Als knapp gescheitert konnten beim deutschen Vorentscheid der Singer-Songwriter Will Church und der Party-Sänger Ikke Hüftgold gelten. Church hatte bei dem Jury-Votum noch weit vorne gelegen, konnte dann aber nicht genügend Stimmen des Publikums einfahren.
Komplett umgekehrt war es bei Hüftgold, dessen Versuch, den deutschen Ballermann-Sound nach Europa zu singen, mit einer Mischung aus Spannung und Verwunderung beobachtet worden war. Der Sänger, der im wahren Leben Matthias Distel heißt und als Produzent auch für den umstrittenen Sommerhit „Layla“ („Sie ist schöner, jünger, geiler“) verantwortlich war, wurde von den Jurys für seinen Song „Lied mit gutem Text“ gnadenlos mit dem letzten Platz abgestraft. Das Publikum dagegen beförderte ihn am Ende noch auf die zweite Position, nur geschlagen von Lord Of The Lost.
Hüftgold zeigte sich danach aber durchaus kämpferisch, auch wenn er die schlechten Jury-Wertungen etwa aus Österreich („Österreich? Ich mache da Après-Ski-Auftritte, 100 Stück im Jahr!“) nicht ganz nachvollziehen konnte. „Ich schreibe nächste Woche schon wieder den nächsten Song. Ihr glaubt doch nicht, dass ihr mich hier los werdet“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Ich überlege aber, ob ich das jetzt gemeinsam mit Ralph Siegel das nächste Mal mache.“ dpa