Bio-Supermarkt-Kette insolvent: Schutzschirmverfahren in München beantragt
Bio-Lebensmittel werden für immer mehr Menschen kaum bezahlbar. Das wurde nun auch einer Bio-Supermarktkette zum Verhängnis.
München – Die Inflation befindet sich seit Monaten auf Rekordniveau. Das bewegt Verbraucher auch dazu, ihre Supermarktwahl zu überdenken, was zu einer immer größeren Beliebtheit von Discountern führt. Das Nachsehen haben dabei die vergleichsweise teuren Bio-Supermärkte – so auch die Biomarkt-Kette Basic, die jetzt in Schieflage geraten ist. Nun hat das Unternehmen beim Amtsgericht München ein Schutzschirmverfahren beantragt, um sich zu sanieren. Das Amtsgericht München ist dem Antrag auf diese Variante im Insolvenzrecht bereits gefolgt.
Basic-Biomarkt pleite: Kunden zeigen Zurückhaltung
Wie bei den meisten anderen deutschen Bio-Supermärkten hätten die Preiserhöhungen bei Lebensmitteln zu einer Zurückhaltung der Verbraucher geführt, hieß es zur Begründung in einer Mitteilung. Zwar seien die meisten Kunden treu, doch bei 15 Prozent handele es sich um Wechselkunden, die sich angesichts der hohen Inflation zurückhielten. Hinzu kämen die stark gestiegenen Energiekosten, die den Einzelhandel mit seinen großen Flächen besonders träfen.
Das Unternehmen sei nicht zahlungsunfähig, hieß es in der Mitteilung. Die Gehälter der rund 520 Mitarbeiter der 20 deutschen Filialen seien für drei Monate durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Auch bleiben die Filialen weiterhin geöffnet, mit unverändertem Sortiment. Die in München ansässige Kette betreibt in Deutschland 20 Filialen, davon die meisten in Bayern. Basic gilt als drittgrößter Biosupermarkt in Deutschland, nach Dennree und Alnatura, und ist einer der ältesten Biomärkte, gegründet 1997 in München.
Basic: Sanierung des Tochterunternehmens als finanzielle Belastung
Basic zufolge gibt es auch finanzielle Belastungen aus der Sanierung der kleineren Bio-Supermarktkette Biomammut, einem Tochterunternehmen. Den Angaben zufolge wird der Vorstand der Basic AG nun gemeinsam mit den Sanierungsberatern und in Abstimmung mit Sachwalter und Gläubigern einen Sanierungsplan entwickeln. Vorstand und Berater gingen davon aus, dass das Sanierungsverfahren im Sommer beendet werden könne und die Basic AG durchstarten könne.
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Bio-Produkte sollten für alle verfügbar sein, das war die Idee dahinter. Der erste Supermarkt öffnete 1998 im Münchner Stadtteil Schwabing, im Jahr 2000 wurde die zweite Filiale eröffnet, am Viktualienmarkt. Erst Ende November hatte Basic im Stadtteil Moosach einen weiteren Laden in München in Betrieb genommen. (dpa/ph)