„Der Frühling nimmt volle Lotte Fahrt auf“: Wetterexperte erwartet Rekordwärme bis in den Sommer
Der Winter hat ein Ende. In den kommenden Wochen steigen die Temperaturen immer weiter an. Auch der Sommer verspricht rekordwarm zu werden.
Stuttgart - Hoch Elisabeth beschert dem Wetter in Deutschland aktuell Sonne satt. Die Temperaturen sind allerdings noch winterlich niedrig. Besonders in den Nächten erinnern Minusgrade und Frost daran, dass die kalte Jahreszeit noch nicht vorbei ist. Passend zum Valentinstag am 14. Februar wird es dann frühlingshafter. „In den nächsten Tagen geht es sehr rasant mit den Temperaturen nach oben“, verkündet Dominik Jung, Diplom-Meteorologe bei wetter.net. Aus Spanien und Portugal strömen bereits ab Sonntag (12. Februar) milde Luftmassen über Frankreich zu uns nach Deutschland. „Der Frühling nimmt volle Lotte Fahrt auf“, sagt der Wettexperte weiter.
Laut den Langzeitprognosen soll der anstehende Frühling 2023 rekordwarm werden. Und auch für den Sommer wurden bereits Trends berechnet.
Wetter: Ab Mitte Februar steigen Temperaturen auf frühlingshaftes Niveau
Trotz der Trends und Prognosen muss vorab klar gesagt werden: Der Winter kann dennoch wieder zurückkommen. „Das sollte man keinesfalls ausschließen“, betont Dominik Jung. Derzeit sei jedoch von einem Wintereinbruch oder Temperatursturz in den Prognosen nichts zu sehen. Schnee- oder Graupelschauer könnten dennoch im März oder April auftreten. Das ließe sich derzeit aber noch nicht vorhersagen.
Weitaus genauer bestimmen lassen sich jedoch die Wetterlagen in den kommenden zwei Wochen. „Da sieht es ziemlich einheitlich nach einer Erwärmung aus“, sagt der Meteorologe. Die Grundlage dafür legt derzeit das Hochdruckgebiet Elisabeth. Dieses reicht von Russland kommend über Mitteleuropa bis hin zu den britischen Inseln. Acht bis zehn Sonnenstunden beschert uns das Hoch am Mittwoch (8. Februar) bei 2 bis 7 Grad. Am Donnerstag (9. Februar) erreichen die Tageshöchstwerte bei viel Sonnenschein 3 bis 7 Grad. Lediglich im Norden sowie im Nordwesten ziehen erste Wolken auf. Trotz milder Temperaturen lässt die sogenannte „Wind-Chill“-Kälte es deutlich kühler erscheinen.
Wochentag | Temperaturen in Grad Celsius |
Mittwoch (8. Februar) | 2 bis 7 Grad |
Donnerstag (9. Februar) | 3 bis 7 Grad |
Freitag (10. Februar) | 3 bis 8 Grad |
Samstag (11. Februar) | 4 bis 10 Grad |
Sonntag (12. Februar) | 7 bis 12 Grad |
Montag (13. Februar) | 8 bis 14 Grad |
Dienstag (14. Februar) | 9 bis 15 Grad |
(Quelle: wetter.net)
Am Freitag (10. Februar) wird es in ganz Deutschland wolkiger, es geht jedoch bei 2 bis 8 Grad mild weiter. Am Samstag (11. Februar) steigen die Temperaturen im Westen und Nordwesten auf 7 bis 10 Grad an. Ansonsten verbreitet zwischen 4 und 8 Grad. Der letzte Tag der Woche (12. Februar) könnte bei viel Sonnenschein sogar die 12-Grad-Marke knacken. In der neuen Woche klettert das Thermometer nochmals nach oben. Am Montag (13. Februar) gibt es verbreitet 9 bis 14 Grad, am Dienstag (14. Februar) sogar 9 bis 15 Grad. Am Valentinstag ist dann plötzlich Frühling. „Extrem viel Wärme für die aktuelle Jahreszeit“, kommentiert Dominik Jung die Wetteraussicht für den Valentinstag.
Februar deutlich zu mild – auch Frühling und Sommer 2023 könnten Rekorde brechen
Auch nach dem Valentinstag nimmt der Frühling weiter an Fahrt auf. Die Sonne zeigt sich am Mittwoch (15. Februar) und Donnerstag (16. Februar) zwar nicht mehr, die Temperaturen bleiben jedoch auf einem hohen Niveau von 8 bis 13 Grad am Mittwoch und 7 bis 12 Grad am Donnerstag. Das wird am Freitag (17. Februar) nochmal getoppt: 10 bis 18 Grad bringen uns den ersten Hauch von Frühling nach Deutschland. In den Tagen darauf wird das Wetter eher durchwachsen. Wolken, Sonne und Regen wechseln sich ab. Am Rosenmontag (20. Februar) könnte es laut aktueller Prognosen nasskalt bei 5 bis 10 Grad werden.
Wochentag | Temperaturen in Grad Celsius |
Mittwoch (15. Februar) | 8 bis 13 Grad |
Donnerstag (16. Februar) | 7 bis 12 Grad |
Freitag (17. Februar) | 10 bis 18 Grad |
Samstag (18. Februar) | 5 bis 12 Grad |
Sonntag (19. Februar) | 6 bis 13 Grad |
Montag (20. Februar) | 5 bis 10 Grad |
(Quelle: wetter.net)
Der letzte Wintermonat scheint, wie von der amerikanischen Wetterbehörde NOAA vorhergesagt, insgesamt zu mild auszufallen. Für den bevorstehenden Frühling hat NOAA ähnliche Prognosen getroffen. Vor allem der März 2023 soll demnach rekordwarm werden und auch die darauffolgenden Frühlingsmonate April und Mai könnten bei den Temperaturen wieder über dem langjährigen Durchschnitt liegen. Treffen die Prognosen zu, würde das abermals einen zu trockenen und warmen Frühling in Deutschland bedeuten, wie es schon 2022 der Fall war.

Nach dem Hitzesommer 2022 warten viele gespannt, was der diesjährige Sommer bereithalten wird. Mit seinem CFS-Modell (Climate Forecast System) wirft NOAA schon jetzt einen Blick auf die Sommermonate Juni, Juli und August. Der Trend ist eindeutig: Auch der Sommer 2023 könnte wieder Rekorde brechen. In seinen vergangenen Prognosen für den Winter lag NOAA sehr treffsicher. Dennoch betont Dominik Jung: „Nichts ist hier in Stein gemeißelt.“
Aktuell prognostiziert das CFS-Modell, dass der Sommer 1 bis 2 Grad wärmer als das neue Klimamittel von 1991 bis 2020 wird. „Es wäre also wieder ein ziemlich warmer Sommer“, erklärt der Wetterexperte. Ob es insgesamt ein Hitzesommer mit Extremtemperaturen werde, lasse sich aus dem Wettermodell jedoch nicht ablesen, betont er weiter. „Es muss nicht unbedingt bedeuten, dass wir einen Sommer mit Temperaturen über 40 Grad bekommen. Es kann auch lange Zeit nur 30 bis 35 Grad geben.“ Sollte die Vorhersage jedoch so eintreten, würde sich der Sommer 2023 in die Reihe der fünf wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 einreihen.