfähig. Der Astronom Alberto Caballero hatte nun allerdings eine Idee und begab sich auf die Suche nach Beweisen. Der Forscher hat die gesammelten Daten der Europäischen Weltraumagentur ESA durchgesehen und dabei einen Kandidaten für ein Sternensystem ausfindig gemacht, von dem das Signal stammen könnte, wie t3n.de berichtet.
Caballero hatte zu Beginn seiner Forschungen bereits verschiedene Annahmen getroffen, wie er in seiner Veröffentlichung im International Journal of Astrobiology beschreibt. Unter anderem ging er davon aus, dass das Wow-Signal wohl „von einem Sternensystem stammt, das dem unseren ähnlich ist“. Er wählte also bewusst potenziell bewohnbare Sonnensysteme aus. Bei seiner Suche stieß der Astronom auf einen einzelnen sonnenähnlichen Stern namens 2MASS 19281982-2640123, der 1.800 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze liegt. „Es gibt ein Sonnenanalogon in der Region, aus der das fremdartige Signal kam“, erklärte Alberto Caballero.
Andere Wissenschaftler halten Methoden des Forschers für strittig
Dass sich Caballero bei seiner Methode nur auf bewohnbare Sterne beschränkt hat, halten andere Wissenschaftler unterdessen für fragwürdig und umstritten. Sie halten diese Herangehensweise für den falschen Weg und hätten sich einen offeneren gedanklichen Ansatz gewünscht. Dennoch findet Expertin Rebecca Charbonneau vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics die Methode interessant. „Es gibt Milliarden von Sternen in der Galaxie, und wir müssen einen Weg finden, sie einzugrenzen”, sagt sie.
Einen unmittelbaren Nutzwert hat die Entdeckung von Alberto Caballero jedoch eher weniger. Würde man ein Antwortsignal auf den Weg schicken, würde es hunderte von Jahren dauern, bis es dort ankommt. Und dabei ist weiterhin unklar, ob es überhaupt möglicherweise von jemandem empfangen werden könnte.