Update vom 27. Oktober, 17.15 Uhr: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann beginnt die Pressekonferenz mit erschreckenden Zahlen. Die Inzidenz in NRW liegt bei 116, nur noch ein Landkreis liegt unter dem Grenzwert 50, der R-Wert liegt bei 1,5. Laumann befürchtet eine dynamische Weiterentwicklung in dem Bundesland. Laumann befürchtet außerdem, dass zum Ende des Jahres die Kapazitäten der Krankenhäuser ausgeschöpft sein könnten. „Es ist dringend notwendig, dass wir zu einer Reduzierung der Infektionszahlen kommen“, sagte er während der Pressekonferenz. Von den Tests aus der vergangenen Woche lag die Positiv-Quote bei 6,6 Prozent. Zuvor lag diese deutlich darunter.
Update vom 27. Oktober, 16.52 Uhr: Für 17.00 Uhr ist eine Pressekonferenz von Armin Laschet zur Corona-Lage in Nordrhein-Westfalen angekündigt. Der Ministerpräsident wird über die aktuellen Entwicklungen und möglicherweise auch weitere Beschränkungen informieren. Auch der Corona-Gipfel am Mittwoch wird Thema sein.
Update vom 27. Oktober, 16.15 Uhr: Kölns Oberbürgermeisterin Reker will mit dem Alkoholverbot unter anderem auch verhindern, dass Touristen zum Feiern in die Stadt reisen. „Bleibt bitte alle zu Hause. Feiert auch zu Hause nicht“, wandte sie sich zudem an alle Kölner .
Eine Plakatkampagne im Stadtgebiet soll daran erinnern, dass in diesem Jahr der Start in die Karnevalssaison wegen des Coronavirus ausfallen muss. Auf den Plakaten sind Prominente wie etwa Schauspielerin und Moderatorin Janine Kunze zu sehen sowie Zitate wie „Am 11.11. feiere ich nicht. Weil es dein Leben schützt.“
Da außerhalb von Gaststätten der Verzehr von Alkohol verboten sein wird, wird es auch keine mobilen öffentliche Toiletten in der Stadt geben. Der Leiter des Ordnungsamtes, Wolfgang Büscher, merkte an, dass es dadurch eventuell zu einer stärkeren Belästigung durch Wildpinkler kommen könne.
Update vom 27. Oktober, 13.50 Uhr: Karneval ohne Alkohol? Was für den einen oder anderen feierlustigen Jecken wie ein schlechter Scherz klingt, wird aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr bitterer Ernst. Wie Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) ankündigte, wird der Karnevalsauftakt in der Domstadt dieses Jahr trocken ausfallen. Am 11. November wird es in Köln ein ganztägiges Alkoholverkaufs- und Konsumverbot außerhalb von Gaststätten geben.
„Wir alle müssen auf das Feiern am 11.11. verzichten. Dieses Mal wird nicht gefeiert, gesungen oder geschunkelt und getanzt. Dieses Mal gibt es keinen 11.11. Es ist in diesem Jahr nur ein Tag im Kalender wie jeder andere auch“, zitiert bild.de die Oberbürgermeisterin. „Die Lage in Köln ist nach wie vor ernst. Bleibt bitte alle zu Hause! Wir wollen weiterhin die Hochburg der Jecken sein und nicht die Hochburg der Infektionen.“
Update vom 27. Oktober 2020, 9.40 Uhr: Das Infektionsgeschehen in NRW spitzt sich auch am Dienstag weiter zu. Das Robert-Koch-Institut meldet am Dienstagmorgen für das bevölkerungsreichste Bundesland 3678 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Damit wurden in NRW seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie 114.194 Infektionen registriert. 2031 Menschen starben bislang an den Folgen von Covid-19.
Besorgniserregend ist vor allem auch der Blick auf 7-Tages-Inzidenzen in NRW. Für das gesamte Bundesland wird ein Wert von 116,83 angegeben. Mit Blick auf die einzelnen Landkreise kann der Kreis Soest mit 40,8 Infektionen auf 100.000 Einwohnern in den letzten sieben Tagen den niedrigsten Wert aufweisen. Soest ist damit auch gleichzeitig der einzige Landkreis in NRW, der unter der Risikogebiet-Schwelle von 50 bleibt. Das restliche Bundesland ist damit Risikogebiet. Trauriger Spitzenreiter ist der Landkreis Solingen, wo in den letzten sieben Tagen 206 Infektionen auf 100.000 Einwohner registriert wurden.
Update vom 26. Oktober 2020, 19.22 Uhr: Nordrhein-Westfalen ist nach wie vor schwer von der Pandemie betroffen. Die Corona-Karte des Robert-Koch-Instituts ist dementsprechend tiefrot eingefärbt und viele Kreise gelten als Risikogebiet (siehe Erstmeldung) - so auch die Städteregion Aachen.
Offiziellen Angaben der Städteregion zufolge beträgt die Sieben-Tages-Inzidenz vor Ort mittlerweile 199 (Datenstand: 26. Oktober, 14.45 Uhr). Diese Zahl verwundert sehr, denn im Bericht des Robert-Koch-Instituts wird die Städteregion Aachen noch mit einem Wert von 95,5 aufgeführt (Datenstand: 26. Oktober, 0 Uhr).
