Unternehmen entwickelt Powerbank fürs E-Auto - in „Rollkofferoptik“

Ein mobiler Akku für E-Autos soll das Laden von überall aus möglich machen. Der Hersteller „Zip Charge“ will damit ein großes Problem der E-Mobilität lösen.
Stuttgart/London - E-Mobilität wird künftig unsere Straßen beherrschen. Darauf setzen die Daimler AG* und die Porsche AG* schon lange. Angesichts des Klimawandels und des geschärften Umweltbewusstseins der Verbraucher scheint das Ende der Verbrennermotoren bald gekommen zu sein. Das Verbrenner-Aus bis Ende 2030 ist bei der Daimler AG bereits beschlossene Sache* (BW24* berichtete).
Doch noch immer stellt die schlechte Ladeinfrastruktur in Deutschland E-Autofahrer vor Herausforderungen. Porsche plant unter anderem, exklusive Ladestationen* am Brennerbasistunnel zu bauen. Die Angst davor, nicht rechtzeitig eine Ladesäule zu finden und liegenzubleiben, ist trotzdem noch in vielen Köpfen verankert. Ein Start-up aus Großbritannien könnte da künftig Abhilfe schaffen: Mit einem mobilen Akku zum Laden von E-Autos.
Erfidnung von „Zip Charge“: Dank Powerbank wird Laden von E-Autos überall möglich
Klein, kompakt und in etwa so groß wie ein Handgepäckkoffer - der britische Hersteller „Zip-Charge“ hat den tragbaren Akku „Zip Charge Go“ entwickelt, der das Problem der E-Mobilität künftig lösen soll, berichtet giga.de. Optisch erinnert die Powerbank mit ihren Rollen und Griff stark an einen Koffer. Ein offensichtlicher Vorteil der Batterie: E-Autos lassen sich damit überall mithilfe eines Ladekabels laden, auch wenn mal keine Säule in der Nähe ist. Im Prinzip ist der Zip Charge einem Benzinkanister gleichzusetzen, der über die heimische Steckdose „gefüllt“ werden kann. Eine Lösung, die auch der Stadt Stuttgart* weiterhelfen könnte. Denn in der Landeshauptstadt gibt es zu wenige Ladesäulen für alle E-Autofahrer. Stuttgart will daher gegen „wildes Laden“ vorgehen*.
Einen Haken hat die Entwicklung von „Zip Charge“ jedoch: Komplett lassen sich E-Autos damit nicht aufladen. Die Powerbank von „Zip Charge“ soll lediglich dazu dienen, Kurzstrecken oder Strecken zur nächsten Ladesäule zu überbrücken, so giga.de. Die Reichweite ist ebenfalls begrenzt. Bis zu 32 Kilometer und eine Leistung von vier Kilowattstunden schafft die Powerbank je nach Modell bisher. Der Ladevorgang nimmt zwischen 30 und 60 Minuten in Anspruch und kann per Smartphone-App überwacht werden.
Bisher gibt es die tragbare Ladestation für E-Autos noch nicht zu kaufen. Allerdings hat der Hersteller angekündigt, sie im vierten Quartal 2022 auf den Markt bringen zu wollen. Neben dem Kauf soll auch ein Mieten der Powerbank möglich sein und voraussichtlich bei 57 Euro im Monat anfangen. Zum Kaufpreis selbst hat „Zip Charge“ noch keine Angaben gemacht.
E-Mobilität: Autohersteller wollen mit hoher Reichweite bei Käufern punkten
Ladesäulen wird die Powerbank für E-Autos allerdings nicht gänzlich ersetzen können. Das Problem des schlecht ausgebauten Ladenetzes in Deutschland gehen auch andere Unternehmen an. Ein Unternehmen aus dem österreichischen Graz hat sich eine kabellose Lademethode für E-Autos* ausgedacht.
Die Autobauer setzen hingegen auf stärkere Batterien mit höheren Reichweiten. Die S-Klasse EQS von Mercedes-Benz* hat eine Reichweite von 770 Kilometern. Doch Konkurrenz bekommt der Autobauer aus Baden-Württemberg* womöglich bald aus den USA. Das Unternehmen „Lucid Air“ verkündete, sein E-Auto erreiche eine Reichweite von 837 Kilometern*. Das würde sogar den EQS von Daimler und das Tesla Model S Long Range mit einer Laufleistung von 660 Kilometern in den Schatten stellen. *BW24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.