Experte warnt: Wetter im Februar hat schlimme Folgen für Gesundheit und Natur
Eine stabile Hochdruckwetterlage beschert uns derzeit viel Sonnenschein. Ein Ende des hohen Luftdrucks ist nicht in Sicht. Solch ein Wetter birgt allerdings Gefahren, wie Meteorologe Dominik Jung erklärt.
Stuttgart - Kaum Regen, viel Sonne und keine Wolke am Himmel: Das Hochdruckgebiet Elisabeth hat das graue und trübe Winterwetter abgelöst. Doch schon zum Wochenende soll ein düsteres Wolkenmeer Deutschland fluten. Die Hochdruckwetterlage bleibt uns dennoch erhalten. Denn das nächste Hoch steht schon bereit. Doch ganz so „sonnig“, wie manch einer glaubt, ist dieses Wetter gar nicht. „Es gibt auch eine Schattenseite von diesem sonnigen Hochdruckwetter“, verkündet Dominik Jung, Diplom-Meteorologe bei wetter.net.
Sonniges Wetter mit Folgen – „Ein Hoch reiht sich an das nächste“
Die Feinstaubbelastung in Deutschland ist derzeit extrem hoch. 50 bis 60 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft werden aktuell erreicht. Zur Veranschaulichung: Der Grenzwert liegt eigentlich bei etwa 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, erklärt Dominik Jung. „Diese Wetterlage mit der hohen Feinstaubbelastung wird auch in den nächsten fünf bis zehn Tagen anhalten“, fügt er an. Denn die Hochdruckwetterlage soll so schnell kein Ende finden. Hoch „Feuka“ nähert sich bereits. „Ein Hoch reiht sich an das nächste“. Das birgt jedoch eine weitere Gefahr. „Ein Altbekannter kommt ebenfalls zu uns zurück“, kündigt der Meteorologe an. „Die große Trockenheit baut sich bei uns wieder langsam auf.“

Große Regenmengen sagt das Deutsche Wettermodell in seinen neuesten Berechnungen nämlich nicht voraus. Bis zum 14. Februar herrscht „Trockenheit in Deutschland“, erklärt Dominik Jung. Das europäische Wettermodell wirft einen Blick noch weiter in die Zukunft. Und auch hier: Bis zum 18. Februar gibt es kaum nennenswerte Niederschlagsmengen. Die längste Prognose für die Niederschläge in Deutschland hat die amerikanische Wetterbehörde NOAA mit seinem GFS-Modell getroffen. Bis zum 25. Februar sollen etwa in der Westhälfte nur 4 bis 8 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Im Südosten soll mit 10 bis 12 Litern pro Quadratmeter am meisten vom Himmel kommen.
Die Ensemble-Vorhersagen rechnen diese Niederschlagsmengen sogar noch weiter nach unten. Frühestens ab dem 19. oder 20. Februar müsse man wieder mit Niederschlägen rechnen, sagt Dominik Jung mit Blick auf die Prognosen.
Hochdruckgebiet und ausbleibender Regen verstärken Feinstaubbelastung und Trockenheit
Die ausbleibenden Niederschläge machen auch eine Winterrückkehr mit Schnee im Februar unmöglich. „Winterwetter mit einer Schneedecke bis weit nach unten scheint sich wohl in diesem Februar nicht mehr bei uns einnisten zu wollen“, sagt Dominik Jung. Am Freitag (10. Februar) gibt das Hoch Elisabeth nochmal alles: Acht bis zehn Sonnenstunden sind dann beim Wetter in Deutschland drin. Nach einem eher trüben Wochenende wird es zum Start in die neue Woche schon wieder heiter. In den meisten Regionen bleibt der Regen aus. Und dort, wo er vom Himmel fällt, ist er verschwindend gering.
Am Montag (13. Februar) werden bei viel Sonnenschein 9 bis 13 Grad erreicht, wobei im Südwesten die höchsten Werte geknackt werden. Auch am Valentinstag (14. Februar) gibt es nach Hochnebel und Dunst viel Sonnenschein. Die Temperaturen klettern auf 9 bis maximal 15 Grad. „Das sind wirklich vorfrühlingshafte Werte“, kommentiert Dominik Jung die Prognose. Auch in den darauffolgenden Tagen gibt es einen Mix aus Sonne und Wolken. Jedoch halten sich gebietsweise Nebel und Dunst den ganzen Tag über. Die Temperaturen pendeln sich bei etwa 9 bis 14 Grad ein.
Wochentag | Temperaturen in Grad Celsius |
Montag (13. Februar) | 9 bis 13 Grad |
Dienstag (14. Februar) | 10 bis 15 Grad |
Mittwoch (15. Februar) | 7 bis 13 Grad |
Donnerstag (16. Februar) | 7 bis 12 Grad |
Freitag (17. Februar) | 8 bis 14 Grad |
Samstag (18. Februar) | 6 bis 12 Grad |
Sonntag (19. Februar) | 8 bis 14 Grad |
(Quelle: wetter.net)
„Wir sehen schon: Die Hochdruckwetterlage geht weiter“, fasst es der Diplom-Meteorologe zusammen. Dadurch bleibe jedoch auch die Feinstaubbelastung über mehrere Tage am Stück relativ hoch. „Das kann hier und da schon zu einer Gesundheitsgefährdung führen“, warnt er.
Die Trockenheit macht unterdessen der Natur zu schaffen. In den tiefen Erdschichten von etwa 1,8 Metern Tiefe sei die Dürre noch immer spürbar, so der Meteorologe. Besonders der Osten sowie der Norden Deutschlands seien davon betroffen. Entwarnung gibt es derzeit für den Oberboden. „Da hat es genug geregnet.“ Jedoch weist Dominik Jung daraufhin, dass die Situation in wenigen Wochen nach der anhaltenden Dürre wohl oder übel anders aussehen wird. Vor allem mit Blick auf die Märzprognosen: Der März könnte laut Wetter-Experte so warm werden wie nie zuvor.