Mutations-Gefahr? Experte warnt vor russischer Impfung - „Besser gar kein Impfstoff“
Laut dem britischen Virologen Ian Jones könnte der russische Corona-Impfstoff das Virus mutieren lassen. Er warnt vor dem Einsatz.
- Ein britischer Virologe warnt vor dem russischen Impfstoff gegen das Coronavirus*.
- Er befürchtet, das Virus könnte durch das Mittel mutieren.
- In Russland soll „Sputnik V" derweil an Risikogruppen verteilt werden.
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Reading - Erst Anfang des Monats hatte die Ankündigung aus Russland - man habe einen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt - weltweit für Aufsehen gesorgt. Schnell äußerten jedoch zahlreiche Wissenschaftler im In- und Ausland Kritik an den Testmethoden und der Wirksamkeit des Mittels „Sputnik V“. Nun befürchtet ein Virologe aus England sogar, dass der Impfstoff dafür sorgen könnte, dass das Virus mutiert. In Russland zeigt man sich hingegen wenig beeindruckt und hält weiter an der Produktion sowie der Verteilung fest.
Impfstoff aus Russland: Die Corona-Pandemie könnte dadurch noch schlimmer werden
Der britische Wissenschaftler Ian Jones von der Universität Reading schlägt jetzt Alarm, so berichtet es die Bild. Wenn der Impfstoff nur partiell wirke, dann bestehe die Chance, dass die Viren den Antikörpern ausweichen. So könnten Stämme des Virus* entstehen, die komplett immun gegenüber der Impfung sind, meint der Virologe. Er drängt daher vehement auf weitere Tests vor der Zulassung des Mittels. „In diesem Sinne ist ein schwacher Impfstoff schlechter als gar kein Impfstoff“, sagt Jones.
Aus Sicht der russischen Entwickler des Impfstoffs sowie von Staatschef Wladimir Putin geht keine Gefahr von „Sputnik V“ aus - obwohl das Mittel nur zwei Monate in kleinen Studien getestet wurde. Wissenschaftler bemängeln außerdem, dass die Ergebnisse der Tests bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Die Skepsis unter den westlichen Kollegen ist also groß. Es bedarf immer noch einer großen Wirksamkeitsstudie. Derweil wird in Deutschland ebenfalls fieberhaft an einem Impfstoff* geforscht.
Russischer Impfstoff soll an mehreren tausend Probanden getestet werden
Solch eine große Studie will Russland jetzt nachholen. An 40.000 Teilnehmern soll die Wirksamkeit des Mittel getestet werden. Jedoch soll gleichzeitig der Impfstoff an Risikogruppen verteilt werden ohne die Ergebnisse abzuwarten.
Für Jones der falsche Weg. Je wirksamer ein Impfstoff ein Virus blockiere, desto geringer sei das Risiko, dass sich das Virus im Körper ausbreite und „lernt“, wie es sich den Antikörpern entzieht, erklärt Jones. „Aber wenn es eindringt und sich repliziert, besteht ein Selektionsdruck, um den Antikörpern auszuweichen, die durch den ineffizienten Impfstoff erzeugt wurden. Und man weiß nicht, wie das Ergebnis davon aussehen wird.“ (tel) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
Ein anderer Virologe soll bereits eine Mutation an dem Coronavirus festgestellt haben. Doch diese könnte sich positiv auf den Menschen auswirken.