Warum solche irren „Spiele wie Dortmund“ für den VfB „trügerisch“ sind
Beim VfB Stuttgart ist der Glaube an den Klassenerhalt zurück. Doch die Schwaben sind weiterhin ein gutes Stück davon entfernt, dass dieser Realität wird.
Stuttgart - Vier Partien ohne Niederlage. Seit Trainer Sebastian Hoeneß an der Seitenlinie der Schwaben steht, hat der VfB Stuttgart nicht mehr verloren. Erst zog man mit einem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg ins DFB-Pokal-Halbfinale ein, bevor ein 3:2-Erfolg beim VfL Bochum in der Liga folgte. Im Anschluss tat der VfB vor allem etwas für die Moral und holte gegen Borussia Dortmund (3:3) und den FC Augsburg (1:1) nach Rückstand jeweils einen Zähler.
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Trotz Aufwärtstrend hält sich die Euphorie beim VfB Stuttgart in Grenzen
Was die zwei vergangenen Partien angeht, könnte man normalerweise auch von der Punkteausbeute zufrieden sein, wenn man sich in den Wochen zuvor nicht in eine derart bedrohliche Situation manövriert hätte. Deshalb gibt sich Sportdirektor Fabian Wohlgemuth trotz der Trendwende wenig euphorisch.
„Spiele, wie Dortmund, sind in gewisser Weise trügerisch. Einerseits sind sie gut fürs Gemüt, stärken den mannschaftlichen Zusammenhalt und schlagen emotional bis zum Publikum durch“, hob er gegenüber dem kicker das Positive heraus. „Andererseits“ bestehe jedoch die Gefahr, „dass man sich und anderen nach erfolgreichen Aufholjagden suggeriert, im Soll zu sein. Wenn aber nach Abpfiff eine Punkteteilung steht, helfen uns tabellarisch auch keine drei Moral-Punkte“, sagte Wohlgemuth weiter.

Der VfB Stuttgart hat gute Erinnerungen an Borussia Mönchengladbach
Vom Soll ist der VfB wahrlich weit entfernt. Immerhin stehen die Schwaben weiterhin auf einem Relegationsplatz und die Mission, sich am Ende doch noch direkt zu retten, bleibt ein Kraftakt. Allerdings macht neben der Serie an nicht verlorenen Spielen die Art und Weise der Stuttgarter Auftritte Hoffnung. Zum einen wirkt die Mannschaft derzeit mental so, als wäre sie nach der Entlassung von Bruno Labbadia von einer Last befreit worden. Zum anderen hat Hoeneß seiner Truppe eine spielerische Linie einverleibt, die besser zu ihr passt: schnell und vertikal nach vorne.
Gute Voraussetzung für einen Endspurt, der an Ambivalenz kaum zu übertreffen ist. Denn zwischen den fünf verbleibenden Partien im Existenzkampf der Bundesliga spielt der VfB am 3. Mai (20.45 Uhr/ARD) noch um den Einzug ins Pokalfinale. Zunächst empfängt Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) aber Borussia Mönchengladbach. Ein angeschlagenes Team, an das der VfB gute Erinnerungen hat. Vergangene Saison gelang den Schwaben gegen die Fohlen nämlich ein 3:2-Sieg, nachdem sie zur Pause noch mit 1:2 hinten lagen. Damals war es für den VfB der erste Dreier nach neun sieglosen Spielen und damit der Startschuss für die spätere Rettung auf dem letzten Drücker.