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Roboterfisch soll durch die Weltmeere schwimmen und Mikroplastik aufsammeln

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Von: Nadja Pohr

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Ein Roboterfisch
Forscher der chinesischen Universität Sichuan entwickelten einen Roboterfisch, der Mikroplastik aus den Ozeanen entfernen können soll (Symbolbild). © IMAGO/Zuma Press

Mikroplastik ist sowohl für Meerestiere, als auch für uns Menschen eine Gefahr. Chinesische Forscher haben für dieses Problem nun einen Roboterfisch entwickelt.

Sichuan - Das Meer kann für die Menschheit ein wichtiger Aspekt in Sachen Energiegewinnung werden. Verschiedene Forscher arbeiten beispielsweise schon seit längerem an Wasserkraftwerken, die lediglich durch die Kraft der Wellen Strom erzeugen können. Gleichermaßen müssen deshalb auch die Weltmeere und die in ihnen lebenden Tiere und Pflanzen geschützt werden.

Die traurige Wahrheit ist jedoch, dass mittlerweile auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche bis zu 18.000 Plastikteile unterschiedlichster Größe schwimmen. Das ist nicht nur für die Meeresbewohner eine Gefahr, sondern auch für uns Menschen - sie reichern sich in unserem Körper an und schaden der Gesundheit. Dem Problem des Mikroplastiks haben sich nun jedoch chinesische Wissenschaftler gewidmet und eine kreative Idee entwickelt, um gegen die Vermüllung der Ozeane vorzugehen.

Forscher entwickeln Roboterfisch, der Mikroplastik im Meer aufsammeln soll

Das Mikroplastik im Meer ist eines der größten und komplexesten Probleme. Es entstehen aus Plastikmüll oder gelangt durch Kosmetika oder den Abrieb synthetischer Kleidung beim Waschen über das Abwassersystem in Flüsse und Meere, schreibt t3n.de. Forscher der chinesischen Universität Sichuan entwickelten hierfür nun einen Roboterfisch. Er ist gerade einmal 13 Millimeter groß, jedoch so programmiert, dass er Mikroplastik aus den Ozeanen entfernen kann.

Mit einer Geschwindigkeit von 30 Millimetern pro Sekunde - das entspricht etwa der Geschwindigkeit, in der Plankton durchs Wasser treibt - wird der Roboterfisch auf die Jagd nach den kleinen Partikeln im Meer gehen. Er selbst besteht dabei aus einem Material, das für das Meeresökosystem unschädlich ist. Die chinesischen Forscher ließen sich dabei von dem geschichteten Aufbau von Perlmutt inspirieren.

Mithilfe eines Nahinfrarot-Lasers lässt sich der Roboterfisch steuern. Durch das Ein- und Ausschalten des Lasers schlägt die „Schwanzflosse“ hin und her, wodurch die Bewegungen eines echten Fisches imitiert werden, schreibt das t3n-Magazin. Das Mikroplastik bleibt an seinem Körper hängen, während der Fisch sich durch das Wasser bewegt. Besonders ist auch, dass sich das Material des Roboterfisches von selbst zu 89 Prozent selbst heilen könne, falls es zu Verletzungen kommen würde.

Noch nicht marktfähig: Roboterfisch ist bislang nur ein Prototyp

Bei dem entwickelten Roboterfisch handelt es sich bisher nur um einen Prototyp. Vorerst seien weiter Forschungsarbeiten nötig, um das Produkt marktfähig zu machen, erklärte Yuyan Wang, Forscherin am Polymer Research Institute der Universität Sichuan und eine der leitenden Autorinnen der Studie. In diesem Rahmen müsse zunächst auch bewiesen werden, inwieweit der Roboterfisch wirklich effizient ist. Spezielle Wasserfilter, die das Mikroplastik aus den Meeren fischen, stellen sich derzeit als praktikabler und günstiger dar. Angesichts der hohen Zahl an Müll im Ozean ist jedoch sicherlich jeder Lösungsansatz hilfreich.

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