Atakan Karazor zurück beim VfB Stuttgart, doch die Beweislast scheint hoch

Nach sechs Wochen Untersuchungshaft ist Atakan Karazor zurück beim VfB Stuttgart. So geht es mit ihm jetzt weiter.
Stuttgart - Im Fall Atakan Karazor ist Bewegung drin. Am Dienstagmorgen (26. Juli) schlug der Profi nach sechs Wochen Untersuchungshaft auf Ibiza beim VfB Stuttgart auf. Locker und lässig in Badelatschen betrat Karazor das Klubhaus, berichtet die Bild.
Erst am Freitag verließ Karazor gegen eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro das Ibiza-Gefängnis. Anschließend ließ er für ein paar Tage das Geschehene in Obhut seiner Familie sacken. Aber wie geht es jetzt weiter mit dem 25-Jährigen? Vom Tisch ist der Vorwurf der Vergewaltigung jedenfalls nicht.
VfB Stuttgart: Atakan Karazor muss zum Krisengipfel antreten
Das weiß auch der VfB, der sich zwar schützend vor Karazor stellt, doch intern ist Aufarbeitung angesagt. Der defensive Mittelfeldspieler soll den Klubverantwortlichen Rede und Antwort rund um die Nacht in Ibiza stehen. Ein Krisengipfel also mit dem Fußballer, dem weiterhin vorgeworfen wird, mit einem gleichaltrigen Freund eine 18-jährige Spanierin vergewaltigt zu haben. Die Frau zeigte die beiden Deutschen an und begab sich ins Krankenhaus. Ob der untersuchende Arzt Verletzungen feststellte, ist nicht bekannt. Laut Bild soll die Beweislast allerdings hoch sein.
Karazor droht bei einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe von sechs bis zwölf Jahren. Auf eine Kaution ließ sich die Justiz in Spanien wohl nur ein, weil er als Person des öffentlichen Lebens gilt und Immobilien in Deutschland besitzt.
Atakan Karazor muss nach dem Ibiza-Knast Aufbautraining leisten
Für die Unschuld des 25-Jährigen spricht aktuell nicht viel. Einzig eine Partybegleitung, die in der besagten Nacht dabei gewesen sein soll, entlastete Karazor offenbar und sprach vom gewaltfreiem Geschlechtsverkehr. Der VfB-Star selbst spricht von einvernehmlichem Sex.
Nach der Entlassung fühlte sich Karazor zunächst „befreit“, wie Sportdirektor Sven Mislintat sagte. Der stellte außerdem klar: „Für uns ist hundertprozentig klar, dass der Junge bei uns mittrainiert und unser Spieler ist“. Somit wird Karazor sich nach dem Krisengipfel vermutlich dem Aufbautraining widmen. Ob der Profi jedoch nochmal für die Stuttgarter auflaufen wird, bleibt fraglich.