Christian Streich nach knappem Sieg gegen den VfB: „Ich bin nicht zufrieden mit mir“

Trotz des 1:0-Erfolgs des SC Freiburg beim VfB Stuttgart ging Christian Streich mit seiner Mannschaft hart ins Gericht - und auch mit sich selbst.
Stuttgart - Die Erleichterung war Christian Streich sichtlich anzusehen. Nach dem 1:0-Erfolg des SC Freiburg beim VfB Stuttgart wirkte der badische Kult-Trainer bei der anschließenden Pressekonferenz in der Mercedes-Benz Arena erschöpft und rieb sich über die gesamte Spielzeit offenbar genau so sehr auf, wie seine Mannschaft auf dem Rasen.
Die Breisgauer entführten zwar drei Punkte aus dem Schwaben-Fußballtempel zu Bad Cannstatt, hatten aber bis auf das spielentscheidende Tor durch Vincenzo Grifo und eine weitere Großchance praktisch kaum offensive Möglichkeiten und mussten den VfB Stuttgart permanent vom eigenen Tor fernhalten. „Wir wollten das Risiko gehen, hoch anzulaufen, doch in der ersten Halbzeit war es zu langsam, zu behäbig, der ein oder andere Spieler von uns hatte zu viele Zweikampfverluste und so haben wir den Druck des VfB nicht fernhalten können“, resümierte Christian Streich.
Christian Streich gewinnt mit dem SC Freiburg gegen den VfB Stuttgart: „Einiges, das wir aufarbeiten müssen“
Letztlich reichte das instinktive Durchlaufen von Grifo in der 11. Minute aus, um am Samstagnachmittag (20. August) den zweiten Saisonsieg in der noch jungen Bundesliga-Saison perfekt zu machen. „Es ist natürlich klar, dass wir anders Fußball spielen wollen, keine Frage“, zeigte sich Freiburg-Coach Streich kritisch.
Und das auch mit sich selbst. „Wenn du so 1:0 gewonnen hast, ist es schwierig, die eigene Stärke einzuschätzen. Wir hätten auch 2:1 verlieren können. Ich bin nicht zufrieden mit mir. Es gibt einiges, das ich und das wir aufarbeiten müssen.“
Christian Streich: „Da hast du nicht mehr den hundertprozentigen Einfluss von außen“
In der zweiten Halbzeit spielte nur noch der VfB Stuttgart nach vorne und versuchte mit allen Mitteln, zum Ausgleich zu kommen. Der in die Startelf zurückgekehrte Linksverteidiger Borna Sosa hatte dabei noch die größte Chance, als er frei vor Freiburg-Keeper Mark Flekken auftauchte, entschied sich dann aber für den direkten Abschluss anstelle des wohl vielversprechenderen Flachpasses auf Josha Vagnoman.
SC-Freiburg-Coach Christian Streich lobte die Spielweise der Gastgeber nach dem Abpfiff in den höchsten Tönen und gab zu: „Wir wollten in der zweiten Hälfte nochmal mehr investieren, doch der VfB war klar besser und meine Spieler denken dann auch, es steht 1:0 und wollen keinen Fehler mehr anbieten. Da hast du nicht mehr den hundertprozentigen Einfluss von außen.“