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„Heftige“ Wetter-Prognose für Weihnachten: Es wird „ziemlich ungemütlich“, laut Experte

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Von: Julia Hawener

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Warme Luft zieht nach Deutschland und sorgt für frühlingshafte Temperaturen bis zu 15 Grad. Ein Wetter-Experte erklärt, ob es trotzdem noch Hoffnung auf weiße Weihnachten gibt.

Stuttgart - Es ist bitterkalt draußen und der erste richtige Schneefall hat viele Regionen in Deutschland in eine weiße Schneelandschaft verwandelt. Auch Baden-Württemberg hat der Wintereinbruch in den vergangenen Tagen voll erwischt. Wegen Schneefällen und gefährlich glatten Straßen kam es dabei vermehrt zu Unfällen. In Freiburg waren es sogar so viele Verletzte, dass die Kliniken überfüllt waren. Dass es schon jetzt schon so winterlich ist, ist laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net eher ungewöhnlich. So sei der Dezember derzeit der kälteste seit mindestens 12 Jahren. Doch das könnte sich bereits in den kommenden Tagen wieder ändern - und damit wäre die weiße Weihnacht gefährdet.

„Das könnte nächste Woche richtig heftig werden bei uns in Deutschland“, beginnt Wetterexperte Jung. Damit meint er allerdings keine „Schneebomben“ oder „Schneestürme“ wie zuletzt häufiger, sondern eine stürmische Wetterlage, die „voll auflebt“. Mit Folgen: ein orkanartiger Sturm über der Nordsee, aber auch Böen bis zu 90 Kilometer pro Stunde im Südwesten. Und der heftige Wind bringt noch etwas mit sich, nämlich milde Luftmassen.

Warme Luft könnte weiße Weihnachten gefährden

Bis zum vierten Advent (18. Dezember) soll es laut dem Wetterexperten zwar noch frostig und zum Teil verschneit bleiben. Doch bereits zum Abend des Sonntags kommt wärmere Luft aus dem Südwesten nach Deutschland, zeigt ein Berechnungslauf des amerikanischen Wettermodells. Gleichzeitig zieht sich die kalte Luft zurück. Das bedeutet für die Woche vor Weihnachten, dass in einigen Regionen bis zu 14 Grad drin sind:

WochentagTemperatur in Celsius
Samstag (17. Dezember)-5 bis 2 Grad
Sonntag (18. Dezember)-3 bis 0 Grad
Montag (19. Dezember)2 bis 8 Grad
Dienstag (20. Dezember)4 bis 14 Grad
Mittwoch (21. Dezember)4 bis 10 Grad
Donnerstag (22. Dezember)6 bis 13 Grad
Freitag (23. Dezember)7 bis 14 Grad

Quelle: wetter.net

Bereits in der Nacht auf Montag (19. Dezember) soll sich der Schnee, der jetzt noch vom Himmel rieselt, in Regen verwandeln. Dadurch besteht zum Wochenbeginn auf den Straßen auch wieder vermehrt Glatteisgefahr, weil das Niederschlagswasser auf den noch kalten Straßen einfriert, erklärt Jung. Am Dienstag „bläst ein ordentlicher Wind aus westlichen Richtungen“, sagt der Meteorologe weiter. Der bringe Temperaturen bis zu 13 Grad, stellenweise könnten es am Rhein sogar 15 Grad werden.

Dominik Jung vor einer Wetterkarte.
Diplom-Meterologe Dominik Jung beschreibt eine stürmische Wetterlage, die „voll auflebt“. © Screenshot BW24/wetter.net

Und auch in den darauffolgenden Tagen bis Freitag (23. Dezember) soll es statt dicker Schneeflocken „viele Wolken“ und „immer wieder Regen“ geben. „Ziemlich ungemütlich“, fasst der Diplom-Meteorologe die Vorhersage der Amerikaner zusammen, die keine rosigen Aussichten für weiße Weihnachten bereithält.

Luftmassengrenze könnte „weiße Weihnachten für alle bedeuten“

Trotz der prognostizierten frühlingshaften Temperaturen ist laut Dominik Jung „noch alles drin“. Denn sowohl die Amerikaner als auch die Europäer berechnen derzeit in ihren Modellen für Heiligabend „eine markante Luftmassengrenze“ genau über Norddeutschland. Laut Prognosen zieht die kalte Luft bis zum ersten Weihnachtsfeiertag weiter in die Landesmitte - Schneeflocken im Norden und in der Mitte des Landes inklusive. „Und sollte sich die Luftmassengrenze noch weiter nach Süden verschieben, dann würde das vielleicht sogar weiße Weihnachten für alle bedeuten“, sagt der Wetterexperte. Die Lage sei allerdings unsicher. Es bleibt also abzuwarten, ob der Traum vieler vom Schnee am Fest sich erfüllt.

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