„Patriarch Dickwanst“
Braunbär „Otis“ gewinnt „Fat Bear“-Wahl in Alaska
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Das Lachsfressen hat sich für „Otis“ ausgezahlt. In Alaska wurde der Braunbär zum Gewinner des „Fat Bear“-Wettbewerbs gekrönt. Der kuriose Titel hat auch einen ernsten Hintergrund.
Anchorage - Beim dem kuriosen „Fat Bear“-Wettbewerb in Alaska kommt es auf die Pfunde an - nun steht der Gewinner fest: Der massige Braunbär „Otis“ setzte sich bei der Kür zum fettesten Pelztier des Katmai-Nationalparks im Finale durch.
Dabei hat er unter anderem gegen das schätzungsweise über 450 Kilogramm schwere Männchen „Walker“ gewonnen. „Der beleibte Patriarch Dickwanst“ habe die Konkurrenz ausgestochen, teilte die Parkverwaltung im nördlichsten US-Bundesstaat am Dienstagabend (Ortszeit) mit.
Zwölf Braunbären waren in dem Nationalpark eine Woche lang im Rennen gewesen um den spaßigen Titel, den „Otis“ schon in früheren Jahren mehrmals abgestaubt hatte. „Otis ist der Größte! In jeder Hinsicht“, gratulierte ein Fan auf der Park-Webseite. „Otis verdient den Titel. Kein anderer Bär hat in so kurzer Zeit so hart gearbeitet“, pflichtete ein anderer Nutzer bei.
Mit seinen 25 Jahren ist „Otis“ einer der ältesten Bären in dem Gebiet. „Er hat nur noch wenige Zähne und war zu Beginn des Sommers sehr dünn, aber er hat kräftig aufgeholt“, erzählte die Rangerin Naomi Boak der Deutschen Presse-Agentur. Er sei ein wahrer Meister im Lachsfischen, auch wenn er oft nur lässig und schläfrig wirkend im Fluss stehe. Seiner Erfahrung sei es zu verdanken, dass er sich „weniger bewegt und umso mehr frisst“, erklärte Boak.
The people have spoken! The portly patriarch of paunch persevered to pulverize the Baron of Beardonkadonk in the final match of #FatBearWeek 2021. 480 Otis can now boast a bevy of bests w/ this fourth 1st place finish. As we celebrate, like a true champ 480 is still chowing down. pic.twitter.com/rLvm7pvGJW
— Katmai National Park (@KatmaiNPS) October 6, 2021
Bereits beim ersten Wettbewerb im Jahr 2014 war „Otis“ zum Sieger gekrönt worden. Damals wurde nur an einem Tag gewählt, seither zieht sich der Wettstreit über eine Woche hin. Auch 2016 und 2017 holte sich „Otis“ den Titel. Im vorigen Jahr hatte der mächtige Bär 747 mit dem Spitznamen „Jumbo Jet“ die meisten Fans.
Mehr als 793.000 Stimmen gingen in diesem Jahr aus aller Welt ein, deutlich mehr als die 600.000 bei den vorigen Wahlen. Online konnten Besucher und Bären-Fans die Kandidaten auf Webcams beim Fressen beobachten, Vorher-Nachher-Fotos anschauen und für ihre Favoriten stimmen. Auf der Online-Plattform „Explore.org“ wurden täglich Bären zur Abstimmung präsentiert. Nach sechs Runden standen sich im Finale dann nur noch zwei der ursprünglich zwölf Mitstreiter gegenüber.
Im Frühjahr sind die Bären noch mager, bis zum Herbst müssen sie sich Fettreserven für den Winterschlaf anlegen. „Otis“ war dabei offenkundig besonders erfolgreich und gewann mit seiner beleibten Beharrlichkeit viele Fans.
Das genaue Gewicht der Bären ist nicht bekannt, die Ranger können darüber nur spekulieren. Auch gibt es keinen Preis für den Gewinner, dafür aber umso mehr begeisterte Kommentare von Bären-Fans im Netz. Dem Katmai-Nationalpark geht es vor allem darum, über das Ökosystem und den Lebensraum der mehr als 2000 Braunbären in der Region zu informieren und auf Gefahren für die Tiere hinzuweisen.
Introducing your 2021 Fat Bear Week champion, sir 480 Otis 👑 pic.twitter.com/hObKlsfXZq
— explore.org (@exploreorg) October 6, 2021
Für die Braunbären sind die Wasserfälle des Brooks-Flusses im Katmai-Park ein kalorienreiches Buffet, an dem sie von Juni bis Oktober Lachse fangen. Mit diesen Fettreserven können sie dann die monatelange Winterruhe ohne zu Fressen überstehen. Es wäre eine Katastrophe, wenn etwa in Folge des Klimawandels die Lachsschwärme ausblieben.
Derzeit gibt es noch reichlich Futter. Beim Wettbewerbs-Finale am Dienstag langten die Bären in den Webcam-Videos kräftig zu. Auch die Fans legten sich mit Kommentaren ins Zeug. „Ich liebe Otis und all die anderen Bären“, schrieb eine Nutzerin. „Ich hoffe, dass sie eine sichere und schöne Winterruhe und ein wunderbares Jahr 2022 haben“. dpa