Wetter: Der Juni bricht alle Rekorde - so wirkt sich das auf den Juli aus
Das Wetter-Jahr 2022 bricht erneut Rekorde: Der Juni endet deutlich zu warm, zu trocken und sehr sonnig. Was bedeutet das für den bevorstehenden Juli?
Stuttgart - Das Wetter in Deutschland startete im Juni voll durch. Hitzewellen, Temperaturen nahe an der 40 Grad-Marke und Sonne satt. Dabei gingen die Langfristwettermodelle sogar von einem zu nassen Juni aus. Doch vom großen Landregen fehlt auch zum Ende des Monats jede Spur. Zwar sorgen Unwetter in der letzten Juniwoche vielerorts für Starkregen und sogar Tornados, doch die Niederschlagsmengen reichen noch lange nicht aus, um das Defizit auszugleichen.
Reicht die Hitze- und Trockenperiode auch weiter in den Juli hinein? Dominik Jung, Diplom-Meteorologe bei wetter.net, zieht eine Bilanz zum Juni 2022 und wirft einen Blick voraus in den kommenden Monat.
Wetter in Deutschland: Rekord-Juni war deutlich zu warm
Ende Juni sorgt Hochdruckgebiet Gabor für steigende Temperaturen in Deutschland. Doch die Hitze bringt zugleich schwere Unwetter in der Bundesrepublik mit sich. Vor allem Süddeutschland ist davon betroffen. Der Wetter-Rekord im Juni wird durch die Regenfälle und Gewitter jedoch nicht geschmälert.
Denn der Juni war vor allem eines: viel zu trocken. Das macht auch der Blick auf die Summe der Niederschlagsmengen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 bis heute deutlich. „Der aktuelle Juni gehört zu den Top 10 der trockensten Junimonate“, erklärt Dominik Jung.
Das Monatsmittel der Temperatur im Juni bricht ebenfalls Rekorde. Im Schnitt wurden im Juni 2022 18 Grad erreicht. „Das ist wirklich schon die Grenze aller Junimonate seit 1881, die erreicht worden ist.“ Grund für die hohen Temperaturen im ersten Sommermonat des Jahres ist auch die hohe Anzahl der Sonnenstunden. Knapp 260 Sonnenstunden wurden diesen Juni erreicht. Damit liegen wir deutlich über dem langjährigen Mittelwert, sagt der Meteorologe.
Azorenhoch sichert Deutschland im Juli bestes Sommerwetter
Der Juli 2022 startet ebenfalls sonnig und heiß. Ein Azorenhoch-Ableger erreicht am Samstag (2. Juli) Deutschland und lässt die Temperaturen auf bis zu 31 Grad steigen. Am Sonntag (3. Juli) bleibt uns das gute Wetter ebenfalls erhalten. Bis zu 33 Grad können die Spitzentemperaturen dann erreichen. „Der Juli macht da weiter, wo der Juni aufhören wird“, lautet Dominik Jungs Prognose. Sehr sonnig und trocken sowie relativ warm soll es auch ab dem 4. Juli weitergehen.

Die Folgen der großen Trockenheit des Frühjahrs sowie im Juni bekommen wir bereits zu spüren: Die Waldbrandgefahr steigt in ganz Deutschland. „Wir können es nicht leugnen: Die Trockenheit ist weit verbreitet in tiefen Erdbodenschichten drin“, sagt der Wetterexperte. Lediglich der Norden Deutschlands sowie der äußerste Südosten bleiben davon verschont.
Wetter im Juli: Monat startet warm und trocken, kaum Regen in Sicht
Regen in Deutschland wäre also dringend nötig. Doch derzeit sieht es nicht danach aus, als würden im Juli allzu viele Niederschläge fallen. Die Ensemble-Vorhersage für Norddeutschland bis zum 14. Juli zeigt in den ersten Julitagen sehr konstantes Wetter mit viel Sonnenschein an. „Die Regensignale werden verschwindend gering“, interpretiert Dominik Jung das Diagramm. Auch in Ost- und Westdeutschland pendeln sich die Temperaturen auf Werte von etwa 25 und 26 Grad ein. Im Osten und Westen gibt es zu Beginn des Monats zunächst viele Niederschlagssignale, ehe diese ab dem 3. Juli immer mehr nachlassen.
Auch in Süddeutschland zeigen die warmen Luftmassen des Azorenhochs ihre Wirkung. Der Monat startet nach kühleren Temperaturen und Schauern am Freitag (1. Juli) zum 2. Juli warm und trocken. Auch im Süden fällt ab dem 3. Juli kaum noch Regen. Dominik Jungs Fazit: „Der Juli scheint sehr sommerlich zu starten, ähnlich wie auch der Juni enden wird.“ Wie es nach dem 14. Juli weitergehen wird, lässt sich noch nicht zu hundert Prozent vorhersagen. Langfristwettermodelle gehen jedoch davon aus, dass der Juli 2022 extrem wird.