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Zwei entstellte Hunde werden beste Freunde, nachdem Familie beide adoptiert

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Von: Franziska Schuster

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Die entstellten Hunde Picasso und Newt sind beste Freunde
Beste Freunde: Picasso (links) und Newt sind unzertrennlich. © instagram/picassothewonkyandwacku

Picasso und Newt verbindet nicht nur eine innige Freundschaft. Beide Hunde haben entstellte Gesichter. Doch zusammen genießen sie das Leben in vollen Zügen.

Eugene/Oregon - Liebe und Freundschaft kennen keine Grenzen. Das trifft nicht nur auf Beziehungen zwischen Menschen zu. Auch Tiere formen untereinander ein inniges Band. Das wohl beste Beispiel dafür sind die Hunde Picasso und Newt. Denn die beiden Vierbeiner teilen dasselbe Schicksal: sie haben entstellte Gesichter.

Ihr Aussehen schreckt viele Menschen ab. Nicht jedoch Liesl Willhardt. Sie ist Gründerin und Leiterin von „Luvable Dog Rescue“. Die Organisation kümmert sich um Hunde, die aufgrund von Äußerlichkeiten, Krankheiten oder ähnlichem schwer vermittelbar sind. Sie führte Picasso und Newt zusammen. Daraus entstand eine wunderbare Freundschaft.

Freundschaft unter Hunden: „Picasso mochte Newt von Anfang an“

Picasso kam 2017 zu Liesl Willhardt nach Oregon. Dort lebt er mit der Tierschützerin, ihrer Familie und weiteren Tieren auf einem rund 55 Hektar großen Grundstück. Der fünfjährige Picasso wurde mit einer verdrehten Schnauze geboren. Eine Seite des Kiefers wuchs stärker als die andere, was zu einem verzerrten Aussehen führt, das den Kunstwerken seines Namensvetters Pablo Picasso sehr ähnlich ist. Solch eine Fehlbildung kommt nicht nur bei Hunden, sondern auch bei anderen Tieren vor. Sie bereitet Picasso keine Schmerzen. Doch eine Adoption ist durch sein anderes Aussehen schwierig.

Ähnlich ist es auch im Fall des einjährigen Newt. Ihm fehlt der komplette Oberkiefer. Ein Biss seiner Mutter führte zu der schrecklichen Wunde. „Es war ein Wunder, dass Newt als Baby überlebt hat, denn es wäre sehr schwer für ihn gewesen, überhaupt von seiner Mutter gestillt zu werden“, sagt Liesl Willhardt, die den jungen Hund 2021 zu sich holte.

Für Picasso und Newt war es Liebe auf den ersten Blick. „Picasso mochte Newt von Anfang an, weil Newt gerne spielt und ringt und so gutmütig ist. Diese Freundschaft hat sich vertieft, als Newt reifer wurde“, erzählt die stolze Besitzerin. Auf Instagram teilt die Amerikanerin Bilder und Videos der beiden. Picasso hat sogar seinen eigenen Instagram-Account, auf dem er über 274.000 Follower unterhält. Newt half Picasso auch bei der Trauerbewältigung. Sein Bruder Pablo war gestorben. „Als Pablo starb, war es absolut herzzerreißend. Sie waren sich so nahe“, erzählt sein Frauchen. Ein deutscher Namensvetter von Pablo leistete Unglaubliches: Der vermisste Hund Pablo lief 380 Kilometer bis nach Hause (BW24* berichtete).

Picasso wird zum Therapiehund ausgebildet und so Menschen mit Behinderung helfen

Mit ihrer Organisation hat die 53-Jährige bereits Hunderte von behinderten Tieren gerettet. Sechs Angestellte und zahlreiche Freiwillige unterstützen Liesl Willhardt dabei. Neben zahlreichen Hunden und Katzen leben auch Schweine auf dem Grundstück. Die meisten der Hunde, auch Picasso, kommen aus überfüllten Tierheimen in Kalifornien zu ihr. Eine besondere Auffangstation gibt es auch in Backnang (Baden-Württemberg*). Im Tierhospiz „Villa Anima e.V.“ dürfen alte Katzen ihre letzte Reise antreten*.

Newt und Picasso stechen unter all den Tieren von Liesl Willhardt besonders hervor. „Ich liebe Picasso und Newt von ganzem Herzen, sie sind beide unglaublich liebevolle, glückliche, intelligente und lustige Hunde.“ Darum erhält Picasso auch eine besondere Ausbildung: „Wir arbeiten jetzt daran, ihn offiziell als Rettungshund auszubilden. Er arbeitet mit Menschen, die krank sind oder Hilfe brauchen“, erzählt Liesl Willhardt. Bei der Polizei in Ludwigsburg* wird derzeit auch ein Hund ausgebildet. Welpe Watson soll später auf Verbrecherjagd gehen*.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Sie hofft, dass Picasso noch viele Herzen erobern wird. Meist reagieren die Menschen verhalten, wenn sie ihm oder auch Newt zum ersten Mal begegnen. „Die meisten Menschen schauen sich sofort um und starren dann eine Weile auf die Hunde, um sich einen Reim auf das zu machen, was sie sehen“, so ihre Besitzerin. Doch es dauert nicht lange und die beiden Vierbeiner haben jeden um die Pfote gewickelt. „Sowohl Picasso als auch Newt lieben Menschen, daher sind sie in der Öffentlichkeit sehr kontaktfreudig, suchen Aufmerksamkeit und lieben es, Menschen zu begrüßen.“ *BW24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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