Wetter: Temperatur-Schock - so kalt war der April seit 1929 nicht mehr

Das kalte Wetter in Deutschland lässt nicht locker: Sollten die Temperaturen weiterhin so niedrig bleiben, könnte es der kälteste April seit fast 100 Jahren werden.
Stuttgart - Bereits mehr als die Hälfte des Aprils ist vorüber und noch immer ist keine Spur vom Frühling zu entdecken. Nach einigen warmen Tagen diese Woche beim Wetter in Deutschland steht wieder ein Umschwung bevor. Ab Ende der Woche geht es mit den Temperaturen bergab, dann sollen bis zum Mai wieder Kälte und Frost einziehen.
Es ist und bleibt also ein „Achterbahnwetter“ im April. Noch am letzten Märztag knackte eine Kleinstadt in Baden-Württemberg einen unfassbaren Hitzerekord. In Rheinau im Ortenaukreis wurden stolze 27 Grad gemessen - der 31. März 2021 war damit der wärmste Tag seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnung, so der Deutsche Wetterdienst. Auch das Wetter in Stuttgart war immer wieder einmal warm. Es hätte durchaus so weitergehen können. Nur hielt sich die Sonne im April eher zurück und räumte den Platz für dunkle Regenwolken. Der Blick aufs Thermometer ernüchtert: Im heftigen Temperatur-Schock bleibt es nach wie vor im einstelligen Bereich. Das fällt in diesem Jahr so extrem aus, dass der April einen langwährenden Rekord brechen könnte.
Wetter in Deutschland: April könnte Rekord von 1929 brechen
Stand jetzt erlebt Deutschland nämlich den kältesten April seit 1929, berichtet der Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Aktuell beträgt die mittlere Temperatur des April 4,6 Grad. Noch kälter war es nur vor 92 Jahren mit 4,5 Grad. Die Daten beziehen sich zwar auf den gesamten Monat - und noch ist der April 2021 nicht vorüber - aber da sich bereits die nächste Kaltfront beobachten lässt, könnte es in diesem Jahr tatsächlich eines der kältesten vierten Monate seit fast einem Jahrhundert werden.
Ein Blick auf die Vorhersagen lässt Ungutes erahnen. Nachdem Aufschwung in der Mitte der Woche, in dem sich der Frühling leicht bemerkbar machen wird, bringt ein Tief vom Norden her bereits wieder kalte Luft. „Von den 17, 18 Grad wird somit keine Spur mehr bleiben. Ab Donnerstag kullert die nächste Kälte rein“, sagt Dominik Jung. In jedem Fall wird laut dem Diplom-Meteorologen das Durchschnittsklimamittel im April deutlich unterschritten werden.
Nach dem neueren Wert, der seit 1990 in der neuen Form erhoben wird, beträgt dieser deutschlandweit üblicherweise im April neun Grad. Die Temperaturen üssten also im Mittelwert rund 4,5 Grad zulegen, um an die gewöhnlichen Werte heranzukommen. Im Südwesten werden die Temperaturen aber in den kommenden Tagen und auch Wochen kaum in den zweistelligen Bereich vorpreschen. Von Hitzerekorden kann man da nicht sprechen.*
Wetter in Deutschland: Auch der Mai bringt keine allzu große Hoffnung
Ob es tatsächlich bei den bisher 4,6 Grad mittlerer Temperatur im April bleibt, oder das Mittel gar noch weiter sinkt, kann indes erst gegen Ende des Monats gesagt werden. Fest steht, dass die Wintermäntel, -mützen und -schals in diesem Jahr noch etwas länger herhalten müssen. Vielleicht sogar bis in den Mai hinein. Denn allzu viel Hoffnung auf mehr Sonnenschein bringt der kommende Monat laut bisherigen Vorhersagen nicht. Im Mai droht ein wochenlanger Winter. *Echo24 ist ein Angebot von IPPEN.Media.