Mutter berichtet von „übergriffigem“ Verhalten Fremder gegenüber ihren Kindern

Die Bloggerin Julia Zeuner teilt auf TikTok regelmäßig ihre Erfahrungen als junge Mutter. In einem Video spricht sie über Grenzüberschreitungen an ihren Kindern.
Hürth - „Lasst die Finger von fremden Kindern“: Mit diesem Appell richtet sich die Bloggerin Julia Zeuner in einem emotionalen Video auf TikTok an die Netzgemeinde. Sichtlich genervt berichtet die junge Mutter von einem „übergriffigen“ Verhalten fremder Menschen gegenüber ihren Kindern, das sie so nicht mehr tolerieren möchte. Auf TikTok zählt die Bloggerin aus Hürth (Nordrhein-Westfalen) mehr als 167.000 Follower (Stand: 3. April) und erzielte mit ihren Videos bereits mehr als neun Millionen Klicks.
Junger Mutter platzt der Kragen: „Man geht doch auch nicht zu einem Erwachsenen und packt ihm ins Gesicht“
„Ich verstehe es immer noch nicht, mit welcher Berechtigung Leute meinen, ein fremdes Kind anfassen zu dürfen“, leitet die Mutter ihr Video ein. Schon oft habe sie selbst das Phänomen beim Einkaufen mit ihren Kindern erlebt. Dass Unbekannte sich auf derart unangenehme Weise aufdrängen, möchte Zeuner nicht akzeptieren. Für sie ist das Verhalten ein klarer Fall von Grenzüberschreitung. „Man geht doch auch nicht zu einem Erwachsenen hin, packt ihm ins Gesicht und sagt: ‚Oh, du bist aber hübsch!‘“
Wie die junge Mutter betont, sei ihr bewusst, dass viele Menschen die Annäherungen an die Kinder nicht böse meinen. Problematisch sei ihr Verhalten dennoch. „Das Kind könnte sich im Zweifel noch nicht mal wehren, wenn es das nicht möchte“, gibt sie zu bedenken. „Ich bin mir sicher, dass es nicht böse gemeint ist – aber lasst es einfach“, appelliert sie. In der TikTok-Community scheint Zeuner einen Nerv zu treffen. Mehr als 15.600-mal wurde ihr Video bereits aufgerufen, mehr als 150-mal kommentiert (Stand: 3. April). Einige Nutzer berichten, dass sie ein ähnliches Verhalten gegenüber ihren Kindern beobachtet hätten und stimmen Zeuner zu. Auch unsere Autorin hat einen solchen Übergriff erlebt und fordert in einem Kommentar: Hört auf, fremde Kinder anzufassen.
TikTok-Video trifft einen Nerv: Eltern berichten von ähnlichen Erfahrungen mit ihren Kindern
Einige Eltern, deren Kinder angetatscht werden, reagieren schnell. „Sobald ich merke, dass die Hand schon ausgestreckt ist, stelle ich mich sofort dazwischen und sage: Fassen Sie mein Kind nicht an. Geht gar nicht“, schreibt eine Userin. Andere wiederum zeigen sich überrumpelt von derartigen Übergriffen. „In der U-Bahn hat eine Frau den Schnuller von meinem Baby rausgezogen und wieder rein in den Mund. Ich war zu schockiert, um was zu sagen und haben uns weggesetzt“, berichtet eine Mutter.
Ich war zu schockiert, um was zu sagen.
Neben viel Zuspruch erhält Zeuner auch Gegenwind von Personen, die das Anfassen von fremden Kindern für unproblematisch halten. „Bei uns in Griechenland ist das ganz normal. Wir empfinden sowas als herzlich“, schreibt etwa eine Nutzerin. Eine andere schreibt: „Vor 35 Jahren war das normal. Jede Oma im Dorf hat das gemacht. Sogar heute noch. Sie freuen sich einfach und meinen es nicht böse.“
Wenn Fremde Kinder anfassen: Eltern dürfen Grenzen aufzeigen
Letztendlich dürfte die Grenze des Ertragbaren für jeden, der Kinder hat, bei diesem Thema ganz individuell sein. Dennoch muss klar sein: Wenn eine Mutter mit der Art, wie Fremde mit ihrem Nachwuchs umgehen, ein Problem hat, darf sie das ganz deutlich kommunizieren. Denn, genau wie Zeuner in ihrem Video sagt, können insbesondere kleine Kinder sich womöglich noch nicht gut genug artikulieren, um sich zu wehren. Genau wie Erwachsene haben auch Kinder das Recht auf die Einhaltung ihrer persönlichen Grenzen. Sobald sie imstande sind, „Nein“ zu sagen, sollten sie davon auch Gebrauch machen.