Experten warnen: Chinesische Rakete wird auf die Erde krachen

Im Juli feierte China den Start der „Langer Marsch 5B Rakete“. Teile des Flugkörpers sind seither im All unterwegs - und könnten jederzeit auf die Erde zusteuern.
Hainan - Sie ist 53,6 Meter lang und über 800 Kilogramm schwer: Die „Langer Marsch 5B Rakete“ startete am 24. Juli erfolgreich ihre Reise ins All. Wie geplant dockte sie nach 13 Stunden Flug an der chinesischen Raumstation Tiangong an. Das neue Solarlabor für die Station war mit an Bord.
Trotz der Freude über die geglückte Mission befürchteten die Forscher schon vor dem Start der Rakete, dass sich durch ihre enorme Größe Trümmer ablösen und in der Atmosphäre zurückbleiben könnten. Dieses Szenario trat schließlich genau so ein. Wie t3n.de berichtet, hat die Rakete ihre rund 23 Tonnen schwere erste Stufe im Orbit abgeworfen. Diese könnte jederzeit wieder in die Erdatmosphäre eintreten. Wann genau das der Fall sein wird und wie genau die Flugbahn des Weltraummülls verlaufen wird, lässt sich allerdings nur schwer sagen.
Raketentrümmer könnten auf Erde treffen - nicht das erste Problem mit Raketen aus China
Das Risiko sei zwar gering, dass Trümmer der Rakete Häuser oder gar Menschen treffen, gänzlich sei es jedoch nicht auszuschließen, berichtet t3n.de. Bill Nelson, Administrator bei der Nasa, kritisiert China daher für sein Vorgehen. China „schaffe es nicht, verantwortungsvolle Standards bei den Trümmern zu etablieren“, sagte der Experte gegenüber der Washington Post. China ist sich unterdessen keiner Schuld bewusst und weist jegliche Kritik von sich. Elon Musk ist mit seinem Unternehmen SpaceX auch in der Raumfahrt tätig. Aus Spaß schickte Musk einen Tesla Roadster vor vier Jahren ins All.
Dabei ist es nicht das erste Mal, dass sich China wegen unkontrollierten Trümmern verantworten muss. Bereits nach einem Raketenstart 2021 regnete ein Teil in den Indischen Ozean, wo es glücklicherweise niemanden verletzte. Bei einem früheren Vorfall 2020 entgingen Menschen im afrikanischen Staat Côte d’Ivoire nur knapp den herunter regnenden Trümmern, lediglich mehrere Häuser wurden dabei beschädigt.
Trümmerteile einer chinesischen Rakete krachten im März auf den Mond
Im März 2022 kam es zu einem weiteren Vorfall. Dabei krachten allerdings Trümmer einer Raketenstufe auf den Mond anstatt auf die Erde. Auch hierfür wurde China scharf kritisiert. Elon Musk wurde ebenfalls kritisiert, da seine Rakete auf dem Mond einzuschlagen drohte.
Ob China an seiner Vorgehensweise und der Konstruktion der Raketen etwas ändert, ist fraglich. Im Oktober 2022 soll bereits das dritte Modul namens „Mengtian“ zur chinesischen Raumstation starten.