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Extremkälte von bis zu -36 Grad im Februar möglich

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Von: Franziska Schuster

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Winterwetter in Nordrhein-Westfalen, Familie mit Schlitten steht vor einer verschneiten Winterlandschaft
Extreme Kälte und Schneemassen sind im Februar durchaus möglich, werden jedoch immer mehr zur Seltenheit. © Federico Gambarini/dpa

Im letzten meteorologischen Wintermonat können Kälte und Schnee nochmals mit voller Wucht über Deutschland hereinbrechen. Doch auch ein Frühlingserwachen ist nicht ausgeschlossen. So unterschiedlich ist das Wetter im Februar.

Stuttgart – Verschneite Winterlandschaften und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt: Im letzten meteorologischen Wintermonat gibt das Wetter in Deutschland nochmal alles. Doch der Februar hat oft nicht nur Kälte im Gepäck. Auch Frühlingstemperaturen sind im zweiten Monat des Jahres schon möglich. Der Februar ist ein Monat der Gegensätze, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Und in diesem Jahr? Das sagen die aktuellen Prognosen.

Wetter in Deutschland: Februar wird hierzulande immer wärmer

Das Wetter im Februar wird von drei Großwetterlagen bestimmt: Eine kontinentale Hochdruckwetterlage etwa kann noch vom Hochwinter bis in den Spätwinter hineinwirken. Auch eine Trogwetterlage, oder auch meridionale Grundströmung genannt, kann im Februar auftreten. Diese wird durch einen instabilen Polarwirbel, den sogenannten Polarwirbelsplit, bewirkt. Dabei stößt polare Kaltluft weit nach Süden vor und bringt uns Kälte und nicht selten auch Schnee.

Ebenfalls möglich: Eine West- bis Südwestwetterlage. Bei einer Südwestlage wird mit einer hoch reichenden, aus Südwesten kommenden Luftströmung milde Meeresluft nach West- und Zentraleuropa geführt. Dadurch bleiben die Temperaturen bei uns mild, erreichen oftmals zweistellige Werte von 17 Grad und mehr.

An der Außenalster in Hamburg blühen Krokusse im Sonnenschein, dahinter fährt ein Radfahrer auf seinem Fahrrad.
Im Februar scheint immer länger die Sonne. Die Temperaturen können bereits im zweistelligen Bereich liegen und den Frühling einläuten. © Lars Berg/imago

Rein statistisch betrachtet ist der Februar einer der kältesten und trockensten Monate des Jahres, wie wetter.de schreibt. In den vergangenen Jahren war der letzte Wintermonat jedoch deutlich zu warm. 2020 knackte der Februar als wärmster seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 einen Rekord. Die Klimaerwärmung ist hier deutlich zu erkennen. In den vergangenen 30 Jahren sind die Durchschnittstemperaturen im Februar immer weiter angestiegen.

Auch im Februar 2022 erlebte der Winter einen Totalausfall. Er wurde als fünftwärmster Februarmonat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 registriert. Die durchschnittliche Temperatur betrug 4,5 Grad und war somit gegenüber dem langjährigen Klimamittel von 1991 bis 2020 insgesamt 3 Grad zu warm. Der erste Frühlingsmonat März wird ebenfalls immer wärmer. Für 2023 rechnen Wetterexperten mit einem März-Sommer mit Rekordtemperaturen.

Im Februar wird es oft nochmal bitterkalt: schon -36 Grad in Deutschland gemessen

Dass es auch in die andere Richtung gehen kann, zeigt das Jahr 1956. Damals sank das Thermometer in Waldsassen (Bayern) am 10. Februar 1956 auf -36,3 Grad. Auch in tieferen Lagen sind extreme Minustemperaturen möglich. So wurden in München am 12. Februar 1929 -31,6 Grad gemessen. Nicht nur viele Jahrzehnte zurückliegend, sondern auch in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass der Winter durchaus im Februar nochmals mit Schneemassen über Deutschland hereinbrechen kann. Etwa zur Monatsmitte erwartet uns oftmals noch der Spätwinter.

Wetter-Fakten über den Monat Februar:

(Quelle: wetter.de)

Wetter im Februar: In diesem Jahr ist von allem etwas dabei

Für den diesjährigen Februar müssen wir laut den aktuellen Wetterprognosen in Tieflagen nicht mit einem Wintereinbruch mit Schneemassen rechnen. Lediglich in den östlichen Mittelgebirgen sowie in den Alpen werden ab dem 2. Februar Schneefälle erwartet, wie Meteorologe Bernd Madlener von wetter.com prognostiziert. In Sachen Kälteeinbruch sieht es jedoch anders aus. Sibirische Kaltluft bahnt sich ab der zweiten Februarwoche den Weg nach Deutschland. Frostige Nächte und stellenweise Tagestemperaturen unter dem Gefrierpunkt werden erwartet. Da in tieferen Lagen jedoch Niederschläge ausbleiben sollen, ist mit Schneefall dort nicht zu rechnen.

Der Deutsche Wetterdienst rechnet ab dem 8. Februar mit milden Temperaturen mit Höchstwerten von bis zu 11 Grad am Rhein. Bis zum 11. Februar erwarten die Wetterexperten ruhiges Winterwetter und kaum noch Niederschlag. Auch bei den Temperaturen soll sich tagsüber kaum etwas ändern und im Mittel bei maximal 8 Grad liegen. In den Nächten ist jedoch leichter bis mäßiger, beim Aufklaren über Schnee auch strenger Frost zu erwarten. Für die zweite Monatshälfte berechnen auch die Ensemble-Vorhersagen Temperaturen um 5 bis 8 Grad. Das würde eher zu milde als zu tiefe Temperaturen bedeuten. Somit scheint in diesem Jahr beim Wetter im Februar von allem etwas dabei zu sein.

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