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VfB-Trainer Labbadia würde schwule Fußballer unterstützen, bevor sie sich „verstecken müssen“

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Von: Niklas Noack

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Der VfB Stuttgart setzt mit einem besonderen Trikot ein Zeichen für Vielfalt. Derweil macht Trainer Bruno Labbadia deutlich, dass er schwule Bundesligaprofis unterstützen würde.

Stuttgart - Erstaunlicherweise können die Regenbogenfarben – auch in Deutschland – noch immer polarisieren. Dies zeigte unlängst der DFB während der Fußball-WM in Katar, der es verpasste, sich klar zu einer Kapitänsbinde in den Farben der LGBTQ-Bewegung zu bekennen. Wenn man schon am Turnier teilnimmt, wäre es zumindest ein wichtiges Zeichen gewesen, dass man immerhin eine klare Haltung zu den Menschenrechtsverstößen im Wüstenstaat hat. Chance vertan.

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VfB Stuttgart läuft gegen den VfL Wolfsburg im Regenbogen-Dress auf

Besser machen will es derweil der VfB Stuttgart, der am Samstag (18. März, 15.30 Uhr/Sky) im Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg zum wiederholten Male mit einem Trikot aufläuft, das für Vielfalt steht. Die Stuttgarter tragen dann ein schwarzes Jersey mit einem Brustring in Regenbogenfarben.

VfB-Star Silas trägt das Regenbogen-Trikot, mit dem die Stuttgarter gegen den VfL Wolfsburg auflaufen werden.
VfB-Star Silas trägt das Regenbogen-Trikot, mit dem die Stuttgarter gegen den VfL Wolfsburg auflaufen werden. © VfB Stuttgart

„Wir gehen voran, möchten möglichst viele Menschen auf diesem Weg mitnehmen und verdeutlichen, dass der VfB, unsere Stadt und unsere gesamte Region für Vielfalt stehen und sie aktiv leben“, wird Vorstandschef Alexander Wehrle in einer Pressemitteilung zitiert.

Auch VfB-Trainer Bruno Labbadia äußerte sich dazu am Donnerstag auf der Pressekonferenz und freute sich darüber, dass die Fans das Thema nicht nur mittragen, sondern sogar „aktiv einfordern“ würden: „Das finde ich top.“ Ihm persönlich war es jedenfalls wichtig zu sagen, dass er „jeden Menschen so lassen möchte, wie er leben will.“

Labbadia über Fußball: „Es gibt kaum etwas, wo du so schnell drin bist, egal welche Sprache man spricht...“

Denn er sei grundsätzlich „sehr offen, was man im Fußball aber automatisch ist“, so Labbadia, der gar nichts anderes kennengelernt haben will. „Es gibt kaum etwas, wo du so schnell drin bist, egal welche Sprache man spricht oder wenn man einen anderen Glauben hat. Ich liebe das auch, wenn ich überlege, wie viele Menschen ich aus verschiedenen Ländern kennenlernen durfte“, erzählte der Trainer von seinen Erfahrungen.

Trainer Bruno Labbadia vom VfB Stuttgart sitzt nach der Partie gegen den 1. FC Köln bei der Pressekonferenz.
VfB-Trainer Bruno Labbadia würde schwule Bundesligaprofis unterstützen. © Pressefoto Rudel/Robin Rudel/IMAGO

Ganz so rosig, wie es Labbadia in seinem Statement darstellt, geht es im Fußball jedoch nicht zu. So sorgten zuletzt zum Beispiel VfB-Fans für einen Skandal, weil sie im Spiel gegen Werder Bremen ein sexistisches Banner hissten: „Was haben Bremen und Freiburg gemeinsam? In den ersten 10 Reihen nur F*tzen.“

Auch wie das Publikum, oder sogar Spieler, mit einem Outing eines homosexuellen Bundesligaprofis umgehen würden, wird häufig diskutiert. Dazu sagte zumindest Labbadia: „Ich persönlich hätte damit null Probleme, das kann ich sagen. Das wäre mir ehrlich gesagt egal. Das muss man jedem Menschen zugestehen (...). Von meiner Seite würde ich da jeden unterstützen und weiß, dass es auch der VfB Stuttgart machen würde, bevor jemand unglücklich ist oder sich verstecken muss.“ 

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