Wetter: Kältewelle rollt bis in den Mai über Deutschland - Frühling ohne Chancen

Der Mai steht zwar vor der Tür, aber das Wetter in Deutschland wird kaum wärmer. Es bleibt sogar so kalt, dass selbst die frostigen Eisheiligen kaum spürbar sind.
Stuttgart - Einer alten Bauernregel zufolge zieht im fünften Monat des Jahres noch einmal der Restfrost auf. Die Eisheiligen, auch genannt die Gestrengen Herren, erschüttern meist Mitte Mai noch einmal das Wetter in Deutschland, bevor dann wieder die wärmeren Tage aufziehen. Für gewöhnlich sind die kühlen Eisheiligen deutlich zu spüren, da im Laufe des Mai die Temperaturgrade nach oben ziehen. In diesem Jahr aber gibt es so viele Kälterückschläge in Deutschland, dass die Gestrengen völlig unbemerkt über das Land hinweg ziehen könnten.
Das gilt auch für den Südwesten. In der dritten Aprilwoche noch ist das Wetter in Stuttgart und der Region sonnig. Doch das ist nur ein kurzes Intermezzo. Laut wetter.net wird es bis zum Monatswechsel überwiegend unterkühlt bleiben. „Die wärmeren Luftmassen stecken im Südwesten Europas fest und dringen nicht vor bis Mitteleuropa“, sagt Meteorologe Dominik Jung. Nach zwischenzeitlichen 16 bis 20 Grad geht es somit von Mittwoch oder Donnerstag an wieder bergab, sodass es regional durchaus auch wieder zu Frost kommen kann. Noch vor kurzem sorgte der Wetter-Experte mit seiner Schock-Prognose, dass der Frühling im April komplett ausfallen wird, für Ernüchterung. Geändert hat sich daran nichts: „Der Frühling brennt noch auf Sparflamme“, sagt Dominik Jung.
Wetter in Deutschland: Auch der Monatstrend für Mai macht wenig Hoffnung
Der Monatstrend für Mai macht da nicht allzu große Hoffnung auf Besserung. Geht es nach den amerikanischen und den europäischen Wetterdiensten liegen die Temperaturen im kommenden Monat höchstens ein Grad über dem Durchschnitt. Bleibt es so kühl, wird nicht nur kaum einer Kenntnis von den Wetterheiligen nehmen, die traditionell vom 11. bis zum 15. Mai die Frostnächte im Land beschwören.
Problematisch könnte der eventuell lang anhaltende Bodenfrost beispielsweise auch für die Erdbeerernte werden, die für gewöhnlich Mitte Juni beginnt.
Auch der Himmel verspricht da keine Wetter-Läuterung. Das hat insbesondere Auswirkungen auf den Niederschlag in Stuttgart und der Region. Im Mai soll laut den beiden großen Wetterdiensten, die in dieser Prognose Hand in Hand gehen, weniger Regen fallen als sonst. Es wird also nicht nur weiterhin eine Kältewelle geben, sondern auch trockener werden. Und das in einem Monat, der sich auf die positiven Seiten des Frühlings fokussiert. Zahlreiche Bräuche wie die Walpurgisnacht, das Aufstellen des Maibaums und das Maisingen feiern dieses Gefühl. Von einem Wonnemonat kann nach diesen Voraussagen vorerst aber nicht gesprochen werden.