Schlangenproblem in Florida: Alligator in fünf Meter langer Python gefunden

Die burmesische Python gehört nicht in Floridas Natur, macht sich dort aber seit Jahren breit. Nun verschluckte eine solche Schlange einen ganzen Alligator.
Tallahassee – Kaum ein anderer US-Bundesstaat hat eine solche Artenvielfalt wie das sonnige Florida. Doch neben freundlichen Delfinen und bunten Pelikanen begegnen einem im „Sunshine State“ auch gefährlichere Tierarten. Alligatoren sind allerdings nicht mehr die größte Bedrohung. Die burmesische Python ist im Ökosystem Floridas nicht heimisch, setzt sich aber mehr und mehr an die Spitze der Nahrungskette. Mit schweren Folgen für die dortige Tierwelt.
Florida: 1,5 Meter langer Alligator in burmesischer Python gefunden
Die in Florida tätige Geowissenschaftlerin Rosie Moore postete im November vergangenen Jahres ein Video, das nichts an Aktualität eingebüßt hat und stellvertretend für Floridas Schlangenproblem steht. Die Aufnahmen sind allerdings nichts für schwache Nerven: Zu sehen ist eine rund fünf Meter lange burmesische Python – auch birmanische Python genannt –, die langsam aufgeschnitten wird und nach und nach einen etwa 1,5 Meter großen Alligator freigibt. Über 100.000 Mal wurde es allein auf Twitter angesehen, 400.000 Mal auf Instagram – mit teils kontroversen Kommentaren. „Welches Ziel wurde hier erreicht? Jetzt sind sie beide tot“, lamentiert ein Twitter-User und ergänzt ironisch: „Oh, warte, wir haben ein cooles Video. Danke!“
Das Tier sei dem Forschungslabor zur wissenschaftlichen Probenentnahme übergeben worden, erklärte die Wissenschaftlerin Moore die Hintergründe des Videos auf Instagram. In Florida existiert ein Gesetz, dass das Einschläfern burmesischer Pythons vorschreibt. Nicht ohne Grund: Schätzungen von Biologen zufolge leben rund 150.000 Schlangen alleine im Everglades-Nationalpark im Süden Floridas. Die burmesische Python gehört allerdings nicht in dieses Ökosystem. Diese Exoten wurden zunächst als Haustiere in den US-Bundesstaat gebracht, dann von ihren gelangweilten Besitzern ausgesetzt und bedrohen nun heimische Tierarten.
Wegen des subtropischen Klimas in Südflorida, in Kombination mit der langen Lebenserwartung und der schnellen Fortpflanzungsrate der birmanischen Pythons, seien diese Schlangen erfolgreich in ökologisch sensible Gebiete wie den Everglades Nationalpark eingedrungen, so die Forscherin Rosie Moore über Floridas Schlangenproblem. Die Python-Population bedrohe nun eine Vielzahl von Wildtieren, „da die Pythons eine breite Ernährungspalette“ hätten, gab die Wissenschaftlerin zu bedenken. Auf dem Speiseplan der Schlangen stehen offenbar auch ganze Alligatoren, wie das Video zeigt.
Wettbewerb in Florida: Wer am meisten burmesische Pythons fängt, bekommt 10.000 US-Dollar
Florida geht sein Schlangenproblem auf eine recht amerikanisch anmutenden Art an, bei der es um Waffen und viel Geld geht. In der einmal pro Jahr stattfindenden „Florida Python Challenge“ müssen die rund 1.000 Teilnehmer so viele burmesische Pythons wie möglich töten beziehungsweise „entfernen“, wie der Veranstalter sich ausdrückt. Den Hauptpreis von 10.000 US-Dollar nimmt derjenige mit nach Hause, der die meisten burmesischen Pythons erlegt. Der Sieger des vergangenen Jahres „entfernte“ 28 Tiere.
Dies sei „eine spannende Naturschutzmaßnahme, die dazu beiträgt, den seltenen Lebensraum der Everglades und die dort lebenden Tiere vor diesen invasiven, nicht heimischen Schlangen zu schützen“, heißt es auf der Webseite des 10-tägigen Events. Seit dem Jahr 2000 hat der US-Bundesstaat Florida rund 17.000 burmesische Pythons aus der Natur entfernt, 230 waren es alleine im vergangenen Jahr. Das geht aus Angaben der Florida Fish and Wildlife Conservation Commission hervor.
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