„Raubtier aus Asien“ breitet sich aus: Erste Fälle von gerissenen Schafen werden bekannt
In Deutschland breitet sich der Goldschakal aus. Das Raubtier, das eigentlich in Asien heimisch ist, treibt hierzulande sein Unwesen und hat schon mehrere Schafe gerissen.
Stuttgart - Die gefährlichen Wildtiere scheinen die Wälder in Deutschland zurückzuerobern. Seit einigen Jahren werden unter anderem immer wieder Wölfe in mehreren Gebieten gesichtet. Experten zeigten sich bereits besorgt, weil das Tier sich zunehmend ausbreitet. Auch Braunbären werden in Bayern in letzter Zeit wieder häufiger entdeckt.
Nun treibt ein weiteres Wildtier immer häufiger sein Unwesen in den Wäldern. Landwirte fürchten das „Raubtier aus Asien“, das jetzt mit einem ersten Fall in Bayern in Erscheinung trat, wie Merkur.de berichtet - der Goldschakal. Eigentlich ist er in tropischen und subtropischen Regionen Asiens heimisch, breitet sich allerdings seit einiger weiter nach Westen und Norden aus.
„Raubtier aus Asien“ breitet sich aus: Goldschakal hat schon mehrere Schafe gerissen
Der Goldschakal sieht aus wie eine Mischung aus Fuchs und Wolf, ist jedoch eine eng mit dem Wolf verwandte Art der Hunde. Er ist etwas größer als ein Fuchs, hat jedoch ein ähnliches Beutefangverhalten: Das Raubtier schleicht sich an seine Beute an und springt dann überraschend auf sie los. In verschiedenen Bundesländern kam es bereits zu Fällen, in denen Schafe gerissen wurden.

Im April fand ein Bauer aus Huglfing (Landkreis Weilheim-Schongau) drei übel zugerichtete Schafe auf seiner Weide verteilt. Knapp drei Monate später wurde ihm nach einem DNA-Test mitgeteilt, dass wohl ein Goldschakal dafür verantwortlich war. Zuvor hatte der Landwirt einen Wolf verdächtigt. Bereits 2020 sind in Nordrhein-Westfalen Schafe von dem „Raubtier aus Asien“ angegriffen worden.
Goldschakal in Baden-Württemberg hat sich fortgepflanzt
Auch in Rastatt in Baden-Württemberg ist ein Goldschakal bereits in eine Foto-Falle getappt. Experten konnten hier auch den Nachweis der ersten Fortpflanzung des Tieres in Deutschland erbringen. Durch die Hinterlassenschaften des Tieres fanden sie heraus, dass mindestens drei Goldschakale in Baden-Württemberg unterwegs sein müssen. Das Wildtier fühlt sich mittlerweile also auch in Deutschland heimisch.
Hierzulande darf das Raubtier nicht gejagt werden, da es laut der Naturschutz-Richtlinie FFH der Europäischen Union zu den schützenswerten Arten zählt. In Österreich wurde hingegen eine Jagdzeit für den Goldschakal festgelegt. Für den Menschen stellt er keine Gefahr dar. Landwirte und Anwohner fürchten sich angesichts erster Fälle von gerissenen Schafen allerdings dennoch zunehmend vor den weiteren Entwicklungen.