„Enteiert“ und „beschissen“: VfB-Coach Labbadia und Assistent Trares wüten nach Pleite gegen VAR
Trotz eines ordentlichen Auftritts hat der VfB Stuttgart beim SC Freiburg mit 1:2 (1:0) verloren. Im Anschluss haderten die Verantwortlichen mit dem Einsatz des Videoassistenten.
Freiburg/Stuttgart - Wie groß der Frust beim VfB Stuttgart nach der 1:2-Pleite gegen den SC Freiburg war, merkte man besonders Bernhard Trares an. Der Assistent von Chefcoach Bruno Labbadia wütete in der Mixed Zone, als gäbe es kein Morgen mehr. Es sei ihm in den vergangenen 20 Jahren kein einziges Mal passiert, dass er ein Spiel aufgrund von zwei Elfmetern verloren hätte und man werde nur noch „beschissen“, lauteten die klaren Worte des Co-Trainers.
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VfB Stuttgart: Sportdirektor Fabian Wohlgemuth findet, Doan sei „bereitwillig gefallen“
Sauer aufgestoßen war ihm vor allem der zweite Elfmeter, den der VfB in der 84. Minute hinnehmen musste. Verteidiger Dan-Axel Zagadou hatte im Strafraum Freiburgs Ritsu Doan erwischt, der zu Boden ging. Schiedsrichter Sascha Stegemann ließ zunächst weiterlaufen und entschied erst nach langatmigem Studium der Videobilder auf Elfmeter, den Vincenzo Grifo zum 2:1 für die Freiburger verwandelte.
„Es gab einen Kontakt, aber ich glaube, dass er auch sehr bereitwillig fällt“, bewertete Sportdirektor Fabian Wohlgemuth die Szene. Seiner Meinung nach könne man den Elfmeter „wahrscheinlich“ geben, jedoch verwies er darauf, dass in diesem Moment „mit voller Härte“ gegen den VfB entschieden worden sei.
Coach Labbadia wollte derweil zu den Elfmetersituationen an sich nicht viel sagen. Vielmehr lag ihm eine Generalkritik am Videoschiedsrichter auf dem Herzen. Denn der VAR sei eingeführt worden, um „krasse Fehlentscheidungen zu verhindern“, was laut Labbadia bei der zweiten Elfmeterszene nicht der Fall gewesen sei.

VfB-Trainer Bruno Labbadia: „Der Schiedsrichter wird enteiert“
Dann wurde der VfB-Trainer deutlich: „Der Schiedsrichter wird heraus zitiert, wird in meinen Augen enteiert und braucht zehn Minuten, um eine Entscheidung zu treffen. Das Buch kann man zumachen.“ Labbadia betonte, die Torlinientechnik sowie den VAR bei Abseitssituationen zu befürworten, alles andere würde allerdings den „Fußball kaputtmachen“. Auch den ersten Elfmeter, den ebenfalls Grifo zum 1:1 eingeschossen hatte, gab Stegemann nach VAR-Einsatz. Auch dabei stand Zagadou im Mittelpunkt, weil er im Strafraum Michael Gregoritsch am Fuß getroffen hatte.
Ein berechtigter Strafstoß, was die Niederlage für den VfB aber nicht weniger bitter machte. Immerhin zeigten die Schwaben unter Labbadia einmal mehr eine ordentliche und über weite Strecken konzentrierte Leistung – jedoch erneut ohne sich am Ende zu belohnen, weshalb sie im Abstiegskampf auf der Stelle treten.
Eine Situation, die an Wohlgemuth nicht spurlos vorbeigeht: „Wenn man jetzt am Ende durch zwei Elfmeter nach VAR-Entscheidungen verliert, ist es auch von der Spieldramaturgie schon bitter und demoralisierend“, haderte der Sportdirektor zunächst, bevor er den Blick nach vorne richtete: „Bemitleiden brauchen wir uns nicht. Nächste Woche geht es weiter.“ Dann empfängt der VfB Stuttgart am Samstag (18. Februar, 15.30 Uhr/Sky) den 1. FC Köln.