VfB-Sportdirektor Wohlgemuth hadert mit Silas

Der VfB Stuttgart versucht, die Mittelstürmer-Position nach der Verletzung von Serhou Guirassy mit Silas in den Griff zu bekommen. Eine Lösung, die bislang mehr Kummer als Erfolg mit sich bringt.
Stuttgart - Nach der knappen 1:2-Niederlage des VfB Stuttgart gegen den FC Bayern München und der vorangegangenen schwachen Leistung auf Schalke (ebenfalls 1:2) betreiben die Schwaben Ursachenforschung, um die richtigen sportlichen Schlüsse zu ziehen. Eine Schlüsselposition, die derzeit viele Probleme mit sich bringt, ist die des Mittelstürmers.
Unser VfB-Newsletter versorgt Sie regelmäßig mit allen wichtigen News zum Fußball-Bundesligisten aus Stuttgart. Hier geht es zur Anmeldung.
Silas kann als Mittelstürmer beim VfB Stuttgart seine Qualitäten nicht ausspielen
Seit sich Top-Stürmer Serhou Guirassy vor einem Monat eine Adduktorenverletzung zugezogen hat, wird der Guineer schmerzlich vermisst, da er stets Torgefahr ausstrahlte und Bälle gut festmachen und weiterleiten konnte. Setzte Coach Bruno Labbadia am 20. Spieltag gegen den SC Freiburg (1:2) noch auf Luca Pfeiffer, spielt dieser inzwischen keine Rolle mehr. Stattdessen soll es Silas Katompa Mvumpa im Sturmzentrum richten.
Doch der eigentlich so versierte Offensivkünstler wird mit der Position nicht warm. Gegen ungewöhnlich schwach verteidigende Kölner hatte der Kongolese beim 3:0-Erfolg Mitte Februar zwar viele gute Aktionen und wirkte spritzig, doch gegen Schalke und Bayern tat er sich schwer und wurde oft von den Innenverteidigern so bearbeitet, dass er seine Qualitäten nicht zur Geltung bringen konnte. Ihm fehlt derzeit die Leichtigkeit, die er unter anderem durch Verletzungen und Abschiebungssorgen verlor. Viele Fans sind unglücklich darüber, dass Silas als Mittelstürmer aufläuft und wünschen ihn sich eher auf Rechtsaußen.
Bruno Labbadia: „Das ist für uns ein Problem, dass da zu wenig kommt“
Nach dem Spiel gegen Bayern München bat BW24 VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth um eine Leistungsbewertung von Silas. „Zugegeben, in der vordersten Front gegen die Abwehrreihe von Bayern München ist es nicht so ganz einfach. Ich muss aber schon sagen, dass ich mir gewünscht hätte, dass der ein oder andere Ball mehr gesichert wird, um dann eine Spielfortsetzung zu finden“, haderte der Sportdirektor.
Die Dreierreihe in der Offensive, bestehend aus Chris Führich und Gil Dias auf den Flügeln sowie Silas als Mittelstürmer, sei gegen den Rekordmeister so gewählt worden, um mit möglichst viel Tempo hinter die hoch stehende Abwehrkette der Gäste zu kommen, so Wohlgemuth. Das funktionierte über weite Strecken der Partie jedoch nicht wirklich. Ob das Trio in dieser Zusammenstellung auch gegen andere Gegner eine Zukunft hat, solange Serhou Guirassy ausfällt, wollte Wohlgemuth noch nicht einschätzen.
Bruno Labbadia rechtfertigte die Einsätze von Silas als Mittelstürmer mit Eindrücken aus dem Training. Dem Cheftrainer zufolge habe sich Silas bislang am ehesten für die Position im Sturmzentrum angeboten, wo er jedoch seine große Stärke, sein Tempo, bislang nicht ausspielen könne. Dies sei allerdings auch als Rechtsaußen zum Teil der Fall gewesen, gab Labbadia zu. „Er hat das noch nicht so umgesetzt, wie wir das sehen wollen und man beim VfB auch schon gesehen hat. Das ist für uns ein Problem, dass da zu wenig kommt.“