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Lachsfilet-Kassenbon schlägt Wellen: „Rechnung mit populistischen Sprüchen garniert“

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Von: Christoph Gschoßmann

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Ein Kassenzettel, der hohe Wellen schlägt: Ein Restaurant aus Görlitz hat eine klare Botschaft hinterlassen, wie es sich im Ukraine-Krieg positioniert.

München / Görlitz - Deutschland steht politisch gesehen hinter der Ukraine. Der von Wladimir Putins Russland angegriffene Staat schickt nicht nur seine Flüchtlinge nach Deutschland, sondern bekommt auch humanitäre Hilfe, sowie Waffen, zuletzt auch schwere Waffen wie Panzer. Doch nicht überall und in jeder Gesellschaftsschicht gibt es gleich viel Support für die Ukraine. Ein Beispiel von Twitter sorgte für eine hitzige Diskussion.

Eine Userin postete ein Foto eines Kassenzettels aus einer Wirtschaft aus dem sächsischen Görlitz. Sie hat Lachsfilet bestellt, aber stutzig wird sie erst, als sie die Nachricht sieht, die das Restaurant ganz am Ende der Rechnung platziert hat: „Die Verbundenheit zu dem Russen ist stark! Amerikaner geht vor eurer eigenen Türe kehren, holt euch euer eigenes Land zurück und zieht ab! NATO weg!“ Dazu postet sie mittels Hashtags ihre Verbundenheit zur Ukraine und nutzt dazu #fckrussia #StandWithUkraine und #StopRussia. „Man möchte kotzen“, schreibt sie in einem Antwort-Tweet.

Restaurant „Zur Schwarzen Kunst“ in Görlitz: Nutzer hinterlassen schlechte Bewertungen

Kein Wunder, dass dieser Post zu vielen Kommentaren führt. „Tja, da wäre ich das Erste und absolut Letzte mal gewesen!“, verspricht ein Nutzer. Einige User schreiben, sie hätten dem Etablissement sofort bei Google-Bewertungen „ein Häufchen hinterlassen“. Ein anderer User schreibt auch: „Denke, dass die Google-Bewertungen des Ladens in nächster Zeit nicht allzu gut ausfallen.“ Auch bei Tripadvisor findet man einige solcher Bewertungen, die die Wirtschaft unter anderem als „Nazi-Kaschemme“ bezeichnen. „Ich esse nicht bei Nazis“, heißt es dort ebenfalls.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Wirtschaft „Zur Schwarzen Kunst“ auffällt. Betreiber Robert Chylla hatte nach einer Kontrolle seines Lokals während der Corona-Pandemie sowohl digital (in einem Facebook-Post) als auch analog (in einem Anschlag an der Tür seines Lokals) gewettert – gegen die „Coronafaschisten im Sächsischen Landtag“. Das berichtete im November 2021 die Sächsische Zeitung. Auch hatte er die Zahl 88 (ein Neonazi-Code für Heil Hitler) bewusst in seiner Speisekarte platziert, beispielsweise ein Brotzeitbrett für 14,88 „Mark“ und „Körriwurscht“ für 8,88. Auch ist die Karte in altdeutscher Schrift gehalten, wie sie zur Nazi-Zeit gebräuchlich war. Nach eigener Aussage gegenüber der Zeitung geschah dies aus wirtschaftlicher Notwendigkeit. Die Brauerei Bierblume hatte die Zusammenarbeit mit dem Restaurant aufgrund der Speisekarte laut der Zeitung bereits beendet. (cgsc)

Aprpopos Kassenzettel: Eine Facebook-Nutzerin sorgt mit einem Fund für Nostagliegefühle: Sie entdeckte eine Woolworth-Tüte samt unangetastetem Kauf für 1,95 Euro nebst Kassenbon. Doch der Inhalt ist heute verpönt.

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