Die Schwarzfußkatze ist die tödlichste Katze der Welt
Das harmlos niedliche Aussehen der Schwarzfußkatze täuscht – denn es wird ihrem Charakter nicht gerecht: Sie gilt als die tödlichste Katze der Welt.
Sie ist die „tödlichste Katze der Welt“. So bezeichnet der Sender BBC die Schwarzfußkatze in seiner Serie „Big Cats“, einer Sendung über eigentlich große Raubkatzen. Dabei ist sie ausgewachsen mit einer Körperlänge von 37 bis 43 Zentimeter alles andere als groß – sogar im Vergleich zu Hauskatzen, die im Schnitt 46 Zentimeter lang werden, zieht sie den Kürzeren. Trotzdem wird über sie berichtet, als würde sie zu den ganz Großen gehören. Der Grund dafür ist ihre äußerst hohe Erfolgsquote auf der Jagd in der Wildnis, wie kreiszeitung.de berichtet.
Halbwüstenlandschaft | Karoo |
Lage | Südafrika, Namibia |
Größe | 500.000 km² |
Namensbedeutung | „trockenes, dürres, steiniges Land“ |
„Tödlichste Katze der Welt“: Schwarzfußkatze ist klein, aber gefährlich
Die Haustierversicherung Agila schreibt über die Schwarzfußkatze: „Wenn man von tödlichen Wildtieren aus Afrika spricht, dann meist von Löwen, Geparden und Leoparden. Die Schwarzfußkatze als kleinste Wildkatze Afrikas sieht daneben recht harmlos aus.“ Tatsächlich sieht sie einem Leoparden äußerst ähnlich, eben nur als eine Art Mini-Version. „Mit dunklen Tupfen auf einem sandfarbenen Grundton könnte sie vom Aussehen her seine kleine Schwester sein“, so Agila.
Die tödlichste Katze ist vor allem in der südafrikanischen Hochebene Karoo zuhause
Jedoch gehören Schwarzfußkatzen zu den Grau-, Rohr- und Sandkatzen. Ihren Namen habe sie aufgrund einer schwarzen Färbung ihrer Fußballen erhalten. Für Menschen sei es äußerst selten, dem Tier zu begegnen, da sie trotz ihrer begnadeten Jagdfähigkeiten gegenüber dem Mensch als äußerst scheu gelten. Insbesondere ist sie in der Karoo zu Hause, eine Halbwüstenlandschaft in den Hochebenen des Landes Südafrika. In den USA machte zuletzt eine Hauskatze auf sich aufmerksam, die ein Berglöwen-Baby adoptiert hatte. Dass die Samtpfoten sich aufopfernd um andere Tierarten kümmern, ist gar nicht so selten: So adoptierte eine Katze ein Affenbaby und zieht es liebevoll groß, eine andere Katzen-Mama adoptierte verwaiste Eichhörnchen-Babys.
„Erfolgsquote von 60 Prozent“: Keine Katzenart ist so tödlich wie die Schwarzfußkatze
Ihre Beute hingegen scheut sie keinesfalls: „Mit einer Erfolgsrate von 60 Prozent ist sie die effektivste Jägerin ihrer Art. Insekten, Mäuse, Vögel und auch größere Hasen in Südafrika, Namibia und Botswana sollten sich also vor ihr in Acht nehmen.“ Auch Reptilien würden auf ihrer Speisekarte stehen. Laut dem Sender PBS würde sie zudem rund einen Fang in der Stunde machen. Sie würde bis zu 3.000 Nagetiere im Jahr essen. Heimische Katzen legen ihre Beute ja lieber vor die Tür – das ist aber kein Geschenk, wie viele Katzenhalter fälschlicherweise annehmen.
Tiere | Schwarzfußkatzen |
Länge | 37 – 43 cm |
Wissenschaftlicher Name | Felis nigripes |
Höhere Klassifizierung | Echte Katzen |
„Die niedliche Jägerin fühlt sich in offenen, sandigen bis hin zu grasbewachsenen Landstrichen wohl, die wenig hohe Vegetation aufweisen. Entsprechend ist sie nicht für ein menschliches Umfeld gemacht“, wie die Agila erklärt – und betont: „Und sie ist kein Kuscheltier“. Doch ist sie dennoch eine Gefahr für den Menschen, wie der Tiger, gegen den ein Mann in Jakarta kämpfte?
Keine bekannten Fälle von Schwarzfußkatzen-Attacken auf Menschen

Sollte es zur Begegnung kommen, könnte es nicht ganz ungefährlich werden. Immerhin können in seltenen Fällen bereits Hauskatzen ihren Besitzern aggressiv begegnen und ernsthaft verletzten. Dennoch dürfte aufgrund ihrer geringen Größe die Überlebenswahrscheinlichkeit signifikant höher sein als bei großen Raubkatzen-Angriffen. Bekannte Fälle von ernsthaften Angriffen gebe es allerdings noch nicht.
Schwarzfußkatze: Die tödlichste Katze der Welt ist eine vom Aussterben bedrohte Art
Die Schwarzfußkatze ist vom Aussterben bedroht. Sie sei eine von wenigen kleinen wilden Katzen, für die es einen sogenannten „Species Survial Plan“ gebe. Dies sei ein Zuchtbuch, das Geburten und Vererbungsmerkmale von Schwarzfußkatzen in Gefangenschaft aufzeichne, sodass Zoos je nach Bedarf fortpflanzungsfähige Katzen miteinander austauschen könnten. So versucht man, die Population aufrechtzuerhalten.
Schwarzfußkatze in europäischen Zoos: „Seit 2014 leider nicht mehr zu sehen“
Doch mittlerweile scheint dies ein Plan der Vergangenheit zu sein. Der Zoo in Wuppertal schreibt: „In den europäischen Zoos ist die Schwarzfußkatze seit 2014 leider nicht mehr zu sehen. Der Grund: die sogenannte nicht-infektiöse Amyloidose. Eine Erkrankung, bei deren Verlauf Proteinablagerungen das Gewebe der Nieren zerstören“.
Die folgenschwere Vergiftung sei für die Tiere in jedem Fall tödlich. Bekannt sei, dass die Amyloidose sowohl in den Zoos unter menschlicher Obhut als auch im Freiland auftritt. Jedoch hätten Forscher bei insgesamt 68 Prozent von 36 obduzierten Schwarzfußkatzen, die in Gefangenschaft gestorben seien, die Krankheit feststellen können.
Bekämpfung von Heuschrecken gefährdet Schwarzfußkatze
Das Hauptproblem in der Wildnis für das Überleben sei laut biologie-seite.de die Überweidung der Graslandschaften durch Viehzucht. Der Verlust der Lebensräume würde automatisch weniger Beute bedeuten. „Die Bekämpfung von Heuschrecken mittels Gift stellt eine weitere ernsthafte Gefahr dar, da die Insekten von den Katzen gefressen werden“. Und so wird dann durch den Menschen ein noch kleineres Tier für die tödlichste Katze der Welt zur Todesgefahr.