„Brachialer Kälteeinbruch“: Wettermodell berechnet Temperatursturz
Der meteorologische Frühlingsbeginn am 1. März rückt näher. Doch ausgerechnet zum Monatswechsel berechnen viele Wettermodelle nun einen Kälteeinbruch.
Stuttgart - Die aktuellen Prognosen beim Wetter in Deutschland sind ein Auf und Ab. Mal wird Frühlingswetter mit ungewöhnlich hohen Temperaturen vorhergesagt, dann wieder die Rückkehr des Winters. Sicher ist: In dieser Woche bleibt es zunächst mild und sonnig, ehe am Freitag ein Regentief samt Orkanböen das Wetter durcheinanderwirbeln. Ende des Monats könnte sich dann das Wetter nochmals um 180 Grad drehen. Aktuelle Berechnungen sagen plötzlich einen „brachialen Wintereinbruch“ voraus, wie Dominik Jung, Diplom-Meteorologe bei wetter.net, sagt.
Und das, obwohl am 1. März eigentlich der meteorologische Frühling startet. Natürlich kann es auch danach noch zu Kälterückfällen kommen. Die Langfristmodelle hatten dies zunächst aber ausgeschlossen und einen rekordwarmen Frühling 2023 vorhergesagt. Bei dieser Prognose bleibt es auch. Jedoch soll das Ende des Februars doch anders ausfallen, als gedacht.
Wetter in Deutschland: Hoch Feka bringt zunächst viel Sonne – dann sinken Temperaturen ab
In der zweiten Februarhälfte sorgt Hoch Feka für milde Temperaturen in Deutschland. Nachts und in den frühen Morgenstunden kann es jedoch durch gefrierenden Nebel hier und da zu Straßenglätte kommen. Der Mittwoch (15. Februar) wird verbreitet sonnig bei 9 bis 15 Grad. Am Donnerstag (16. Februar) ist es zunächst trocken, zum Mittag hin ziehen im Nordwesten die ersten Regenwolken auf. Der Süden darf sich noch über Sonnenschein freuen. Je nach Sonnenscheindauer liegen die Temperaturen am Donnerstag bei 8 bis 14 Grad. „Der Freitag ist ein wechselhafter Tag“, lautet Dominik Jungs Prognose. Viele Wolken, viel Wind und im Norden sogar Sturmböen. Trotz Wind bleibt es bei 10 bis 15 Grad recht mild.
Pünktlich zum Wochenende entspannt sich die Wettersituation wieder und der Wind nimmt ab. Es fällt kaum noch Regen in Deutschland. Bei dichter Bewölkung erreichen die Höchstwerte nur noch 6 bis 12 Grad. Am Sonntag (19. Februar) kommt der Regen auch im Süden von Deutschland an. Im Norden lockern die Wolken unterdessen auf und die Sonne zeigt sich zeitweise bei 5 bis 7 Grad.
Wochentag | Temperaturen in Grad Celsius |
Mittwoch (15. Februar) | 9 bis 15 Grad |
Donnerstag (16. Februar) | 8 bis 14 Grad |
Freitag (17. Februar) | 10 bis 15 Grad |
Samstag (18. Februar) | 6 bis 12 Grad |
Sonntag (19. Februar) | 5 bis 10 Grad |
Montag (20. Februar) | 6 bis 11 Grad |
Dienstag (21. Februar) | 8 bis 13 Grad |
Mittwoch (22. Februar) | 9 bis 14 Grad |
Donnerstag (23. Februar) | 6 bis 12 Grad |
(Quelle: wetter.net)
In der neuen Woche geht das Wetter ruhig weiter. Die Höchstwerte liegen im Schnitt zwischen 9 und 13 Grad. Sonne und Wolken wechseln sich ab.
Wetterlage stellt sich um: Schneefälle bis ins Flachland könnten bevorstehen
Für die kommenden Wochen sieht es ganz danach aus, als würde sich das Wetter in Deutschland nochmal umstellen. Am letzten Februarwochenende soll es laut vielen Modellberechnungen eine sogenannte Nordlage geben. Dabei würde sich westlich von Deutschland ein Hochdruckgebiet und östlich von uns ein Tiefdruckgebiet befinden. Dadurch gelangt Kaltluft bis nach Italien. Rückt das östliche Tief noch weiter in Richtung Deutschland, wären in Deutschland Schneefälle bis ins Flachland möglich. Bei klarem Himmel wäre auch Nachtfrost wieder ein Thema.

Am meteorologischen Frühlingsbeginn soll das Hochdruckgebiet westlich von Deutschland dann näher zu uns heranrücken. Dies wiederum würde die Tiefdruckgebiete weiter nach Osten abdrängen. Der Jetstream könnte dann ungehindert an uns vorbei in Richtung Balkan Kaltluft drücken. Wirklich frühlingshaft würde es bei uns dann dennoch nicht werden. Entscheidend hierbei wird sein, wie weit das Hochdruckgebiet zu uns vorrückt. Wandert es in Richtung Atlantik, stünden bei uns Schneefälle und Kälte auf dem Programm. Eine Umstellung der Großwetterlage nach Fastnacht gilt allerdings als sicher. Derzeit besagt der Trend, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent das Wetter Anfang März spätwinterlich wird, berichtet auch wetter.com. Für den ersten Frühlingsmonat gehen die Prognosen weit auseinander. Die Wettermodelle sind sich uneinig, ob uns Rekordwärme oder Wassermassen bevorstehen.
Dass sich beim Wettergeschehen etwas tut, zeigen auch die Ensemble-Vorhersagen bis 2. März. Die Luftmassentemperaturen in 1.500 Metern Höhe schießen laut der neuesten Berechnungen zum Monatswechsel in den Keller. „Diese Temperatur rauscht runter auf bis zu -15 Grad in Norddeutschland“, erklärt Dominik Jung die Prognose. Der Meteorologe betont jedoch: dabei handle es sich um den Hauptlauf der Berechnungen. Die Mittelläufe der Ensemble-Vorhersagen liegen unterdessen weit darüber im positiven Bereich. „Da weiß man also momentan nicht so wirklich, was man von diesem Hauptlauf halten soll.“ Erst einmal sei es nur ein kalter Ausreißer. „Das müssen wir in den kommenden Tagen weiter beobachten“, schlussfolgert Dominik Jung. „Alle Winterfreunde unter uns müssen sich also noch etwas gedulden.“