Am prekärsten scheint die Lage im Kreis in Baesweiler zu sein. Die Inzidenz für die rund 27.000-Einwohner Stadt gibt die Städteregion mit 554 Fällen pro 100.000 Einwohnern an - damit würde Baesweiler unangefochtener Spitzenreiter im deutschlandweiten Vergleich. Ein Sprecher der Städteregion wies allerdings darauf hin, dass die Infektionskennziffer von 554 eine rechnerische Größe sei. Derzeit gebe es dort 144 aktive Corona-Infektionen.
Vom RKI werden nur die Daten der 401 deutschen Stadt- und Landkreise erfasst, einzelne Orte werden in der Regel nicht veröffentlicht. Dennoch ist die Lage in Baesweiler angespannt. Vor Ort gilt mittlerweile ein strenger Maßnahmenkatalog. Die muslimischen Gemeinden etwa setzten das Freitagsgebet bis zum 31. Oktober aus.
Update vom 26. Oktober 2020, 16.39 Uhr: Die Klage von 19 Gastwirten gegen die Corona-Schutzverordnung in Nordrhein-Westfalen wurde abgewiesen. Die Sperrstunde für Risikogebiete in Nordrhein-Westfalen bleibt somit bestehen. Wie das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht am Montag in Münster entschied, diene die Schutzverordnung dem "legitimen Zweck", die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. (Az. 13 B 1581/20.NE)
Demnach müssen Gaststätten in Gebieten, in denen die Siebentageinzidenz höher als 50 ist, zwischen 23.00 Uhr und 06.00 Uhr schließen. Zudem ist zu diesen Zeiten der Verkauf von Alkohol untersagt.
Beides leiste der Begründung des Gerichts zufolge einen Beitrag zur Reduzierung von Kontakten. Zwar griffen die Maßnahmen "in ganz erheblicher Weise" in die Berufsfreiheit von Gastwirten ein. Es sei aber zu befürchten, dass das Infektionsgeschehen ohne wirksame Gegenmaßnahmen "eine gefährliche Dynamik" entfalte, die das Gesundheitssystem über die Grenze seiner Belastbarkeit führe.
Update vom 26. Oktober 2020, 15.37 Uhr: Die Corona-Pandemie hat auch auf den Kölner Karneval Auswirkungen. Nicht nur, dass große Veranstaltungen erwartungsgemäß ausfallen müssen, auch für das sogenannte „Kölner Dreigestirn“ gibt es ein Novum: Erstmals wird das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau in der Stadt zwei Amtszeiten regieren. Das kündigte Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, am Montag an. Viele Höhepunkte der kommenden Session - etwa der Rosenmontagszug - könnten so nicht stattfinden, erklärte er. Daher habe man dem designierten Dreigestirn angeboten, „in die Verlängerung“ zu gehen. Nach Angaben des Festkomitees geschieht das zum ersten Mal in der Geschichte des Kölner Karnevals.
Köln - Eine Sieben-Tages-Inzidenz* von 104,80 meldet das Robert-Koch-Institut* am Montagmorgen für Nordrhein-Westfalen. Nur Berlin hat von Deutschlands Bundesländern aktuell mit 122,61 diesbezüglich einen höheren Wert. Und das bei deutlich weniger Einwohnern. Bei den absoluten Fallzahlen liegt NRW mit 110.516 Corona-Fällen weiter an der Spitze. Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland scheint im Bundesland von Ministerpräsident Armin Laschet besonders schwer zu bremsen zu sein. In den vergangenen 24 Stunden wurden dort 2757 Neuinfektionen von den Gesundheitsämtern gemeldet. Und das an einem Sonntag, wo die Fallzahlen erfahrungsgemäß niedriger ausfallen, auch weil an Wochenenden weniger getestet wird.
Besonders betroffen in NRW sind die Landkreise Düren, wo die Inzidenz inzwischen bei 200,7 liegt, Solingen (200,3) und in Duisburg (188,1).
Auch in Köln ist eine besorgniserregende Entwicklung der Fallzahlen zu beobachten. Dort ist die Inzidenz inzwischen auf einen Wert von 177,7 geklettert. Heißt: 177,7 Fälle wurden dort binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner verzeichnet. Der Wert war bereits in den beiden Tagen zuvor sprunghaft angestiegen - von 136,8 am Samstag auf 152,5 am Sonntag.
Wie auch im Rest von Deutschland treten in NRW mit erhöhten Sieben-Tages-Inzidenzen verschärfte Corona-Maßnahmen in Kraft. Einzelheiten, wann welche Regeln vor Ort gelten, hat das Gesundheitsministerium NRW auf seiner Twitter-Seite veröffentlicht.
Nicht nur in Deutschland steigen die Zahlen wieder rasant. Die sogenannten zweite Welle* macht Ländern auf der ganzen Welt zu Schaffen. Auch in Europa und unserem Nachbarland Österreich steigen die Corona-Neuinfektionen rasant an. (va) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks