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Rekordwärme oder Wassermassen im März? Wettermodelle sind sich uneinig

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Von: Franziska Schuster

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Darüber, wie das Wetter im ersten Frühlingsmonat März ausfallen wird, herrscht bei den Wetterbehörden Uneinigkeit. Meteorologin Corinna Borau bewertet die Prognosen.

Stuttgart - Der Frühling rückt in greifbare Nähe. Auch wenn es draußen derzeit noch kalt und frostig ist, ein erstes Anzeichen, dass der Winter bald endet, gibt es schon: Die Tage werden zunehmend länger und wir dürfen uns über mehr Sonnenlicht freuen. Zum 1. März startet dann auch der meteorologische Frühling. Was dieser für das Wetter in Deutschland in diesem Jahr bereithält, darüber sind sich die Wettermodelle uneinig. Die amerikanische Wetterbehörde NOAA etwa geht von einem „rekordwarmen“ Frühling mit ungewöhnlich hohen Durchschnittstemperaturen aus. Vor allem der März soll trocken und zu warm ausfallen. Anders sieht es das europäische Wettermodell, wie Meteorologin Corinna Borau von wetter.com erklärt.

Wetter in Deutschland: Laut europäischem Wettermodell fällt der März ins Wasser

Nach dem langen Winter sehnen viele den Frühling herbei. Endlich wieder mehr Sonne und angenehmere Temperaturen. Mitte Februar beschert uns Hoch Elisabeth immerhin viel Sonne. Doch die Wetterlage hat auch die sogenannte „Wind-Chill“-Kälte im Gepäck. Die Temperaturen fühlen sich durch den Ostwind viel kälter an, als sie tatsächlich sind. Laut der Langzeitprognosen geht der letzte Wintermonat allerdings nicht so winterlich zu Ende, wie er sich aktuell zeigt. Die Temperaturabweichung zeigt ein deutliches Plus, sagt Corinna Borau. Demnach sollen dann die letzten Schneeflächen abtauen.

Kleiner Junge im T-Shirt kämpft mit seinem Regenschirm gegen Wind und Regen an
Schmuddelwetter oder Märzsommer? Die Prognosen für den ersten Frühlingsmonat fallen sehr unterschiedlich aus. © dpa/Ian West

Dieses Tauwetter werde sich vermutlich im März fortsetzen, schätzt die Meteorologin. In Kombination mit Regen könnte es dann sogar eine Hochwasserlage geben. Für den März berechnen die Wetterbehörden mit unterschiedlichen Modellen Prognosen und Trends. Glaubt man dem europäischen ECMWF-Modell, sieht es für alle Sonnenanbeter eher schlecht aus. „Es sieht wohl eher etwas durchwachsener aus“, sagt die Wetterexpertin.

Nach dem europäischen Wettermodell sollen die Temperaturen im März eher durchschnittlich sein und es gibt nur ein leichtes Plus. „Das spricht jetzt nicht für allzu viel frühlingshafte und warme Tage.“ Eindeutig sei die berechnete Niederschlagsabweichung. Vor allem in Frankreich, Spanien und Italien sowie in einigen Teilen Deutschlands soll es viel regnen.

Amerikanisches Wettermodell prognostiziert sommerlichen März

Während sich die meisten wahrscheinlich über solche Wetteraussichten ärgern, würde es die Natur sicherlich freuen. Der Frühling 2022 ging als einer der trockensten in die Geschichte ein. Solch eine Prognose trifft die amerikanische Wetterbehörde NOAA mit ihrem CFS-Modell auch für den März 2023 und die darauffolgenden Monate. Die Temperaturabweichung soll laut NOAA ein deutliches Plus betragen. 1 bis 2 Grad sollen die Temperaturen im März über dem langjährigen Klimamittel liegen. Trifft dies zu, könnten wir anstatt einem Frühlingsmonat einen Märzsommer erwarten.

Bei den vergangenen Prognosen lag NOAA zum größten Teil richtig. Auch der Winter wurde alles andere als eisig, kalt und schneereich, wie es etwa andere Modelle und Behörden berechneten. „Aber das amerikanische Modell liegt auch nicht immer richtig“, betont Corinna Borau. „Also vermutlich wird der März häufiger wechselhaft und durchwachsen sein, aber die Natur freut’s.“

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