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Wetter: „Enorme Temperaturkontraste“ von bis zu 50 Grad im November

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Von: Franziska Schuster

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Der Novemberbeginn wird ungemütlich, doch der nächste Temperaturanstieg kündigt sich wieder an. Meteorologin Corinna Borau blickt auf den weiteren Verlauf des letzten Herbstmonats.

Stuttgart - Der Oktober hat uns mit ungewöhnlich hohen Temperaturen und viel Sonnenschein verwöhnt. Der November hingegen ist bislang genau so, wie man sich einen Herbstmonat vorstellt: Neblig, grau und deutlich kühler. Mit sinkenden Temperaturen Anfang November ist auch der erste Schnee möglich, wie Corinna Borau, Meteorologin bei wetter.com, sagt. Der November kann nicht nur bei den Wetterverhältnissen Extreme bieten, sondern auch bei den Temperaturen. „Fest steht: Im November gibt es enorme Temperaturkontraste. Eine Spanne von locker 50 Grad.“ Langfristmodelle geben Aufschluss darüber, ob uns im November 2022 ebenfalls solche Extreme bevorstehen.

Wetter in Deutschland: „Wir sind sozusagen in einem Zwischenmonat“

Der Oktober 2022 hat bewiesen, dass selbst im Herbst noch Sommerwetter herrschen kann. Auch im November sind solche Temperaturen noch durchaus möglich, wie Temperaturrekorde zeigen. In Rosenheim wurden 1997 25,9 Grad gemessen. Dass es im November jedoch auch frostig und sogar eisig kalt werden kann, zeigt ein Rekord von 1858. Damals wurden in Jena -24,5 Grad verzeichnet. Die meisten kennen den November jedoch als grau und regnerisch. Vom goldenen Herbst gibt es in diesem Monat kaum noch eine Spur. Doch ein anderes Phänomen findet im November statt: Der Meteorstrom der Leoniden lässt im November hunderte Sternschnuppen vom Himmel regnen.

Zwei Frauen sitzen in Winterkleidung bei Sonnenschein im Außenbereich eines Cafés
Sonne, Schnee und Kälte: Das Wetter im November ist vielseitig. © Bernd Von Jutrczenka/dpa

„Wir sind sozusagen in einem Zwischenmonat“, sagt Corinna Borau. „Der erste Schnee, gerade in den Mittelgebirgslagen, ist nicht ganz ausgeschlossen.“ Laut dem amerikanischen Wettermodell NOAA fällt der Niederschlag im November 2022 jedoch nicht ganz so üppig aus. Laut dessen Berechnungen wird der November eher durchschnittlich, stellenweise sogar leicht zu trocken.

Auch die Temperaturen machen dem Schnee wohl einen Strich durch die Rechnung. Denn NOAA hat seine Temperaturprognosen erneut deutlich nach oben korrigiert. Im Vergleich zum langjährigen Klimamittel soll es 1 bis 2 Grad zu warm werden. „Das spricht jetzt nicht wirklich für viele winterliche Lagen“, meint Corinna Borau. Auch das europäische Wettermodell geht von einer positiven Temperaturabweichung aus.

Typisches Novemberwetter: Kalt, neblig und grau

Die aktuellen Prognosen passen zu einer bestimmten Wetterlage, wie die Meteorologin erklärt. Demnach liegen Tiefdruckgebiete über der Nordsee und hoher Luftdruck über den Alpen und dem Mittelmeer. Dadurch kommt eher milde Luft zu uns. Die Tiefs haben zudem die Folge, dass es meist wechselhaft und mitunter auch stürmisch wird. Schon frühere Prognosen kündigten an, dass Polarluft in November nach Deutschland strömt.

In der Prognose für Mitte und Ende November ist ebenfalls kein Wintereinbruch in Sicht. Die Niederschläge sollen normal ausfallen. „Wir wären auf der eher kühlen Seite von einem Hoch. „Da würde dann auch mal etwas kältere Luft aus Norden zu uns kommen. Aber eben nicht wirklich viel Niederschlag.“ Die Wetterexpertin vermutet, dass beim Wetter in Deutschland zum Monatsende hin eher das typische Novemberwetter mit viel Nebel herrschen wird. Vielleicht stehen die Chancen auf Schnee im Dezember ja besser. Wie eine Wetterexpertin verriet, wären weiße Weihnachten längst überfällig.

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