Wetter: „Karten wie im Vorfeld der Ahrtal-Flut“ – Orkan- und Hochwasser-Alarm in Deutschland
Turbulentes Wetter kommt in den nächsten Tagen auf Deutschland zu. Viel Regen sorgt für Hochwasser-Gefahr, dazu gibt es Orkanböen in höheren Lagen. Die Wetterkarten erinnern an die Ahrtal-Flut.
Stuttgart - Deutschland droht im Januar ein totaler „Winter-Blackout“, wie Diplom-Meteorologe Dominik Jung kürzlich warnte. Statt niedrigen Temperaturen fallen die Werte derzeit deutlich zu hoch aus für ein dauerhaftes Winterwetter. Die Aussichten für die kommenden Tage lassen die Hoffnungen auf Schnee weiter sinken und kündigen dagegen eine turbulente Wetterlage in Deutschland an.
Starke Regenfälle in den nächsten Tagen könnten in einigen Teilen des Landes zu Hochwasser führen. „Und neben Hochwasser ist vor allen Dingen Sturm ein großes Thema am kommenden Wochenende“, sagt Wetter-Experte Dominik Jung von wetter.net. Die Wetterkarten seien besonders alarmierend.
„Karten wie im Vorfeld der Ahrtal-Flut“: Orkan- und Hochwasser-Alarm in Deutschland
Das deutsche Wettermodell rechnet mit sehr viel Regen im Westen, Südwesten, Süden und der Landesmitte. Zum Teil 50 bis 120 Liter Regen pro Quadratmeter sollen bis zum frühen Samstagmorgen (14. Januar) vom Himmel kommen, wie Meteorologe Dominik Jung erklärt. Bis zum 25. Januar sollen es sogar 100 bis 240 Liter Regen pro Quadratmeter sein. „So eine heftige Regensummen-Karte habe ich zuletzt bei der Ahrtal-Flut gesehen“, sagt Jung. Der Meteorologe gibt jedoch Entwarnung und erklärt, dass 2021 im Vergleich zu jetzt die hohe Niederschlagsmenge innerhalb von 24 bis 36 Stunden gefallen war.

Die Hochwassermeldezentrale in Baden-Württemberg prognostiziert für den Pegel Maxau am Rhein bis Montag (16. Januar) einen Anstieg auf bis zu sieben Meter, mit einzelnen Ausreißern mit über acht Metern. „Ein größeres Hochwasser ist hier durchaus möglich“, warnt der Wetterexperte. Am Mittwoch (11. Januar) kündigt sich dann auch noch ein Sturmtief an – in höheren Lagen kann es sogar zu Orkanböen kommen. Von Samstag auf Sonntag (15. Januar) nehmen die Sturmböen im Land weiter zu. Das amerikanische Wettermodell berechnet für den Sonntagabend ein heftiges Sturmtief über Nord- und zum Teil Süddeutschland.
Frühlingshafte Temperaturen zur Halbzeit des meteorologischen Winters
In der Nacht zum Dienstag (10. Januar) zieht neuer Regen auf, bei wechselhaften Temperaturen zwischen 2 und 4 Grad. Tagsüber liegen die Werte bei 5 bis 7 Grad und der Himmel ist überwiegend bewölkt. Am Mittwoch zieht das Sturmtief mit Regen heran, die Temperaturen liegen im Norden jedoch zwischen 7 und 10 Grad und im Süden bei bis zu 11 Grad. „Also weiter deutlich zu warm für die aktuelle Jahreszeit“, sagt Jung. Auch der Donnerstag bleibt mild, mit Temperaturen von 6 bis 10 Grad.
Wochentag | Temperatur in Grad Celsius |
Dienstag (10. Januar) | 5 bis 7 Grad |
Mittwoch (11. Januar) | 7 bis 11 Grad |
Donnerstag (12. Januar) | 6 bis 10 Grad |
Freitag (13. Januar) | 8 bis 11 Grad |
Samstag (14. Januar) | 6 bis 11 Grad |
Sonntag (15. Januar) | 10 bis 15 Grad |
(Quelle: wetter.net)
Der Freitag (13. Januar) gestaltet sich wechselhaft, mit neuem Regen und Wind und 8 bis 11 Grad. Während der Samstag etwas kühler wird, warten am Sonntag frühlingshafte Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad – genau zur Halbzeit des meteorologischen Winters. „Da ist also richtig viel Schmackes im Wetter dabei“, lautet das Fazit von Dominik Jung für die kommenden Tage.