VfB zeigt altbekannte Probleme, Trainer Hoeneß will seinem Team dennoch „keine Vorwürfe“ machen
Bei der Niederlage des VfB Stuttgart gegen Hertha BSC (1:2) kamen altbekannte Probleme zum Vorschein. Dennoch nahm Hoeneß seine Schützlinge in Schutz.
Stuttgart - Ausgerechnet gegen Hertha BSC. Ausgerechnet im Kellerduell in Berlin hat der VfB Stuttgart die erste Bundesliganiederlage unter Trainer Sebastian Hoeneß kassiert. In einem wichtigen Spiel, bei dem den Schwaben ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt hätte gelingen können.
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VfB offenbart wieder einmal seine größte Schwäche
Aber überraschend kam dieser Rückfall in alte Muster trotzdem nicht. Vielmehr mit Ansage. Denn worin lagen die Stärken des Teams, dem Hoeneß in den vergangenen Wochen neues Leben eingehaucht hat? Überzeugt hat der VfB doch vor allem dann, wenn man den direkten Weg zum Tor suchen konnte und die schnelle Offensivabteilung für ihr Konterspiel ausreichend Platz vor sich hatte.
Dinge, die Pal Dardais Hertha eben nicht anbot. Für den neuen Berliner Trainer dürfte die Taktik auf der Hand gelegen haben: Den schwäbischen Offensivspielern bloß keine Räume lassen und ihnen tief stehend den Spaß am Fußball nehmen. Eine Herangehensweise, die wiederum die größte Schwäche des VfB offenbarte: die offensive Ideenlosigkeit. Funktioniert Plan A nicht, mit schnellem Umschaltspiel für Gefahr zu sorgen, ist Stuttgart nämlich weiterhin aufgeschmissen.
VfB Stuttgart fehlt die Cleverness
Eine weitere schwäbische Schwäche, die sich bereits durch die gesamte Saison zieht, ist die fehlende Cleverness. Die zeigte sich auch in Berlin, sodass es am Ende eine verdiente Niederlage setzte. Denn beide Gegentore fielen nach Standardsituationen, die man hätte vermeiden können, ja müssen.
Ganz so schwarz sah VfB-Trainer Hoeneß die Leistung seines Teams nicht. Bei der Pressekonferenz nach der Partie legte er stattdessen Wert darauf, dass er seiner Mannschaft „keinen Vorwurf“ machen könne, da die Ausgangslage schwer gewesen sei. Damit sprach er die Ausfälle von Konstantinos Mavropanos (Schienbein) und Atakan Karazor (Gelbsperre) an sowie Waldemar Anton, der nach Magenproblemen noch nicht wieder bei einhundert Prozent war.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: „Keine Ausreden“
Außerdem erinnerte er daran, dass seine Mannschaft unter der Woche gegen Eintracht Frankfurt (2:3) ein intensives Pokalspiel gehabt habe. Dies seien alles „keine Ausreden“, so Hoeneß, aber eben „Situationen, die ein Spiel beeinflussen.“ Seiner Meinung nach habe seinen Schützlingen am Ende die mentale Frische gefehlt.
Unterm Strich stand jedenfalls eine schmerzhafte Niederlage, die der VfB jetzt schnellstmöglich abschütteln muss, da sich der Abstiegskampf vor allem durch die Siege der Hertha und von Schalke 04 (3:2 gegen Mainz 05) zuspitzt. Somit sind für den auf Platz 16 abgerutschten VfB drei Spieltage vor Schluss mehrere Szenarien realistisch: direkter Klassenerhalt, Relegation oder eben der direkte und somit der dritte Abstieg innerhalb von sieben Jahren.