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Forscherin entwickelt Fusionsrakete, mit der Menschen zum Mars reisen könnten

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Von: Anna-Lena Schüchtle

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Beim Eintritt in die Mars-Atmosphäre wird der Nasa-Rover „Perseverance“ abgebremst – und gleichzeitig sehr heiß.
Beim Eintritt in die Mars-Atmosphäre wird der Nasa-Rover „Perseverance“ abgebremst – und gleichzeitig sehr heiß. © Nasa/JPL-Caltech

Nach dem Mond möchte der Mensch nun auch den Mars erobern. Eine Forscherin arbeitet derzeit an einer Rakete, durch die eine Marslandung möglich wäre.

Princeton/USA - Mehr als 50 Jahre ist es her, dass Neil Armstrong „einen kleinen Schritt für einen Menschen, aber einen gewaltigen Sprung für die Menschheit“ gemacht hat. Für 2024 plant die NASA nun abermals eine Mondlandung*. Doch typisch Mensch: Er will immer weiter hinaus. Das nächste Ziel soll daher ein Planet in unserem Sonnensystem sein - der Mars.

Erst Oktober 2020 war dieser unserer Erde so nah wie seit 17 Jahren nicht* mehr. Durch den vergleichsweise kurzen Weg konnte eine chinesische Sonde den roten Planeten nach gerade mal 202 Tagen* erreichen. Bis die Zeit reif für einen Menschen auf dem Mars ist, werden aber vermutlich noch mindestens Jahrzehnte verstreichen.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 11.02.2021 veröffentlicht. Da er für unsere Leserinnen und Leser noch immer Relevanz besitzt, haben wir ihn erneut auf Facebook gepostet.

Die Idee einer Forscherin am Princeton Plasma Physics Laboratory* (PPPL) in den USA könnte den Traum von einer bemannten Marslandung nun jedoch in unerwartet greifbare Nähe rücken lassen.

Ziel Marslandung: Nach dem Mond soll auch der rote Planet erobert werden

Die Physikerin Fatima Ebrahimi arbeitet derzeit an einem fulminanten Projekt, das sie Ende 2020 im Journal of Plasma Physics vorgestellt hat. Dabei handelt es sich um ein Konzept für eine Fusionsrakete mit Plasma-Antrieb. Mit einem solchen soll eine weitaus höhere Geschwindigkeit erreicht werden können als mit aktuellen Antriebsmodellen.

Ermöglicht wird dies durch Plasma-Partikel, die ins All hinaus geschossen werden und damit der Rakete einen gewaltigen Anschub geben. Dieses Prinzip ist bereits als magnetische Rekonnexion bekannt - vergleichbar mit dem Phänomen der Sonneneruptionen. Diese entsteht durch sich abstoßende und wieder verbindende Magnetfelder und setzt dabei enorme Mengen von Energie frei.

Die von der Forscherin vorgestellten Simulationen zeigen, dass dadurch eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Kilometern in der Sekunde erreicht werden könnte. „Lange Reisen im Weltraum dauern Monate oder Jahre, da der Zündungsimpuls von chemischen Raketen sehr niedrig ist, weshalb ein Raumschiff eine Weile brauchen würde, um eine Reisegeschwindigkeit zu erreichen“, erklärte gegenüber SkyNews.

Und weiter: „Aber wenn wir einen Antrieb auf dem Prinzip der magnetischen Rekonnexion entwickeln, könnten wir Langzeitmissionen in einer wesentlich kürzeren Zeitspanne durchführen“ - wodurch zukünftige Raketen eine zehnmal höhere Geschwindigkeit erreichen könnten als konventionelle Modelle. 

Bislang alles nur Theorie: „Der nächste Schritt ist ein Prototyp“

Genau das gilt es für die Forscher zu erreichen, wenn das Projekt Marslandung irgendwann Realität werden soll. Immerhin war der rote Planet selbst im Oktober 2020, als er der Erde so ungewöhnlich nah stand, noch immer 62,1 Millionen Kilometer entfernt.

In der Theorie könnte Fatima Ebrahimis Idee die Raumfahrt jedoch ihrem Ziel ein wenig näher gebracht haben. „Der nächste Schritt ist, einen Prototyp zu bauen“, so die Physikerin. *fr.de und merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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