Wetterexperte: „Neueste Sommerprognose birgt einen Schrecken“ – so extrem wie seit fast 150 Jahren nicht
Die Frühlingsprognosen versprechen ungewöhnlich hohe Temperaturen. Auch für den Sommer 2023 deuten die Vorhersagen auf extremes Wetter hin, wie Meteorologe Dominik Jung verrät.
Stuttgart - Es ist gerade einmal Mitte Februar, schon ist der Winter auf dem Rückzug. Passend zum Valentinstag soll der Frühling in Deutschland starten. Temperaturen bis zu 15 Grad und mehr werden vorhergesagt. Es scheint, als würde das Wetter in Deutschland in diesem Jahr früher in die nächste Jahreszeit starten wollen. Bereits jetzt gibt es Berechnungen, dass das Frühjahr 2023 sehr warm und trocken ausfallen soll. Wie schon im letzten Jahr hätte dies jedoch schlimme Folgen für Landwirtschaft und Natur. Anschließend machte dann auch noch der Rekord- und Hitzesommer Deutschland zu schaffen. Dürren, Hitzeperioden und Waldbrände waren die Folge.
Und in diesem Jahr? „Die neuste Sommerprognose birgt einen Schrecken“, heißt es in der Videobeschreibung von Dominik Jungs Wettervideo. Der Diplom-Meteorologe von wetter.net kündigt an: Laut den Prognosen könnte der Sommer 2023 extrem werden.
Wetter in Deutschland: Auf rekordverdächtigen Frühling soll Extremsommer folgen
Das Jahr 2023 startete wettertechnisch mild. Weder der Januar, noch der Februar sorgten für einen Kälte- und Wintereinbruch. Und offenbar geht es mild bis warm weiter. Bis Ende Februar ist kein Frost mehr in Sicht. „Man muss ganz klar sagen: Sollte es nochmal Winter werden Ende Februar oder Anfang März, etwas Großes kann es nicht mehr sein“, ist sich Dominik Jung sicher. Natürlich könne es zwischendurch ein paar kühle Tage und auch Schneefall geben, jedoch taue Schnee vor allem in den unteren Lagen recht schnell wieder weg.

Offenbar müssen wir uns nach einem zu milden Winter auch noch auf einen zu warmen Frühling gefasst machen. Laut der Langzeitprognose der amerikanischen Wetterbehörde NOAA wird der erste Frühlingsmonat März rekordverdächtig. Die Durchschnittstemperatur soll bis zu 2 Grad über dem langjährigen Klimamittel liegen. Und auch die Folgemonate werden wärmer als üblich ausfallen, so die Berechnungen.
Alles deutet aktuell darauf hin, dass auch der Sommer 2023 zu warm wird. Mit seinem CFS-Modell (Climate Forecast System) gibt die NOAA einen Trend der Temperaturen für die Sommermonate Juni, Juli und August an. Und der fällt ziemlich heiß aus: Ein bis zwei Grad über dem neuen Klimamittel von 1991 bis 2020 sollen die Durchschnittstemperaturen in den drei Sommermonaten ausfallen. „Sollte es so kommen, wäre es mal wieder einer der wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“, also seit beinahe 150 Jahren, sagt Dominik Jung.
Eindeutiger Wettertrend: „Hitzesommer“ voraus
Immerhin sollen die Niederschläge im Sommer 2023 moderat ausfallen. Laut der NOAA wird es weder zu trocken, noch zu nass. Das wäre schon einmal ein Aufatmen für die Natur. Denn wer sich an den Sommer 2022 zurückerinnert, dem werden sicher Bilder von ausgetrockneten Seen, niedrigen Pegeln in Flüssen und brennenden Wäldern in den Sinn kommen. Zudem war das gesamte Jahr 2022 so warm, wie noch keines zuvor.
Eigentlich wäre es wieder einmal an der Zeit für einen „kühlen“ Sommer. Doch seit Jahrzehnten bleibt ein solcher aus. Die letzten 26 Sommer waren gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 durchweg zu warm, berichtet auch wetterprognose-wettervorhersage.de. Rein statistisch gesehen ist es also mehr als wahrscheinlich, dass sich dieser Trend eines „Hitzesommers“, wie ihn Dominik Jung bezeichnet, auch 2023 fortsetzen wird.