Schwere Covid-19-Verläufe: Jeder dritte Patient stirbt nach einem bestimmten ärztlichen Behandlungsschritt

Eine Studie liefert Erkenntnisse über den Krankheitsverlauf schwerer Fälle. Ob eine Intensiv-Behandlung oder gar Beatmung nötig ist, beeinflusst die Sterblichkeit.
- Das Coronavirus* hält die Welt in Atem.
- Über den Krankheitsverlauf finden Wissenschaftler laufend mehr heraus.
- Eine neue Studie hat Erkenntnisse über Intensivpatienten und deren Sterblichkeit geliefert.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus*, die aktuellen Corona-News aus Deutschland und eine Karte mit den aktuellen Fallzahlen in Deutschland.
Warburg - Das Coronavirus hält Forscher* weltweit auf Trab. Erste Studien geben Auskunft darüber, wie die Corona-Peak-Zeiten im März und April in Deutschland verlaufen sind. Ärzte der Helios Kliniken und der Medizinischen Hochschule Brandenburg haben deutschlandweit die Behandlung von Patienten mit schweren Covid-19-Erkrankungen untersucht.
Dabei ergab sich, dass zwei von drei Corona-Patienten, die intensiv behandelt werden, auch künstlich beatmet werden mussten. Weiter zeigt die Untersuchung, dass ein Drittel der künstlich Beatmeten verstirbt. Innerhalb der Gruppe der nicht beatmeten Intensivpatienten verstirbt jeder vierte. Das geht aus einer Pressemitteilung des Helios Klinikum Warburg hervor. Für die Einschätzung wertete das Forscherteam die Daten von allen 1.904 Patienten aus, die seit Beginn der Pandemie in den insgesamt 86 Krankenhäusern der Helios Gruppe mit Covid-19 aufgenommen wurden.
Coronavirus: Forscher untersuchen Intensivpatienten - „nicht weniger kritisch als in anderen Ländern“
„Eine wichtige Erkenntnis aus dem Covid-19-Register ist, dass der Krankheitsverlauf bei den in unseren Krankenhäusern aufgenommenen Covid-19-Patientinnen und Patienten nicht weniger kritisch ist als in Ländern wie Italien, Frankreich, Großbritannien und Belgien, in denen verglichen mit der Einwohnerzahl viel mehr Covid-19-Fälle und Covid-19-bedingte Todesfälle auftraten als in Deutschland“, erklärte Dr. Julius Dengler, Leiter des Helios Covid-19-Registers und Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie im Helios Klinikum Bad Saarow.
Weiter heißt es in der Mitteilung, dass rund ein Fünftel (21 Prozent) der stationär behandelten Patienten intensivmedizinisch versorgt werden musste. Männer (27 Prozent) trifft es deutlich häufiger als Frauen (16 Prozent). Von den Patienten auf der Intensivstation erhielten 37 Prozent keine Beatmung.
Coronavirus: Mit Beatmung steigt die Sterblichkeit
Unter den Beatmeten zeigt sich eine recht hohe Sterberate. 33 Prozent dieser Gruppe überlebten nicht. Von den nicht-beatmeten Patienten starben 23 Prozent. „Diese ersten Ergebnisse der fortlaufenden Studie liefern uns bereits jetzt sehr wichtige Informationen zum Covid-19-Krankheitsverlauf. Wir werden im Fortgang der Studie weitere Erkenntnisse gewinnen, die uns beim Verstehen und der Behandlung des Virus helfen werden“, sagt Dr. Julius Dengler.
Video: Besorgniserregende Studie: Beatmen bei Corona-Patienten führt häufig zum Tod
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