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Corona-Studie revidiert: Kinder doch nicht ansteckender als Erwachsene? Weitreichende Folgen möglich

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Von: Kai Hartwig

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Warnschilder zum Coronavirus an dem Zaun einer Schule
Das Coronavirus zwingt Schulen zu Vorsichtsmaßnahmen. © Martin Gerten/dpa/picture alliance

Das Coronavirus bleibt für Wissenschaftler weltweit ein in weiten Teilen unerforschtes Feld. Eine südkoreanische Studie muss nun Erkenntnisse revidieren.

Südkorea - Während die Corona-Pandemie die Welt weiterhin im Würgegriff hält, arbeiten Forscher in aller Welt fieberhaft daran, das Coronavirus* zu entschlüsseln. Nur so kann ein Corona-Impfstoff* gefunden werden. Nach wie vor gibt COVID-19 den Wissenschaftlern Rätsel auf, auch wenn einige Eigenschaften des Virus inzwischen bekannt sind.

Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit dem tückischen Virus. Eine neue Studie will nun der Durchbruch gelungen sein, sie will den Grund für den Tod durch Covid-19 und damit einen neuen Therapie-Ansatz ausgemacht haben.

Doch mitunter müssen die gewonnenen Erkenntnisse solcher Untersuchungen auch widerrufen werden. So wurde im Juli 2020 in Südkorea eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Verbreitung des Coronavirus beschäftigte. Die Untersuchungen ergaben, dass Kinder im Alter von 10 bis 19 Jahren das Virus häufiger verbreiten als Erwachsene. Nun lassen weitere Daten die Forscher allerdings vermuten, dass dem doch nicht so ist.

Corona-Studie aus Südkorea: Kinder doch nicht ansteckender als Erwachsene

Eine neue Entwicklung, die noch weitreichende Folgen nach sich ziehen könnte. Denn die ersten Ergebnisse sorgten in den vergangenen Monaten für rege Diskussionen um die zu erwartenden Risiken bei Wiedereröffnungen von Schulen.

Die zusätzlichen Daten der Studie lassen unterdessen große Zweifel aufkommen, ob die Forscher aus Südkorea mit ihren ersten Schlüssen daneben lagen. Sind Kinder möglicherweise entgegen erster Vermutungen gar nicht ansteckender als Erwachsene?

Zumindest haben die asiatischen Wissenschaftler eingestehen müssen, dass man nicht klar zuordnen könne, wer innerhalb der Testgruppe wen infiziert hat. So seien einige erwachsene Mitglieder des identischen Haushalts, dem auch infizierte Kinder angehörten, dem Coronavirus zeitgleich ausgesetzt gewesen. Daher sei nicht auszuschließen, dass nicht der Nachwuchs als Ansteckungsherd mit dem Coronavirus* fungiert habe, sondern vielmehr gemeinsame Kontakte von Erwachsenen und Kindern das Virus verbreitet hätten.

Corona-Studien: Schon mehrfach Ungereimtheiten in Südkorea

Insgesamt stützte nur ein einziger Fall innerhalb der Studie die ursprüngliche These, dass Kinder ansteckender sind als Erwachsene. Ein 16-jähriges Mädchen hatte ihre 14-jährige Schwester angesteckt. Dagegen ließ sich bei allen anderen 40 infizierten Kontakten der älteren Kinder nachweisen, dass sie durch einen gemeinsamen Virus-Kontakt wie ihre Eltern an Corona erkrankten.

Nicht zum ersten Mal sorgen Ungereimtheiten bei einer Studie aus Südkorea für Wirbel. Schon im Mai 2020 ließen Studienergebnisse aus dem Land fälschlicherweise den Schluss zu, von COVID-19 genesene Menschen könnten sich erneut anstecken. Letztlich musste diese These wieder revidiert werden, nachdem die Forschergruppe einen Messfehler in ihrer Untersuchung festgestellt hatte. (kh) *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Video: Corona-Studie offenbart erhebliche psychische Folgen für Kinder

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