VfB-Boss Wehrle kündigt für Sommer Konsequenzen an

Mit Sebastian Hoeneß steht bereits der vierte Trainer in dieser Saison beim VfB Stuttgart an der Seitenlinie. Ein weiterer Personalwechsel, für den Alexander Wehrle die Verantwortung trägt.
Stuttgart - „Am Ende zählen die sportlichen Ergebnisse“, waren die Worte von Alexander Wehrle, nachdem sich der Vorstandsboss im Dezember des vergangenen Jahres für zahlreiche Personalentscheidungen beim VfB Stuttgart rechtfertigen musste. Damals hatte man sich zunächst von Trainer Pellegrino Matarazzo, dann von Interimscoach Michael Wimmer und zusätzlich von Sportdirektor Sven Mislintat getrennt. Von Letzterem übernahm Manager Fabian Wohlgemuth das Amt und an der Seitenlinie stand vorerst der erfahrene Bruno Labbadia.
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VfB-Boss Alexander Wehrle: „Es darf nicht um persönliche Befindlichkeiten gehen“
Seit Montag ist jedoch klar: Auch Labbadia ist bei den Schwaben schon wieder Geschichte. Denn der Coach konnte die Ergebnisse „leider nicht erzielen“, begründete Wehrle die Entscheidung, die er gemeinsam mit Wohlgemuth getroffen hatte. Anschließend bedankte er sich nochmals beim entlassenen Trainer für sein Engagement, wies aber darauf hin: „Es darf nicht um persönliche Befindlichkeiten gehen, es muss um den VfB Stuttgart gehen.“
Um den VfB, der derzeit dem dritten Abstieg innerhalb von sieben Jahren entgegen taumelt. Verhindern soll diesen jetzt Sebastian Hoeneß, der als Trainer der TSG Hoffenheim die Erfahrung von zwei Bundesliga-Spielzeiten mit nach Stuttgart bringt. Hoeneß ist bereits der vierte Coach, den der VfB in dieser Saison beschäftigt. Er ist auch der vierte in der Amtszeit des Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle, der als Sportvorstand maßgeblich in der Verantwortung steht: Erstens für die vielen personellen Wechsel in den vergangenen Monaten, aber auch für den Kader, den noch Mislintat zusammenstellte. Immerhin setzte er die Unterschriften unter die Verträge von neuen Spielern.
Nicht nur der Trainer, sondern auch die Mannschaft steht in der Verantwortung.
Beim VfB Stuttgart wird mit Mislintats Kader gehadert
Kurioserweise lässt Wehrle dennoch immer wieder durchklingen, welchen großen Anteil der ehemalige Sportdirektor an der aktuellen Stuttgarter Misere hat. An diesem Punkt stellt sich jedoch die Frage: Wenn er so unzufrieden mit der Arbeit Mislintats war, weshalb hat er sich dann nicht schon früher von ihm getrennt?
Selbstkritik trägt Wehrle, sofern sie stattfindet, zumindest nicht nach außen. BW24 hakte diesbezüglich auf der Pressekonferenz am Dienstag nach und fragte den Vorstandsvorsitzenden, wie seine Selbstreflexion aussehen würde und welche Lehren er aus seiner bisher einjährigen Amtszeit zieht. Wehrle daraufhin: „Wir waren in der letzten Saison im Abstiegskampf, wir sind diese Saison im Abstiegskampf. Da muss man bisschen tiefgründiger gehen. Nicht nur der Trainer, sondern auch die Mannschaft steht in der Verantwortung. Unabhängig davon, ist die Momentaufnahme auf Platz 18 alles andere als zufriedenstellend. Wir gehen nach der Saison in eine Analyse und dann werden wir genau diese Dinge reflektieren. Zu welchem Zeitpunkt die Entscheidung richtig oder auch falsch war. Daraus muss man dann auch für die Zukunft Konsequenzen ziehen.“
Auffällig ist jedenfalls, dass der VfB in Wehrles Amtszeit bislang nicht zur Ruhe kommt und eine Identität, wofür der Klub stehen will, nicht mehr ersichtlich ist. Die ständigen Personalwechsel tragen natürlich ihren Teil dazu bei.