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Wetter: Winterprognose von NOAA kippt - es wird doch kälter als erwartet

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Von: Franziska Schuster

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Bislang gingen die Wettermodelle von einem deutlich zu warmen Winter 2022/2023 aus. Nun hat der amerikanische Wetterdienst NOAA seine Prognose korrigiert.

Stuttgart - Auf einen heißen Sommer und einen zu warmen Herbst sollte uns laut den Langzeitprognosen ein deutlich zu milder Winter bevorstehen. Vor allem die Schneeprognose für die kommende Jahreszeit sieht bislang düster aus. Doch nun hat der amerikanische Wetterdienst NOAA seine Prognose korrigiert, wie Meteorologe Dominik Jung von wetter.net berichtet. „Jetzt rudert NOAA tatsächlich wieder zurück“, sagt der Wetterexperte.

Wetter in Deutschland: NOAA rudert zurück - Dezember doch kälter als gedacht

Die Temperaturabweichungen in diesem Winter sollen den neuen NOAA-Berechnungen zufolge nicht mehr in ganz Deutschland 1 bis 2 Grad betragen, sondern lediglich in der Mitte sowie im Süden Deutschlands. Im Norden soll die Abweichung im Vergleich zum Klimamittel der letzten 30 Jahre nur noch 0,5 bis 1 Grad erreichen. Vor ein paar Tagen sah die Prognose noch anders aus, da ging NOAA davon aus, dass die Durchschnittstemperaturen in ganz Deutschland 2 Grad über dem langjährigen Mittel liegen würden. Bei den Prognosen für die Niederschläge in diesem Winter hat sich allerdings nichts geändert. Die Mengen sollen im gesamten Winter normal ausfallen.

Person läuft mit Snowboard unter dem Arm eine verschneite Straße entlang
Wird der Winter doch kälter als gedacht? NOAA rudert bei seinen Berechnungen zurück. © Expa/Jfk/dpa

Mit der gekippten Winterprognose ändern sich natürlich auch die Vorhersagen für die einzelnen Monate. Stück für Stück wurde der Dezember in den vergangenen Tagen und Wochen immer kühler berechnet. Für den Dezember 2022 berechnet NOAA mittlerweile nur noch eine Abweichung von 0,5 bis 1 Grad. „Es scheint etwas kühler zu werden“, kommentiert Dominik Jung die Wetterkarte. In der Landesmitte und im Süden soll im Dezember wenig Regen fallen. Das wiederum könnte für eine Hochdruckwetterlage sprechen, wie der Diplom-Meteorologe erklärt. Somit könnte es meist kalt, aber sonnig und freundlich werden. In höheren Lagen könnte laut einigen Wettermodellen zu Weihnachten jedoch durchaus Schnee fallen.

Für den Januar 2023 bleibt NOAA allerdings bei seiner bisherigen Prognose. In Deutschland soll der Monat 1 bis 2 Grad zu warm ausfallen. Im Südwesten soll der Januar deutlich nasser als üblich werden. Das spricht laut dem Experten für eine typische Westwetterlage. „Von Westen, vom Atlantik, kommen die Tiefs mit Regen und milden Luftmassen“, schätzt Dominik Jung. Der Wetterexperte glaubt dennoch, dass die Chance auf ein klein wenig mehr Schnee besteht.

Trend für das Winterwetter: Auch Februar 2023 soll zu warm werden

Beim Wetter im Februar 2023 sieht NOAA immer noch zu hohe Temperaturen voraus. Bis zu 2 Grad soll die Abweichung in ganz Deutschland betragen. Im Südosten könnte es sogar bis zu 3 Grad zu warm werden. Beim Niederschlag soll es unterdessen ziemlich ausgeglichen sein. „Weder zu nass, noch deutlich zu trocken“, fasst es Dominik Jung zusammen. „Zumindest im Dezember gibt es ein deutliches Zurückrudern, aber im Februar wurde im Nordosten ein klein wenig draufgesetzt.“ Meteorologen rechnen schon jetzt mit einem rekordverdächtigen Winter.

Solch milde Winter sind in Zeiten des menschengemachten Klimawandels keine Seltenheit mehr. Viele werden angesichts der Energiekrise über einen „warmen“ Winter sicherlich froh sein. Letztendlich kann über das Wetter im kommenden Winter noch keine detaillierten Vorhersagen getroffen werden. Einen groben Trend liefert NOAA allerdings mit seinen Berechnungen schon jetzt.

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