1. bw24
  2. Wirtschaft

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut exklusiv: Start-up Night „liegt mir am Herzen“

Erstellt:

Von: Franziska Schuster

Kommentare

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) will mit der „Start-up BW Night“ Start-ups im Land eine Bühne geben. © Martin Stollberg

Die „Start-up BW Night“ soll für Gründer in Baden-Württemberg zur Startrampe werden. BW24 hat mit Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut über ihr Herzensprojekt gesprochen.

Stuttgart - Windkrafträder, Autos, Streichhölzer oder die Brennstoffzelle haben eigentlich nichts miteinander gemeinsam - außer, dass alle in Baden-Württemberg erfunden wurden. Nicht ohne Grund ist es das Land der Tüftler und Denker. Und zwar bis heute: Im vergangenen Jahr landeten neun baden-württembergische Start-ups unter den „Top 50 Start-ups“ einer bundesweiten Rangliste.

„Wir zählen in der Tat seit Jahrzehnten zu den führenden Innovationsregionen in Europa. Und wir tun alles, damit das auch so bleibt“, sagt Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) im Exklusiv-Interview mit BW24. Dafür unterstützt sie als Schirmherrin die „Start-up BW Night“, die jungen Unternehmen aus dem Land eine Plattform bietet. Seit 2017 findet das Event jährlich in der Landeshauptstadt Stuttgart statt. BW24 hat mit der Politikerin über die „Start-up BW Night“ gesprochen.

Bühne frei in Stuttgart: Bei der „Start-up Night“ vernetzen sich Gründer im Land

Seit fünf Jahren bringt die „Start-up BW Night“ Gründerinnen und Gründer, Start-ups und junge Unternehmen für einen Austausch untereinander und mit Kapitalgebern zusammen. Nicole Hoffmeister-Kraut weiß, wie wichtig solch ein Event für die Szene ist. „Wir arbeiten seit 2017 daran, Start-ups in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und bestmöglich zu unterstützen. Denn unser Wirtschaftsstandort ist auf innovative Ideen angewiesen“, sagt sie. Nicht nur das Land, sondern auch Unternehmen fördern Start-ups. Zum Beispiel engagiert sich der Technologiekonzern Bosch als Wagniskapitalgeber für Start-ups mit einem 250-Millionen-Euro-Fond.

Es liegt mir am Herzen, dass sich junge Menschen in unserem Land entfalten können.

Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg

Aufgrund der Corona-Pandemie seien die vergangenen zwei Jahre für die Gründer besonders schwierig gewesen. „Mit unserem Förderprogramm Start-up BW Pro-Tect konnten wir 190 Start-ups unterstützen. Und jetzt geht es darum, ihnen wieder eine richtige Bühne zu bieten. Was gibt es da passenderes als eine öffentliche Veranstaltung im Herzen Stuttgarts, bei der Bürgerinnen und Bürger in die Welt der Start-ups eintauchen können?“

Mehr als 50 Start-ups kommen am 21. Juli von 14 Uhr bis 2 Uhr am Börsenplatz hierfür zusammen. „Mit unserem Motto „Public meets Start-up culture“ richten wir uns auch ganz bewusst an ein breiteres Publikum. Jeder und jede ist willkommen“, erklärt die Wirtschaftsministerin.

Nicole Hoffmeister-Kraut: „Start-up BW Night bietet spannende Einblicke“

Den Teilnehmern der „Start-up BW Night 2022“ wird laut Nicole Hoffmeister-Kraut einiges geboten. „Auf dem Stuttgarter Börsenplatz finden ein spannendes Bühnen- und Unterhaltungsprogramm sowie Live Pitches statt, die Besucher erhalten bei Live-Musik, Craftbier und Snacks spannende Einblicke in die dynamische Welt der Gründerinnen und Gründer“, erzählt sie. „Dazu gibt es hochwertigen Input aus der Praxis, Beratung, Networking, Austausch, Diskussionen und Matchmaking. Ich freue mich schon sehr darauf!“

Warum der Politikerin das Thema so viel bedeutet? „Zum einen sind Start-ups extrem wichtig für unseren Wirtschaftsstandort. Wir brauchen die frischen Ideen der Gründerinnen und Gründer. Nicht nur, um einen starken Mittelstand von morgen zu schaffen, sondern auch, um unsere Wirtschaft erfolgreich zu transformieren und nachhaltig auszurichten“, erklärt sie. „Zum anderen liegt es mir auch ganz persönlich am Herzen, dass sich junge Menschen in unserem Land entfalten können.“

Sie sei immer von den innovativen Lösungen der Gründerinnen und Gründer begeistert. Daher will sie den Unternehmergeist schon früh fördern. Die Kampagne „Start-up BW Young Talents“ unterstützt speziell Schülerinnen und Schüler. „Junge Menschen entwickeln innovative Lösungen für aktuelle Probleme – wenn wir ihnen nur den Raum dazu geben. Wir möchten ihnen mit unserer Kampagne deshalb nicht zuletzt auch aufzeigen, dass eine Unternehmensgründung eine echte Alternative zur Festanstellung sein kann“, so die Wirtschaftsministerin. Den Schritt in die Selbstständigkeit hat auch David Reger gewagt: Sein Start-up „Neura Robotics“ aus Metzingen hat einen einzigartigen Haushaltsroboter entwickelt.

Förderprogramm „Start-up BW Pre-Seed“ hat bereits rund 170 Unternehmen unterstützt

Der Schritt in die Selbstständigkeit kostet viele Menschen Überwindung. Hier will Nicole Hoffmeister-Kraut stellvertretend für die Landesregierung den Gründern unter die Arme greifen. „Start-ups verfügen gerade zu Beginn häufig nicht über ausreichende eigene Mittel oder den Zugang zu Fremdkapital, um ihre Ideen umzusetzen oder beispielsweise Prototypen zu entwickeln“, sagt sie. Gründerin Sandra Herrmann hat sogar ihren Management-Job bei Daimler aufgegeben, um ihr Start-up „foodtprint“ ins Leben zu rufen - ganz ohne Hilfe von außen.

Mit dem Förderprogramm „Start-up BW Pre-Seed“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus werden Unternehmungsgründungen unterstützt. „Wir konnten bereits etwa 170 Start-ups bei der Umsetzung ihrer Ideen in der frühen Phase mit rund 35 Millionen Euro fördern“, berichtet die Politikerin stolz.

Start-up BW Night 2022

Am Donnerstag, 21. Juli, von 14 Uhr bis 2 Uhr findet das Event auf dem Börsenplatz in Stuttgart statt. Auf zwei Bühnen tauschen sich Menschen mit Interesse an einer beruflichen Selbständigkeit, Gründerinnen und Gründer, Start-ups, junge und etablierte Unternehmen sowie Kapitalgeber untereinander aus. Der Eintritt ist frei.

Auch interessant

Kommentare