In der „Hitzeschmiede“ braut sich etwas zusammen: Diese Extreme erwarten uns zum Wochenwechsel
Die Hitzewelle nimmt einen neuen Anlauf. In der kommenden Woche erwarten uns erneut ungewöhnlich heiße Tage in Europa und Deutschland.
Stuttgart - Über einen zu kühlen oder nassen Sommer kann man sich 2022 wahrlich nicht beschweren. Das Wetter in Deutschland stellt in diesem Jahr Rekorde auf. Die Hitzewelle, die derzeit Europa zum Kochen bringt, gab es so in der Geschichte noch nie. Temperaturen von bis zu 45 Grad sind in Portugal und Spanien derzeit an der Tagesordnung. „In diesem Sommer gibt es über Südwesteuropa Temperaturen, die sind selbst dort nicht gewöhnlich, zumindest auf Dauer gesehen“, sagt Alban Burster, Meteorologe bei wetter.com.
Hitzewellen von bis zu 40 Grad sind in Spanien, Portugal und Co. natürlich nichts Neues. Jedoch über solch einen langen Zeitraum und mit täglichen Werten von bis zu 45 Grad ist die derzeitige Wetterlage selbst für diese Länder ungewöhnlich.
Abkühlung gibt es erst einmal nicht, es könnte sogar noch heißer werden. Die „Hitze-Schmiede“ in Südwesteuropa schickt bereits die nächste Hitzewelle auf den Weg. „Diese ganz große Hitze hat es bereits zu uns nach West- und Mitteleuropa geschafft. Jetzt ebbt das ganze ab wie eine Welle, um wieder auszuholen“, erklärt der Wetterexperte. Schon bald wird auch Deutschland wieder mit heißen Luftmassen geflutet.
Hitze-Wetter in Europa und Deutschland: Temperaturen über 30 Grad reißen nicht ab
Wer derzeit nachts gut schlafen will, muss Tricks anwenden. Denn selbst nachts sinken die Temperaturen nur geringfügig ab. Nach einer kurzen Hitzepause am Donnerstag (21. Juli) steigen die Temperaturen zum Wochenende wieder an. Allerdings ebbt die Hitze am Samstag (23. Juli) erst einmal zurück nach Südeuropa, wird dann aber am Sonntag (24. Juli) wieder nach Norden gehoben. Dann steigen in Südspanien, bis Mittelfrankreich bis nach Italien die Höchstwerte wieder auf etwa 40 Grad. Zum Montag (25. Juli) nimmt dann auch Süddeutschland die 40-Grad-Marke wieder ins Visier.

Wie lange diese nächste Hitzewelle anhält, steht derzeit noch nicht fest. Alban Burster spekuliert allerdings, dass auch diese Heißperiode wieder länger andauert. Es wäre aber auch möglich, dass Tiefdruckgebiete dazwischenfunken. Fest steht bereits: In der kommenden Woche vom 25. Juli sammelt ein großes Hochdruckgebiet die ganze Hitze über Südeuropa. Zum Wochenwechsel ist es dann so weit: „Das Hoch streckt sich nach Norden aus und dann kommt diese ganz heiße Luft auch zu uns nach Deutschland“, lautet die Prognose des Wetterexperten.
„Das bedeutet: Die große Hitze bekommen wir nicht los. Insbesondere im Süden des Landes sind das beeindruckende Aussichten“, sagt Alban Burster weiter. Die Woche startet in Baden-Württemberg verbreitet mit 40 Grad, an den darauffolgenden Tagen liegen die Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad. Dann könnte es noch heißer werden.
Zum Monatswechsel erneut bis zu 40 Grad - „Das gibt es auf alle Fälle nicht in jeden Sommer“
Zum Monatswechsel bewegen wir uns dann abermals auf die 40-Grad-Marke zu. „Das gibt es auf alle Fälle nicht in jeden Sommer“, sagt Alban Burster. Vor allem die Trockenheit macht inzwischen auch Deutschland zu schaffen. Flüsse und Seen führen Niedrigwasser, die Waldbrandgefahr ist seit Tagen auf der höchsten Stufe. Besonders dramatisch sind die Auswirkungen der Hitzewellen auf Südwesteuropa. In Portugal forderte das Wetter bereits über 1.000 Hitzetote.
Aktuelle Prognosen der Wettermodelle sagen auch Extremwetter für den August voraus. Eine „Wetterkarte des Schreckens“ macht deutlich, dass Hitze und Trockenheit auch im August weitergehen. Die Folgen für die Natur sind kaum auszumalen.