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Gehälter bei Bosch: Das verdienen Ingenieure, Bandarbeiter und Co.

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Von: Julian Baumann

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Ein Bosch-Schild vor der Halbleiterfabrik des Stuttgarter Autozulieferers in Dresden.
Der Stuttgarter Konzern Bosch ist gleich in mehreren Bereichen erfolgreich. © Baldauf & Baldauf Fotografie

Die Robert Bosch GmbH ist der größte Automobilzulieferer der Welt und in mehreren Bereichen aktiv. Das sind die Gehälter beim Stuttgarter Mischkonzern.

Stuttgart - Die Robert Bosch GmbH mit Sitz in der Landeshauptstadt Stuttgart und Hauptverwaltung im nahen Gerlingen (Kreis Ludwigsburg) ist als Mischkonzern in mehreren Bereichen aktiv. Dazu zählt die Herstellung von Industrietechnik, Gebrauchsgütern sowie Haus- und Gebäudetechnik. Die Marke Bosch bietet deshalb sowohl Werkzeuge wie Bohrmaschinen und Akkuschrauber als auch größere Maschinen wie Waschmaschinen, Trockner oder Küchenherde an. Daneben ist die Automobilsparte des Konzerns noch vor Continental und Co. der größte Automobilzulieferer der Welt. Die Pkw-Sparte machte im Jahr 2020 mit rund 59 Prozent den Hauptumsatz der gesamten Robert Bosch GmbH und beliefert unter anderem auch den Stuttgarter Automobilkonzern Daimler.

Der Stuttgarter Großkonzern Bosch wurde im Jahr 1886 von Namensgeber Robert Bosch im Stuttgarter Westen als Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik in einem Hinterhof gegründet. Inzwischen hat der Mischkonzern weltweit knapp 400.000 Mitarbeiter in 60 Ländern. Allein in Baden-Württemberg arbeiten 68.000 Angestellte für Bosch. Laut einem Geschäftsbericht zahlte der Konzern den Mitarbeitern im vergangenen Jahr weltweit 18,581 Milliarden Euro Gehalt aus, wie Bild berichtet. Doch wie genau sind die Gehälter bei Bosch aufgeteilt?

Bosch: Die Gehälter beim Großkonzern - Unterschiede in den Bundesländern

Als größter Automobilzulieferer der Welt beliefert Bosch auch die Daimler AG. Ein Headhunter verriet, was die Daimler-Mitarbeiter wirklich verdienen. Bosch richtet sich, wie auch der Stuttgarter Autobauer, nach dem Tarifvertrag der Gewerkschaft IG Metall. Die Löhne der einzelnen Positionen sind je nach Werk und Bundesland allerdings unterschiedlich. Laut dem Tarifvertrag für Baden-Württemberg startet ein Auszubildender im Bereich Elektrohandwerk im ersten Jahr mit einem Brutto-Einkommen von 1.037 Euro, berichtet Bild. Im vierten Ausbildungsjahr liegt das Gehalt im Südwesten bei 1.264 Euro, in Sachsen beispielsweise nur bei 1.184 Euro.

Laut den Tarifvereinbarungen der IG Metall in Baden-Württemberg liegen die Gehälter der Bosch-Mitarbeiter bei einer 35-Stunden-Woche je nach Tätigkeit zwischen 2.398 und 6.042 Euro pro Monat, wie Bild berichtet. Zudem erhalten die Tarifmitarbeiter bei Bosch zusätzlich ein Urlaubsgeld in Höhe von 50 Prozent des Durchschnittseinkommens und Weihnachtsgeld. In der IT-Branche des Konzerns sind die Gehälter wie auch bei Daimler in Ebenen gegliedert, die Berufserfahrung und Entgeltgruppe entsprechen. In der ersten Ebene verdienen die Bosch-Mitarbeiter zwischen 29.515 Euro und 44.273 Euro pro Jahr. In der höchsten Ebene liegt das Gehalt zwischen 78.422 Euro und 117.633 Euro pro Jahr.

