Wetter: „Polarluft“ flutet Deutschland und bringt bis 40 Zentimeter Schnee
In den Tagen vor Heiligabend bringt Polarluft eisige Temperaturen nach Deutschland. Gibt es nun Schnee an Weihnachten oder nicht? Meteorologe Dominik Jung weiß mehr.
Stuttgart - Nur noch wenige Tage, dann ist Weihnachten. Allzu viel Schnee hat uns das Wetter in Deutschland bisher nicht gebracht. Und das, obwohl laut Berechnungen ein Polardezember angekündigt wurde. Doch der könnte uns zum Ende des Monats tatsächlich noch erreichen.
Bisher war der Dezember 2021 etwas zu mild. Ab Montag (20. Dezember) sinken die Temperaturen allerdings deutlich. Mit der Kälte kommt in vielen Regionen dann auch der Schnee, verrät Dominik Jung, Meteorologe bei wetter.net. Auch über Weihnachten dürfen sich einige Regionen in Deutschland über die weiße Pracht freuen.
Wetter in Deutschland: „Polarluft“ bringt Kälteeinbruch vor den Feiertagen
Kurz vor Weihnachten wird es richtig eisig in Deutschland. „Sie macht sich langsam auf den Weg zu uns, die Polarluft“, sagt Dominik Jung. In der Höhe werde es schon deutlich kälter, auch in tieferen Lagen bekomme man das dann zu spüren, so der Meteorologe. Am Montag (20. Dezember) erreichen die Temperaturen noch maximal 3 bis 4 Grad im Osten und höchstens 5 Grad im Westen.
Ab Dienstag (21. Dezember) gibt es dann auch in vielen Teilen des Landes Dauerfrost. „Auch der Dienstag bringt trockenes Wetter, noch immer überwiegt bei uns hoher Luftdruck“, so der Wetterexperte. Dann wird es auch richtig kalt: 0 bis -1 Grad im Osten, 2 bis 3 Grad im Westen werden dann tagsüber nur noch erreicht.

Schnee ist zu Beginn der Woche nicht in Sicht. „Nur in Richtung Erzgebirge kann es am Dienstag die ein oder andere Schneeflocke geben“, sagt Dominik Jung. Ob es bis zum Jahreswechsel überhaupt noch viele Niederschläge gibt, ist relativ unsicher, so der Meteorologe weiter. Die Ensemble-Vorhersage schwanke stark.
Schneechaos an Weihnachten? In Norddeutschland werden 40 Zentimeter Schnee vorhergesagt
Die neuesten Berechnungen des amerikanischen Wetterdienstes NOAA sagen allerdings unglaubliche Schneemassen an Weihnachten für den Norden Deutschlands voraus: Am letzten Weihnachtsfeiertag, den 26. Dezember, sollen dort bis zu 40 Zentimeter Neuschnee fallen. „In der Nacht vom zweiten Weihnachtsfeiertag zum 27. Dezember sehen wir Schneemengen zwischen 30 und 40 Zentimetern“, sagt Dominik Jung. Auch so manche Bauernregel gibt einen Ausblick auf das Wetter an Weihnachten.
Zu früh solle man sich über die Prognosen jedoch nicht freuen, meint der Diplom-Meteorologe. Meist seien die Berechnungen zu hoch angesetzt. „Ich trete mal wieder auf die Euphoriebremse, ob das wirklich so kommt. Denn wir sehen: Der Dezember war bisher alles andere als kalt.“ Der Monat ist sogar 1,6 Grad wärmer als das Klimamittel. Fakt ist jedoch: In der Weihnachtswoche vom 20. Dezember kommen kalte Luftmassen nach Deutschland geströmt. Im äußersten Nordosten gibt es bereits in den Tagen vor Weihnachten schon vereinzelt Schneeflocken. Am Donnerstag (23. Dezember) nehmen die Niederschläge im Norden dann zu. „Teilweise fallen sie als Schnee, teilweise als Schneeregen“, sagt Dominik Jung voraus.
Während im Norden dann Temperaturen um den Gefrierpunkt vorherrschen, erreichen die Höchstwerte im Südwesten Deutschlands bis zu 8 Grad. „Da baut sich dann eine Luftmassengrenze auf“, so der Diplom-Meteorologe. Am ersten Weihnachtsfeiertag liegt diese dann genau über Deutschland. Auch am 26. Dezember gibt es diese Wettergrenze noch. „Im Norden gibt es kalte Luftmassen in der Höhe, dann wird es rapide wärmer nach Süden hin“, erklärt Dominik Jung. Im Übergangsbereich der Luftmassengrenze gibt es laut dem Wetterexperten heftigen Schneefall. Nach Süden hin gibt es hingegen Regen, oftmals auch gefrierenden Regen.