Wetter: Fällt der Sommerrekord von 2003? Prognose zeichnet „düstere Aussichten für den August“
Der Donnerstag soll der heißeste Tag der Woche werden. Doch auch danach soll es extrem weiter gehen. Das sind düstere Aussichten für den August, meint Meteorologe Dominik Jung.
Stuttgart - Sowohl das Frühjahr, als auch der Sommer fielen bisher extrem heiß aus. Das Wetter in Deutschland ist auch in der ersten Augustwoche auf Hitzekurs. Der Donnerstag (4. August) wird der heißeste Tag der Woche und könnte unter Umständen sogar der bisher heißeste des Jahres werden. „Heute gibt es einen neuen Hitze-Peak“, sagt Dominik Jung, Diplom-Meteorologe bei wetter.net. Die Temperaturen steigen weiter auf 38 bis 40 Grad.
Bei so vielen Hitzewellen und Extremtemperaturen, wie wir es dieses Jahr erleben, stellt sich auch die Frage: Knacken wir 2022 den Allzeit-Rekord von 2003? Vor 19 Jahren erlebte Deutschland den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und wir sind auf dem besten Weg, diesen Rekord zu übertreffen.
Wetter: Hitzezunge rückt nach Deutschland vor
Vergleicht man alle Sommer-Temperaturen seit 1881, wird schnell deutlich, dass der Sommer 2022 heraussticht. Die Temperaturspitze des Sommers 2003 überragt dabei alle Sommer bei weitem. „Wir liegen momentan auf Platz vier“, sagt Dominik Jung. „Es ist gar nicht so ungewöhnlich, wenn es in den nächsten Tagen etwas nach oben gehen würde. Denn die Temperaturprognose bleibt auf eher sommerlichen bis hochsommerlichen Niveau.“ Ob der Rekord von 2003 erreicht oder sogar geknackt wird, sei noch nicht absehbar, sagt der Meteorologe. Aber es sei definitiv kein „erstrebenswerter Rekord“. Sicher sei laut dem Wetterexperten jedoch, dass der Sommer 2022 unter den Top fünf der heißesten Sommer in Deutschland eingehen wird.

Für die ersten zwei Augustwochen bieten sich „unfassbare Wetterkarten“. Am Donnerstag (4. August) rückt die „Hitzezunge“ von der iberischen Halbinsel weiter nach Deutschland vor. Die Temperaturen erreichen selbst im Norden 31 bis 36 Grad, im Osten 36 bis 37 Grad. In der Landesmitte sowie im Süden steigen die Spitzenwerte auf 37 bis knapp 40 Grad. Wie in einem „Freiluftbackofen“ fühlt sich die Hitze dann vielerorts an.
Zum Nachmittag und Abend hin beginnen die ersten Unwetter. Für den äußersten Westen, genauer gesagt von Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen, sind einzelne Schauer und Gewitter vorhergesagt. „Aber wahrscheinlich wird es nichts Großflächiges werden, also nicht jeder bekommt etwas von diesen Schauern und Gewittern ab“, sagt Dominik Jung. In der Nacht zum Freitag (5, August) breiten sich die Gewitter weiter in Richtung Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland aus. Im Rest des Landes bleibt es trocken. In der Nacht gehen die Temperaturen auf 13 bis 22 Grad zurück. Somit sprechen wir überall dort, wo die Werte über 20 Grad liegen, von einer tropischen Nacht.
Trockenheit und Hitze setzen sich auch im August fort
Am Freitag (5. August) bleibt es im Süden und Südosten bei 32 bis 36 Grad sehr heiß. Im Osten Deutschlands liegen die Werte bei 29 bis 36 Grad. „Sonst kühler, im Nordwesten gerade einmal 22 bis 23 Grad“, lautet Dominik Jungs Prognose. Gegen später lockern die Wolken im Norden bereits wieder auf, im Osten Deutschlands sind einzelne kräftige Schauer und Gewitter möglich. Auch am Alpenrand kann es im Tagesverlauf Unwetterpotenzial geben, warnt der Meteorologe.
Der große und so dringen nötige Landregen fällt aber dennoch nicht. Die Trockenheit setzt sich also fort“, sagt Dominik Jung. Das sind „düstere Aussichten für den August“, so der Meteorologe weiter. Denn auch was die Temperaturen betrifft, bleibt es heiß. Bis zum 19. August zeigt die Ensemble-Vorhersage weiterhin Trockenheit und Hitze an.
Doch schon am Samstag (6. August) und Sonntag (7. August) kommt die Sonne mit voller Wucht zurück, sagt Dominik Jung. Dadurch steigen auch wieder die Temperaturen deutlich an.
Wochentag | Temperaturen in Grad Celsius |
Freitag (5. August) | 22 bis 36 Grad |
Samstag (6. August) | 22 bis 30 Grad |
Sonntag (7. August) | 23 bis 31 Grad |
Montag (8. August) | 25 bis 33 Grad |
(Quelle: wetter.net)
Der aktuelle Sommer ist alles andere als normal, wie Dominik Jung schon zuvor betont hatte. In einem früheren Video verhöhnte der Wetterexperte Klimaleugner.