Bosch: Die Jahresgehälter der Führungskräfte und der Lohn von Gastronomie und Feuerwehr

Die Robert Bosch GmbH beschäftigt als Technik-basierter Konzern eine große Anzahl an qualifizierten Ingenieuren und Führungskräften. Deren Gehalt unterscheidet sich je nach Standort und Bundesland. Laut einer Übersicht der Jahresbruttogehälter von Bosch-Führungskräften der Seite gehalt.de, verdient eine Führungskraft in Baden-Württemberg jährlich 113.160 Euro. In anderen deutschen Bundesländern sehen die Gehälter dagegen anders aus:

Bundesland (geordnet nach Höhe des Einkommens)Jahresbruttogehalt Führungskraft
Hessen119.082 Euro
Bayern114.460 Euro
Baden-Württemberg113.160 Euro
Nordrhein-Westfalen112.905 Euro
Rheinland-Pfalz112.727 Euro
Hamburg112.549 Euro
Saarland107.983 Euro
Niedersachsen105.783 Euro
Bremen105.361 Euro
Schleswig-Holstein105.205 Euro
Berlin104.894 Euro
Sachsen-Anhalt95.584 Euro
Thüringen94.661 Euro
Brandenburg93.128 Euro
Sachsen92.539 Euro
Mecklenburg-Vorpommern86.573 Euro

(Quelle: gehalt.de/Stand: Dezember 2018)

Bei Bosch arbeiten jedoch nicht nur Führungskräfte, Ingenieure und Tarifmitarbeiter. Allein in Baden-Württemberg gibt es insgesamt 16 eigenbetriebene Restaurants mit Köchen und Personal, die ebenfalls bei der Robert Bosch GmbH fest angestellt sind, wie Bild berichtet. An den Bosch-Standorten im Südwesten darf in den Kantinen das Nationalgericht Linsen und Spätzle nicht fehlen. Ein Mitarbeiter in der Bosch-Betriebsgastronomie steigt mit einem monatlichen Gehalt von 2.592,50 Euro ein. Daneben beschäftigt Bosch, wie auch Daimler, Feuerwehrleute für die Werksfeuerwehren an den Standorten. Diese sind ebenfalls fest bei dem Stuttgarter Konzern angestellt und verdienen nach Bild-Angaben zwischen 3.240,50 und 3.937,50 Euro.

Bosch: Erfolgsprämie, Sonderleistungen - und was verdient eigentlich der Chef?

Das Coronavirus in Baden-Württemberg hat die gesamte Automobilbranche im vergangenen Jahr schwer getroffen. Bosch machte dennoch Gewinn und ließ 400.000 Mitarbeiter teilhaben. Letztendlich zahlte der schwäbische Konzern den Mitarbeitern rund 2.000 Euro Bonus und damit viermal soviel wie Daimler. Die Arbeits-und Erfolgsprämie bei Bosch betrug im vergangenen Jahr durchschnittlich 39 Prozent des Bruttolohns und wird in der Regel im Mai ausgezahlt, wie Bild berichtet. Dazu kam noch eine steuerfreie Corona-Prämie von 300 Euro pro Kopf.

Zusätzlich bietet Bosch den Angestellten auch Sonderleistungen. Laut den Stuttgarter Nachrichten erhalten Außendienstmitarbeiter, Vielfahrer und Beschäftigte ab der zweiten Führungsebene eigene Firmenautos, von denen in Deutschland aktuell 6.500 angemeldet sind. Die deutsche Automobilindustrie befindet sich aktuell in der Transformation zur E-Mobilität, weswegen auch Bosch den Angestellten entsprechende Lademöglichkeiten für E-Autos bereitstellt. An den Bosch-Standorten gibt es insgesamt rund 600 Ladesäulen. Einer Schätzung der Stuttgarter Nachrichten zufolge verdiente Konzern-Chef Volkmar Denner im vergangenen Jahr rund 5,1 Millionen Euro - also rund 800.000 Euro weniger als Daimler-Chef Ola Källenius.

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