Italien stoppt ChatGPT: Strafe von „bis zu 20 Millionen Euro“ droht

Italien hat das KI-Programm ChatGPT gesperrt. Nutzerdaten aus Italien dürfen ab sofort nicht mehr verwendet werden.
Rom – Italiens Behörden haben den populären KI-Chatbot ChatGPT vorerst gesperrt. Die Datenschutzbehörde teilte am Freitag (31. März) mit, dass dem US-Unternehmen OpenAI „mit sofortiger Wirkung“ verboten worden sei, Nutzerdaten aus Italien zu verarbeiten. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden.
Die Datenschützer in Rom werfen dem Start-up vor, seinen Nutzern nicht mitzuteilen, welche Informationen von ihnen gespeichert werden und zudem keine rechtliche Grundlage für die Sammlung und Speicherung der Daten zu haben. Darüber hinaus gebe es keine adäquaten Filter oder Sperren für Kinder unter 13 Jahren, die laut Geschäftsbedingungen die Software ChatGPT nicht nutzen dürften.
Italien sperrt ChatGPT: „Strafe von bis zu 20 Millionen Euro“ droht
ChatGPT erstellt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Texte. Nutzer können einzelne Befehle oder Sätze vorgeben, die das System dann mithilfe riesiger Datenmengen aus dem Internet eigenständig ergänzt. Durch ChatGPT könnte sich auch die Arbeitswelt deutlich verändern.
Das US-Unternehmen solle nun „innerhalb von 20 Tagen über ergriffene Maßnahmen informieren“, erklärte die Behörde weiter. Andernfalls drohe „eine Strafe von bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes“.
ChatGPT ist äußerst erfolgreich, zuletzt häuften sich jedoch auch die Warnungen. Diese Woche erklärte etwa die Polizeibehörde Europol, Kriminelle und Betrüger könnten sich die Anwendung zunutze machen. Der Chatbot könne etwa Informationen geben, „wie man in ein Haus einbricht, bis hin zu Terrorismus, Cyberkriminalität und sexuellem Missbrauch von Kindern“. (dpa/AFP/sne)