Käufer findet 100 Euro in ausgerechnet diesem Buch – Tausende reagieren
Ein Käufer aus Gießen hat in einem gebrauchten Buch einen 100-Euro-Schein gefunden. Und landete damit einen viralen Hit.
Gießen - „Lesen bereichert“ oder „Bücher geben so viel“: Sprüche wie diese sind unter Literatur-Fans durchaus verbreitet. Aber dass einem die Schmöker gleich 100 Euro in bar bereithalten? Das ist dann doch eher ungewöhnlich. Diese Erfahrung hat nun nach eigenen, natürlich nicht bestätigten Angaben ein Historiker aus Berlin gemacht, der Doktorand an der Uni Gießen ist. Er hat mit seiner Entdeckung einen viralen Hit gelandet: Bei Twitter sammelte sein Beitrag in weniger als drei Tagen mehr als 8.000 „Gefällt mir“-Angaben, wurde fast eine halbe Million Mal angezeigt und dutzendfach kommentiert.
Bücher-Fan findet 100 Euro in „Der lange Weg nach Westen“
„Heute ist der Tag, an dem ich 100€ in Winklers ‚Der lange Weg nach Westen‘ gefunden hab. Vor einem Jahr im Antiquariat gekauft.“ Einfach einstecken? War für den ehrlichen Finder keine Option, wie er in den Kommentaren danach andeutet. „Ha, da würd ich mich irgendwie schlecht fühlen, wenn ich dem Antiquariat nicht Bescheid gebe.“
Es ist nicht irgendein Buch, in dem er den Fund gemacht hat: Der Historiker Heinrich August Winkler zeichnet damit die deutsche Geschichte bis zur Wiedervereinigung in zwei Bänden nach - von 1806 bis 1990. Dieses Detail macht den Vorfall für Kenner extraspannend. Auch für den Twitter-Nutzer, dem die 100 Euro entgegenfielen: „In meinem Kopf laufen Tausend Drehbücher zu diesem Buch“, verrät er. Und antwortet auf die Frage, ob es sich um „Begrüßungsgeld“ handle: „Ich hab’s echt in nem ostdeutschen Antiquariat gekauft. Jetzt kriegt jeder Wessi 100€, um ostdeutsche Lyrik zu kaufen.“
Anmerkung der Redaktion
Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Ein anderer Nutzer spekuliert scherzhaft: „Das gehört so zum Buch. Damit will Winkler verdeutlichen, dass die Anziehungskraft des Westens auch auf seiner ökonomischen Kraft beruht.“ Auch andere User sind zu Scherzen aufgelegt und schreiben: „Da hat sich das Lesen ja ausgezahlt“, „Nicht ganz günstiges Lesezeichen, aber hat Stil!“ und: „Kennt man ja, man nimmt das als Lesezeichen, was man so rumliegen hat. Bei dem einen ist es ein Kassenzettel und bei dem anderen nen 100er.“
Geld-Fund in Buch wohl kein Einzelfall
Dass Geldscheine in Büchern landen und schlimmstenfalls vergessen werden, scheint kein Einzelfall zu sein - wie einst dieser Aushang zeigte und jetzt diverse Kommentare: „Ich kenn einen, der hat bei seiner verstorbenen Mutter das Haus ausgeräumt, nachdem er den ersten vollen Container bereits weg hat, sind ihm beim zweiten Container beim Reinwerfen weiterer Bücher Geldscheine entgegen gekommen, ab dem Moment hat er jedes einzelne Buch geprüft“, berichtet einer. Eine Person äußert ein Verdacht zu den Hintergründen: „Das kommt davon, wenn man Großvaters langweilige Lektüre-Geschenke ungeöffnet im Antiquariat verramscht.“ Ein anderer Literaturbegeisterter machte einen spannenden Fund in einem Buch auf Seite 169. (lin)